Wandern Wienerwald: von Gugging zur Tempelbergwarte

Unweit von Wien, sozusagen über den Dächern der Stadt gibt es im nahen Wienerwald viele Wanderungen, die von kurz und gemütlich bis hin zu lang und anstrengend reichen. Die unterschiedliche Vegetation mit spannenden Ausblicken macht diese Region so abwechslungsreich.

Von Gugging aus gehen wir über nur rund 300 Höhenmeter hoch zur Tempelbergwarte oberhalb von Klosterneuburg.

Derzeit ist die Warte in Winterpause und wir sehen die Donau nur bei den Bäumen „durchblitzen“, von oben gibt es aber einen beeindruckenden Ausblick aufs Donautal und weit darüber hinaus.

Diese Wanderung führt euch durch wunderschöne Wälder mit angenehmen Wanderwegen. Zum Abschluss könnt ihr noch die Lourdesgrotte erkunden.

Eine optimale Genusswanderung mit der Tempelbergwarte im Wienerwald!

Die Tempelbergwarte hoch über der Donau
Die Tempelbergwarte hoch über der Donau

Kurzfassung

Weglänge: 9,5 km

Höhenmeter Anstieg: 293 hm

Schwierigkeit: einfach auf Forststraßen, Waldwegen und Pfaden zu gehen – einzig beim Matsch heißt es aufpassen!

Kondition: nur 293 Höhenmeter machen die Wanderung sehr gemütlich – ein einziger „Aufstieg“ und der ist recht moderat

Markierung: gut markiert

Weg-Alternativen: verschiedene Abstiege – uns gefällt der über die Lourdes-Grotte am besten, da wir so kein Stück entlang der Straße gehen müssen

Parken: am Wanderparkplatz

Landschaft/ Erlebnis: Buchenwälder, Warte,

Fotografie: der Buchenwald mit seinem spannenden Farbkontrasten

Einkehr/ Rast: Waldhof – gleich neben dem Parkplatz. Bei der Warte ein Rastplatz

Tipp: wer gerne Kerzen entzündet, kann dies bei der Lourdes Grotte tun – Kleingeld!

Beschreibung der Wanderung

An der Hauptstraße 132 in Gugging befindet sich das Gasthaus Waldhof – kurz davor (oder danach, wenn ihr von Klosterneuburg kommt) seht ihr an der Straße eine Marienandacht – hier geht eine Straße ins Tal hinein, an deren Ende sich ein hervorragender Wanderparkplatz befindet.

Der Start unserer Wanderung führt uns zunächst weiter nach hinten ins Tal. Das erste Stück gehen wir gemütlich auf einer Forststraße leicht steigend, dann kommen wir zu einer Wegkreuzung: hier führt ein Waldpfad direkt geradeaus weiter etwas steiler bergauf. Die Abzweigung ist mit einer Wandermarkierung leicht zu sehen. Nun folgt der eigentliche Aufstieg – es ist der einzige Abschnitt, der wirklich bergauf geht, wenn gleich sehr moderat und nicht lange. Er führt uns durch den herrlichen Buchenwald – so typisch für den Wienerwald. Nun im Spätherbst mit den goldbraunen Blättern am Boden und den silbergrauen Stämmen wirken die Buchen noch höher. Eine tolle Stimmung von gigantischer Höhe wie in einer gotischen Kathedrale. Gerade die Mischung aus alten, dicken Stämmen und jungen, zarten Bäumen macht diesen besonderen Wald aus.

Ein perfekter Wanderparkplatz - das lieben wir! Und noch dazu so ein hübscher.
Ein perfekter Wanderparkplatz – das lieben wir! Und noch dazu so ein hübscher.
Pfaffenkapperl oder Pfarrerkapperl, egal. Hübsch sind sie!
Pfaffenkapperl oder Pfarrerkapperl, egal. Hübsch sind sie!
Was für ein malerischer Aufstieg entlang der jungen Buchenstämmchen.
Was für ein malerischer Aufstieg entlang der jungen Buchenstämmchen.

Wir gehen nun fast eben durch den Wald dahin, einzig der Boden ist sehr matschig und wir müssen des Öfteren den Pfad verlassen, um nicht restlos in der feuchten Erde zu stecken. Das Ausweichen in den Wald ist aber problemlos und für Groß und Klein gut machbar. Nach einer Weile treffen wir auf eine Wiese und sehen bereits den kleinen Ort Hadersfeld vor uns. Es geht zuerst auf einem schmalen Pfad zwischen den Wiesen dahin, dann auf einem Feldweg weiter in den Ort. Wer gerne Tiere beobachtet, der wird sich freuen: Schafe mit mächtigen Hörnern liegen in einem Gatter am Wegrand.

Die Wärme der Sonnenstrahlen ist an den Novembertagen herrlich.
Die Wärme der Sonnenstrahlen ist an den Novembertagen herrlich.
Der erste Frosttag im heurigen Herbst. Wir lieben das Knistern auf der Wiese.
Der erste Frosttag im heurigen Herbst. Wir lieben das Knistern auf der Wiese.

Im Ort selbst halten wir uns links und gelangen so zum Schloss. Hier wenden wir uns nach rechts und es geht in den Wald hinein. Bald wird der Waldweg zu einem Pfad – und auch hier heißt es seine Schritte überlegt zu setzen, da es sehr rutschig ist. Aber ungefährlich rutschig – im schlechtesten Fall würde es uns auf den Po setzen, aber es ist nicht gefährlich. Nach einem kurzen Stück sehen wir die Tempelbergwarte bereits vor uns. Nur noch ein paar Schritte bergauf und schon haben wir unser Ziel erreicht. Einziger Wermutstropfen an diesem herrlichen Herbsttag: die Warte ist über die Wintermonate geschlossen. So sehen wir die Donau nur durch die Bäume „blitzen“ – sie ist heute besonders blau! Am Fuße der Warte gibt es ein Jausenbankerl und so genießen wir hier eine kleine Pause.

Unser Kaiser - im Frühling waren wir ja bei der Elisabeth-Warte, jetzt ist der Franz-Josef dran.
Unser Kaiser – im Frühling waren wir ja bei der Elisabeth-Warte, jetzt ist der Franz-Josef dran.
Leider ist die Warte über den Winter verschlossen.
Leider ist die Warte über den Winter verschlossen.
Noch ein Blick zurück. Mächtig steht sie da.
Noch ein Blick zurück. Mächtig steht sie da.

Zurück geht es zuerst den selben Weg bis zum Schloss – dort zweigen wir aber nach rechts ab und spazieren so aus dem Ort hinaus. Leicht bergab führt unsere Wanderung durch den Buchenwald – herrliche Luft und Sonnenschein begleiten uns. Die Wanderung führt uns am Südhang hinauf und hinunter, was gerade jetzt im November, wo wir uns über jeden Sonnenstrahl und die damit verbundene laue Wärme freuen. So geht es eine Weile dahin, bis wir nach links Richtung Lourdesgrotte abzweigen. Zuerst wandern wir eben weiter, dann wechselt der gemütliche Forstweg aber in einen rutschigen, schmalen Pfad. Kein Problem, ihn zu gehen, aber rutschig ist halt immer eine Herausforderung. Die Bäume am Rand des Pfades geben uns aber zusätzlichen Halt und so „seilen“ wir uns langsam ab. Diese Stücke sind aber zum Glück nur kurz, der Rest ist ein normaler Waldpfad, der uns sicher direkt zur Lourdesgrotte bringt.

Ein Marterl am Wegesrand - hübsch!
Ein Marterl am Wegesrand – hübsch!
Inmitten der riesigen Buchen - und im schönsten Herbstlicht.
Inmitten der riesigen Buchen – und im schönsten Herbstlicht.
Witzig - mitten im Nirgendwo ein Schild.
Witzig – mitten im Nirgendwo ein Schild.

Ein spannender Ort erwartet uns. Sehr hübsch gestaltet, mit Marienstatue, Grotte und natürlich einer Quelle. Besonders interessant finden wir die vielen Danktafeln am Gebäude selbst, alte und auch sehr neue. Hier verweilen wir einige Zeit, lesen die Inschriften und genießen die Stille des Ortes. Der Weg durch das Eingangstor führt uns exakt zurück zu unserem Parkplatz. Voll getankt mit frischer Waldluft und viel Sonnenlicht geht es für uns wieder zurück nach Hause.

Die Lourdes-Grotte - schaut euch alles in Ruhe an.
Die Lourdes-Grotte – schaut euch alles in Ruhe an.

Tourendaten

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