Wandern Wolfgangsee: Postalm zu Thorhöhe und Postalmhütte
Mit 42 Quadratkilometern ist die Postalm das größte zusammenhängende Almgebiet Österreichs. Sie bietet eine Fülle von Wanderwegen für alle Jahreszeiten! Unsere Rundwanderung verbindet die Wege drei und sechs zu einer Tour mit Gipfelsieg auf der 1.533 Meter hohen Thorhöhe und Einkehr in der historischen Postalmhütte. Dass hier gerade “aufgespielt” wird, macht unsere Rast ganz besonders stimmig! Herrlich ist es hier, Almen so weit das Auge reicht! An uns gänzlich uninteressierte Weidetiere und am Horizont ringsum die wirklich hohen Berge gleich einem Rahmen für diese besondere Landschaft!
Kurzfassung der Wanderung
Weglänge: 6,9 km
Höhenmeter Anstieg: 265 hm
Schwierigkeit: Almwiesen, Schotterwege und leichter Steig
Kondition: Aufstieg in unserer Richtung sanft über Almen, geht ihr umgekehrt, dann steigt ihr über den Steig auf die Thorhöhe auf
Markierung: perfekt markiert, Wanderweg 6 und 3 - uns wäre jeder alleine zu kurz, deshalb entscheiden wir uns für einen Mix.
Weg-Alternativen: umgekehrt, dann Aufstieg über Steig. Oder, wenn ihr weniger lange gehen wollt, nur die Nummer 3 oder die Nummer 6
Parken: auf Parkplatz 3 am Ende der Mautstraße
Link: Parken
Link: Mautstraße
Landschaft/ Erlebnis/ Fotografie: Almlandschaft …. herrlich!
Einkehr/ Rast: schon am Hinweg gibt es rasch nach dem Start eine Hütte, wir kehren am Ende in der historischen Postalmhütte ein (Stichwort: Kaiserschmarren!)
Link: historische Postalmhütte
Link zum GPS-Track
Beschreibung der Wanderung Postalm
Wir fahren über die Mautstraße bis zum Parkplatz 3, der ganz am Ende liegt. Von dort geht es vorbei am Schranken auf dem Schotterweg weiter. Die angegebenen Runden sind uns zu kurz, so planen wir eine Kombination aus Nummer 6 mit Gipfelsieg auf der Thorhöhe und Nummer 3, die an der historischen Postalmhütte und der Kapelle vorbei führt.
Wanderwege 3 und 6
Die Strecke ist einfach zu gehen. Rund um uns die herrlichen Almen und Kühe, Schafe und Pferde. Was wir total fein finden: keines der Tiere ist an uns interessiert. Sie schauen mal kurz auf, aber mehr passiert nicht. Da wir ja Respekt vor Weidetieren haben, sind wir sehr froh, dass hier alles so entspannt abläuft. Bald taucht die erste Hütte auf der rechten Seite des Weges auf. Auch wenn es verlockend duftet, gehen wir ohne Stopp vorbei. Unser Weg führt uns gemütlich weiter, bis links mehrere Markierungen zu sehen sind: unsere Tour geht vom Schotterweg nach links hinauf auf die Almwiese. Genau auf dem Pfad steht eine Kuhherde. Langsam nähern wir uns, ehrlich gesagt, so nahe, da ist mir schon ein bisschen mulmig, aber was soll’s, durch müssen wir! Perfekt - wir werden maximal kurz angeguckt, aber mehr Interesse an uns ist nicht vorhanden. Herrlich!
Entspannte Weidetiere - das lieben wir!
Der Aufstieg über diesen Almpfad geht gemächlich nach oben, einmal übersteigen wir ein Gatter, sonst einfach immer quer weitergehen. Da kommt ein Bauer mit dem Quad des Wegs und sofort laufen Kühe und Schafe Vollgas auf ihn zu. Er hat Leckereien mit, die er den Tieren zustreut. Witzig, wie flink gerade die Kühe sein können. Alle, bis auf eine. Die geht mehr als langsam Richtung Bauer, bleibt dazwischen immer wieder mal stehen. Wir scherzen schon, dass es halt überall eine Prinzessin gibt, die besondere Beachtung braucht. Aber hier auf der Alm wird ihre Rechnung nicht aufgehen. Aber nein: sie geht auf, der Bauer fährt mit seinem Quad extra zur Madame hin und sie bekommt ihr Futter. Ob die das wohl jedes Mal so macht?
Der meiste Aufstieg liegt schon hinter uns, nun geht es am Kamm nach rechts weiter. Nach ein paar Schritten blitzt der Wolfgangsee durch die Bäume und wenig später sehen wir sein unteres Ende mit Strobl und unserem Campingplatz. Vor uns begrenzt am Ende der Querung ein Zaun unseren Weg und wir wenden uns nach rechts. Das Gipfelkreuz der Thorhöhe ist bereits zu sehen.
Auf zum Gipfelkreuz!
Nach kurzer Zeit erreichen wir unser erstes Ziel und greifen wie immer nach dem Kreuz, als wichtigen Teil eines Gipfelsieges. Tische und Bänke laden hier zum Rasten ein.
Hinunter geht es auf einem Steig - der Abstieg ist wesentlich steiler als der Aufstieg, es ist aber ein leichter Steig, der gut zu gehen ist. In Kehren bringt er uns hinunter zur Thoralm, die jedoch leider geschlossen ist. Wer nun schon genug vom Wandern hat, der kann sich hier nach rechts wenden und den Rückweg antreten. Wir aber wechseln nun zur Markierung 3 und folgen ihr nach links auf dem Schotterweg.
Kurz darauf, nach einer Kehre, geht unsere Route weg vom Weg in den Wald hinein auf einen kleinen Pfad. Dieser bringt uns immer tiefer bis wir beim Bach angelangt sind. Auf einer Brücke überqueren wir ihn und sind bei der nächsten Kuhherde angelangt. Diese begibt sich zum Trinken an den Bach. Auch hier sind wir wieder mehr als uninteressant. Bei leichter Kuh-Sorge wie bei uns ist ein Besuch auf der Postalm schon fast wie eine kleine Therapie - so sollte es immer klappen.
Auf der anderen Bachseite führt unser Weg wieder bergauf bis zur historischen Postalmhütte - ein Glückstag: Musik und Gesang begrüßen uns. Heute wird aufgespielt! Bei uns werden gleich Erinnerungen an die Schulzeit wach. Wer kennt es noch und hat es in Kindheitstagen gesungen? “Im Frühtau zu Berge wir gehen….” und “Wenn wir erklimmen schwindelnde Höhen…. das Bergvagabunden-Lied”? Wir beide kennen noch die Texte, spannend, was so alles im Kopf gespeichert ist, an das man gar nicht mehr denkt, bis es - wie heute - auf einmal wieder präsent ist.
Kaiserschmarren und Bergvagabunden
Was auch immer ihr jausnen wollt: der Kaiserschmarren ist ein Gedicht! Automatisch bekommt man hier als Paar zwei Bestecke, ja, das schätzen die Wirtsleute richtig ein: hier muss gekostet werden.
Danach geht es ein paar Meter hoch zur lieblichen Kapelle. Klein und idyllisch liegt sie auf der Anhöhe. Wir genießen die Stimmung, bevor wir die letzten Meter zurück zum Parkplatz gehen.
Unser Fazit zur Wanderung auf der Postalm
Ja, auch wenn die Mautstraße nicht gerade billig ist und es leider keinen Wanderbus herauf gibt, zahlt es sich mehr als aus, auf die Postalm zu fahren. Die Wanderwege sind von der Länge her total unterschiedlich und wer Steige scheut, der kann auf einfachen Schotterwegen dahin wandern. Die Hütten sind urig, wie sie sein sollen und bieten “echte” Kost. Keine Touristen-Nepp-Gerichte, die convenience sind und nur zugekauft werden. Wir kommen sicher wieder und werden uns die Postalm auch im Winter anschauen! Winterwandern - wir freuen uns auf frischen Pulverschnee!