Wandern Wienerwald: Berndorf – Mühlsteig -Guglzipf – Aichkreuz – St. Veit in Niederösterreich
„Guglzipf“ – was für ein witziger Name. Woher er kommt, kann ich im Internet leider nicht eruieren, aber dass der Name bereits seit 1880 verwendet wurde und sich gegen den Namenskontrahenten „Zaglerspitz“ durchgesetzt hat. Aber egal, der 473 Meter hohe Berg in den Gutensteiner Alpen ist der Hausberg der Berndorfer, besitzt eine schmucke Warte und eine Berghütte. Die Aussicht ringsum ist herrlich und die Wanderung mit rund zwölf Kilometern bei 250 Höhenmetern eine feine, entspannende Rundtour!
Kurzfassung
Schwierigkeit: Aufstieg auf einem leichten Steig, dann über Waldwege und Forststraßen, zuletzt entlang des Flusses
Kondition: wenige Höhenmeter, die im Anstieg zu überwinden sind.
Markierung: gut markiert und einfach zu finden
Weg-Alternativen: umgekehrt, dann habt ihr die Hütte am Schluss der Tour!
Parken: in Berndorf, wir mussten ein wenig suchen
Landschaft/ Erlebnis/ Fotografie: Wienerwald pur mit schönem Föhren- und Buchenwald, tolle Aussicht!
Einkehr/ Rast: die Waldhütte lädt zur Einkehr!
Link: Waldhütte
Tipp: Berndorf ist eine hübsche Stadt – schlendert ein wenig durch sie und besucht, wenn ihr Zeit und Lust habt, die Berndorfer Stilklassen, ein Schulgebäude mit besonders gestalteten Räumen.
Nähere Infos unter diesem Link: Berndorfer Stilklassen
Unsere Wanderung
In Berndorf angelangt ist es kein leichtes Unterfangen einen Parkplatz zu finden – nach ein paar „Umkreisungen“ werden wir hinter dem Rathaus fündig. Bevor wir Richtung Warte starten, besuchen wir den hübschen Park rund um das Kaiser-Franz-Josef-Theater. Dann gehen wir über den Fluss, ein kleines Stück der Straße entlang Richtung Wald und erhaschen bereits den ersten Blick auf unser Ziel, den Guglzipf. Neben dem Gipfel gibt es noch etwas sehr imposantes, das wir schon erblicken: das 1910 errichtete (Hermann)-Krupp-Denkmal auf einem Felsen. Der Mühlsteig bietet uns Abwechslung beim Gehen – manchmal steinig, manchmal auf Wurzeln bringt er uns immer weiter nach oben. Zum Teil führt er auch über Holzstiegen, ein schöner Abschnitt dieser Wanderung. Um uns ist lichter Föhrenwald, der an frühere Zeiten erinnert: schaut genau, dann werdet ihr immer wieder Pechrinnen entdecken! Die Schwarzföhren prägen die Landschaft im südlichen Wienerwald – das Gewinnen und Verarbeiten des Baumharzes war für viele Familien hier in der Gegend die Lebensgrundlage. Pech war als Grundstoff für Lacke, Arzneien, Kosmetika und Farben sehr beliebt, erst in den 70ern lösten Billigprodukte aus Erdöl das „Gold der Region“ ab. Heute steigt das Interesse an heimischem Handwerk – 2011 wurde die Pecherei in Niederösterreich von der österreichischen UNESCO-Kommission in die nationale Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.