Wandern Waldviertel: Senftenberg – Schanzriedel – Kremstal in Niederösterreich

Ob lichter Buchen- und Eichenwald oder dunkelgrüne Tannen, immer wieder durchbrechen schroffe Felsen das Wipfel- und Blätterdach und kontrastieren in Form und Farbe mit ihrer Umgebung.

Entlang der Parkanlage des Nuhrzentrums steigen wir langsam, aber stetig auf, wandern ein kleines Stück durch den weitläufigen Park mit kleiner Aussichtsplattform, bevor wir in die Einsamkeit der Wälder eintauchen.

Ist der Aufstieg geschafft, führt uns die Route fast eben auf gemütlichen Wegen dahin, bis wir nach dem Poberkreuz auf 445 Metern zwei Bauernhäuser passieren und durch eine Wiese auf einen schmalen Pfad wechseln.

Bald folgt der erste Wegweiser zu unserem Ziel, dem Schanzriedel auf 508 Metern. Ein einfacher Steig bringt uns zu einer idyllischen Steinformation, die exakt gegenüber unseres Zieles mit einer hübschen rot-weiß-roten Wetterfahne liegt.

Ein Steig trennt uns vom Gipfelsieg – wer von uns oben steht, wer fotografiert und warum das so ist – davon erzähle ich euch später! Eines aber schon jetzt: es ist eine 5-Stern-deluxe-Wanderung, die für jedes Können ein geniales Ziel bietet!

Blick zurück zum Jausenplatz - was für ein Herbsttag!
Blick zurück zum Jausenplatz – was für ein Herbsttag!

Kurzfassung

Weglänge: 10,4 km

Höhenmeter Anstieg: 418 hm

Durchschnittliche Gehzeit: 3:50 – bedenkt hier immer, dass dies die reine Gehzeit ohne Pause ist! Am besten mal mit diesen Werten (und genügend Pufferzeit) vergleichen und so seine eigene Durchschnittszeit berechnen, kann schneller, aber natürlich auch langsamer sein! Hinzu kommt die Zeit für Pause, Fotografieren oder einfach Genießen!

Schwierigkeit: weite Strecken auf Waldwegen, kürzere Abschnitte auf Pfaden und leichten Steigen. Der Aufstieg zum Schnanzriedel ist mit Stahlseilen, Griffen und Tritten gesichert – ihr könnt dort entscheiden, ob das für euch passt oder nicht. Die Steinplattform davor ist aber nicht minder schön und bietet genauso tolle Ausblicke. Der Aufstieg ist quasi die Zugabe!

Kondition: ein gemütlicher Aufstieg, jetzt im Herbst mit lichtem Laub teilweise mit Sonnenlicht, im Sommer großteils im Schatten. Weite Strecken fast eben!

Markierung: Aufstieg sehr gut markiert, für den Abstieg sind wir ummarkiert unterwegs, aber die Wegführung ist einfach und es gibt bis zu den ersten Häusern von Senftenberg einen Weg. Dort geht es dann ein kleines Stück querfeldein auf einer Wiese und die Böschung hinunter auf die Straße.

Weg-Alternativen: ihr könnt den Hinweg zurück gehen – der Abstieg ist aber sehr, sehr schön und bietet immer wieder tolle Blicke zurück zum Schanzriedel.

Parken: entlang der Straße. Achtung: der große Parkplatz ist den Gästen des Nuhrzentrums vorbehalten.

Link: Parken

Landschaft/ Erlebnis/ Fotografie: herrliche Landschaft mit schroffen Felsen, Wäldern, der Krems im Tal und Waldhügeln ringsum. Für uns eine 5-Stern-deluxe-Wanderung!

Einkehr/ Rast: auf der Strecke immer wieder Bankerl zum Rasten. Perfekter Jausenplatz beim Schanzriedel!

Beschreibung unserer Wanderung auf den Schanzriedel

Ein bisher recht unbekanntes Wandergebiet für uns beide, die Gegend um Senftenberg. Bei Freunden haben wir jedoch schon des Öfteren sehr hübsche Fotos dieser Landschaft gesehen und so planen wir schon länger ins Kremstal zu fahren. Durch die kleinen Orte und oft schmalen Straßenengen geht es bis nach Senftenberg, wo wir entlang des Durchfahrtsstraße eine perfekte Parkmöglichkeit finden. Auch wenn er verlockend ist – der große Parkplatz gehört zur Nuhrklinik!

An ihr vorbei geht es ans Ende des Kurparks, wo wir auf den ersten Wanderwegweiser treffen. Hinauf führt uns der Weg – innen im Park trauen wir uns aber nicht gehen, da wir Angst haben, dass es oben keinen Ausgang gibt und wir wieder hinunter gehen müssen. Am oberen Ende angelangt wissen wir, dass es unnötige Sorgen waren, wir hätten auch durch die hübsche Parkanlage schlendern können. Vor einem alten Haus auf der linken Wegseite entscheiden wir uns aber, unseren Wanderweg kurz zu verlassen und innen zu gehen. Ein Plan zeigt uns, dass die Wege wieder zueinander führen und eine hübsche Aussichtsterrasse auf uns wartet. Der Blick nach Senftenberg mit seiner stimmungsvollen Ruine und besonders der bunte Herbstwald als Kulisse ringsum ist beeindruckend! Also unsere Empfehlung: schaut euch das an!

Auch wenn es groß ist, so dominiert es nicht den Ort: das Nuhr-Zentrum
Auch wenn es groß ist, so dominiert es nicht den Ort: das Nuhr-Zentrum
Die Ruine Senftenberg mitten im Herbstwald - was für ein Kontrast.
Die Ruine Senftenberg mitten im Herbstwald – was für ein Kontrast.

In Kehren gelangen wir immer weiter bergauf. Jetzt im Herbst blitzt die Sonne durch die Baumwipfel, im Sommer ist es hier sicher schön schattig. Gerade bei Aufstiegen schätzen wir bei heißen Temperaturen natürlichen Schatten. Im November, wo das Thermometer gerade mal 8 Grad angezeigt hat, freuen wir uns über die Sonnenstrahlen und ihre Wärme. Der Weg ist perfekt markiert, ihr könnt ganz entspannt dahinwandern. Die Steigungen sind meist sehr angenehm, kleinere Abschnitte ein wenig steiler. Gesamt aber nicht aufregend. Uns wird es angenehm warm unter der Jacke und wir schälen uns mal aus der ersten Schicht. Ja, das ist typisch Herbst – mehrere Schichten, mal alle an, dann wieder die meisten im Rucksack. Klasse, dass die Jacken heute so leicht und dünn und trotzdem wirklich warm sind. Oben angelangt sehen wir nach einer Wiese einen großen Bauernhof. Wir sind beim Poberkreuz auf 445 Metern angelangt. Eine einsame Lage, selbst für einen Bauernhof. Aber Sonne pur hier oben – und Ruhe dazu! Der Bauer ist gerade im Garten und mit ihm eine minikleine Miezekatze, pechschwarz und „zum Niederknien“ süß. Den kleinen plüschigen Schwanz exakt senkrecht Richtung Himmel gereckt kommt sie auf uns zu – und wäre gleich bereit uns zu folgen. „Dabei war sie erst mit mir und dem Hund mit auf der Morgenrunde“, erzählt uns der Bauer. Er nimmt sie hoch und wir gehen weiter. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber so kleine, grenzenlos optimistische Tierbabies zaubern mir eine Wärme ins Herz, die nur wenige Situationen erreichen können. Wer schon länger unseren Wanderungen folgt, der weiß ja von meiner riesengroßen, nie endenden Liebe zu allen Tieren, ob groß oder klein, ob vier Beine oder zwei Flügel.

Abwechslung am Weg - ein bisschen Arbeit für die Füße.
Abwechslung am Weg – ein bisschen Arbeit für die Füße.
Schaut genau - auch hier ist der Wegweiser gut zu sehen.
Schaut genau – auch hier ist der Wegweiser gut zu sehen.
Fast eben geht es dahin - da schwinden die Kilometer...
Fast eben geht es dahin – da schwinden die Kilometer…
So eine schöne Aussicht auf das Waldviertel mit seinen bunten Wäldern.
So eine schöne Aussicht auf das Waldviertel mit seinen bunten Wäldern.
Eine kleine Pause - die Landschaft genießen tut immer gut.
Eine kleine Pause – die Landschaft genießen tut immer gut.

Nach einem kleinen Stück durch den Wald folgt ein zweiter (ebenso großer) Hof zu unserer Rechten, den wir aber in der Ferne auf einer Wiese passieren. Von der Wiese geht es auf einen schmalen, lieblichen Waldpfad, der uns bis zu einer mit Wegweisern markierten Kreuzung bringt. Hier lesen wir das erste Mal das Ziel unserer Wanderung: Schanzriedel. Ein kleines Stückchen weiter geht es noch – der Hunger ist zwar schon groß, aber wir wollen oben jausnen. Eine kluge Entscheidung, wie wir bald feststellen. Zuvor führt uns ein schmaler, ein wenig steilerer Pfad bis zu den ersten Felsformationen, die zu dieser beeindruckenden Steingruppe gehören. Gleich links vom Weg ist der perfekt Jausenplatz mit Blick auf den Schanzriegel. Für mich ist beim Betrachten des Aufstiegs klar: hier ist für mich Stopp. Macht mir aber gar nichts aus – denn ich sitze (mit meinem Extrawurstbrot samt Gurkerl) auf dem besten Aussichtsplatz, den ich mir vorstellen kann. Und: einer muss ja auch das Gipfelfoto vom Gerald machen, oder? Nach der Pause macht sich Gerald auf den Weg nach drüben – für ihn als Klettermaxe kein Problem, aber es ist schon anspruchsvoll, wie er mir erzählt. Wichtig, dass es trocken ist. Ihr könnt euch entscheiden, ob ihr zum rot-weiß-roten Fähnchen wollt oder einfach auf meinem Juchhe verweilt. Einen Besuch wert ist er in jedem Fall, der Schanzriedel, so viel ist sicher!

Hier könnte ich ewig stehen bleiben und die Sonne genießen. Bin ein Herbstkind.
Hier könnte ich ewig stehen bleiben und die Sonne genießen. Bin ein Herbstkind.
Der Gipfel ist erreicht - phänomenal!
Der Gipfel ist erreicht – phänomenal!
Ja, da drüben bin ich. Schaut aber weiter weg aus als es ist.
Ja, da drüben bin ich. Schaut aber weiter weg aus als es ist.
Mögt ihr diese Gebetsfahnen? Wir finden sie fröhlich.
Mögt ihr diese Gebetsfahnen? Wir finden sie fröhlich.

Das erste Stück des Rückweges führt hinunter vom Schanzriedel bis wir wieder auf dem Forstweg ankommen. Dort geht zwischen unserem Hinweg und dem Pfad ein Weg bergab – ihm folgen wir. Vom Untergrund und der Wegebeschaffenheit her sehr einfach geht es mit überaus hübschen Blicken zurück zum Schanzriedel weiter. Nehmt euch die Zeit und genießt diese Aussichten – besonders die Felsen, die immer wieder das Grün und Gelb des Waldes durchbrechen und vorwitzig heraus schauen. Sobald der Weg in einen zweiten einmündet, haltet ihr euch links – so gelangt ihr bis zur Wiese, wo wir in der Ferne den Bauernhof gesehen haben. Hier könnt ihr auf den Hinweg nach rechts hinüber gehen und den selben Weg hinunter gehen, den ihr gekommen seid. Wir wenden uns aber nach rechts. Bei der nächsten Kreuzung ist der linke der richtige Weg, falls ihr hier aber versehentlich den falschen nehmt: kein Problem, er macht eine Schlaufe und kommt bald wieder zurück.

Ein hübscher Waldpfad bringt uns hinunter Richtung Tal.
Ein hübscher Waldpfad bringt uns hinunter Richtung Tal.
Oh, wie es leuchtet - das kann die Herbstsonne am besten!
Oh, wie es leuchtet – das kann die Herbstsonne am besten!
Wildes Gras, Bäume mit wenigen Blättern - Orangetöne ringsum und dahinter der blaue Himmel.
Wildes Gras, Bäume mit wenigen Blättern – Orangetöne ringsum und dahinter der blaue Himmel.

Nach einer scharfen Kehre geht es noch ein Stück bis zur nächsten Entscheidung: ein schmaler Waldpfad geht gerade aus weiter. Alternativ dazu führt die Forststraße ein weiteres Mal zurück zum Aufstieg. Ein bisschen Abenteuer darf es ja für uns gerne sein und so folgen wir dem kleinen Weg. Er geht immer dem Kamm entlang, ist trotz Laub gut zu finden und bringt uns Höhenmeter um Höhenmeter tiefer ins Krems-Tal. Sein Ende findet er in einer Wiese. Hier gehen wir nach links bis wir an der Böschung eine sanfte Möglichkeit finden, auf die Straße hinunter zu steigen. Vom Falkenberg, wie dieser Teil Senftenbergs heißt, geht es hinunter zur Straße, die wir überqueren und über eine Brücke auf die andere Krems-Seite gehen. Hier sind wieder die Wanderwegweiser des Weitwanderweges zu finden – ihnen folgen wir bis zum Auto!

Tourdaten

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