Wandern Waldviertel: Pilzstein – Steinerner Torbogen – Bärentrail Sidestep
Woran denkst du bei Waldviertel zuerst? Bei uns sind es die markanten Steine, die wie von Riesenhand großzügig in der Waldlandschaft verstreut herum liegen und dieser so besondere Region ihr mystisches Gesicht geben. Da passen die Wintermonate perfekt für eine Wanderung. Die noch blattlosen Bäume und Sträucher geben den Blick frei auf den rauen Fels, der mal karg, mal von Moosen und Flechten umrankt vor uns liegt. Manche der Steine – wie der Pilzstein – haben einen Namen, der ihre Form widerspiegelt. Andere laden ein, genau zu schauen, Gesichter zu entdecken mit Nase, Augen und einem oft spöttisch lächelnden Mund. Es ist eine kleine Runde auf schmalen Pfaden abseits der bekannten Wege, die ein bisschen Abenteuer bringt und viele Steinformationen am Wegesrand zeigt! Der Steinerne Torbogen ist eine der Besonderheiten, die wir hier in Fülle beim Wandern entdecken.
Kurzfassung der Wanderung im Waldviertel
Weglänge: 6,4 km
Höhenmeter Anstieg: 198 hm
Durchschnittliche Gehzeit: 2:09 – bedenkt hier immer, dass dies die reine Gehzeit ohne Pause ist! Am besten mal mit diesen Werten (und genügend Pufferzeit) vergleichen und so seine eigene Durchschnittszeit berechnen, kann schneller, aber natürlich auch langsamer sein!
Schwierigkeit: es ist eine einfache Wanderung auf schmalen Pfaden und einsamen Wegen. Manchmal geht es ein kurzes Stück auf kleinen Trampelpfaden durch die Heidelbeeren.
Kondition: wirklich gemütlich geht es hier durchs Waldviertel, wenige Höhenmeter!
Markierung: manchmal gibt es Markierungen vom nahen Bärentrail – meist geht es aber ohne dahin. Navigationsgerät macht Sinn!
Links zu ähnlichen Wanderungen:
Lohnbachfall und Steinerne Liebe
Parken: entlang der Straße zwischen Hausbach (das haben wir als Ziel im Navi eingegeben)
Link: Parken
Landschaft/ Erlebnis/ Fotografie: Steinformationen in Hülle und Fülle! Viele Heidelbeeren!
Einkehr/ Rast: kein Rastplatz, aber viele Möglichkeiten für eine Jause bei den Steinen
Beschreibung der Wanderung
Torbogen und Pilzstein, klingt spannend, oder? Die Gegend nahe von Rapottenstein lieben wir sehr zum Wandern und zum Heidelbeeren-Naschen. So geht es diesmal „nach oben“, wie die Waldviertler gerne sagen. Einen Parkplatz gibt es hier nicht, aber entlang der Straße findest du sicher eine gute Parkmöglichkeit.
Zuerst geht es der Wiese entlang Richtung Wald auf einem Forstweg. Schon nach ein paar Metern ist es so weit: die ersten grauen Riesen leuchten aus dem Wald heraus. Ja, leuchten. Jetzt so ohne Laub auf den Büschen und wenig sonstiges Grünzeug ringsum sieht man sie noch viel besser als im Sommer. Ja, es hat auch Vorteile, so am Ende des Winters unterwegs zu sein. Ist ja eine Jahreszeit, die der Natur nicht so richtig schmeichelt. Bei dieser Wanderung ist es aber ein eindeutiger Vorteil!
Steinformationen, typisch Waldviertel
Ich kann ja nicht anders und muss mir die monumentalen Steine immer genauer anschauen. Immer wieder finde ich Gesichter, mal einen wilden Indianer-Häuptling, mal ist es ein grimmiger Neandertaler oder aber ein lächelnder Buddha. Hab mir schon überlegt, welche abzufotografieren und dann zu Hause die Gesichter hinein zu malen. Wäre doch mal ein Spaß, oder? Besonders, wenn verschiedene Menschen das hinein zeichnen, was sie sehen. Naja, vielleicht mal eine Idee für eine gemeinsame Sache!
Den Hausbach verlassen wir bald und unser Weg bringt uns ein bisschen höher hinauf. Unser Blick schweift von rechts nach links und wir müssen eines feststellen: wenn die Jahreszeit auch für die Steine perfekt ist, so ist sie für die Heidelbeeren so ganz das falsche Monat. Nun ja, dafür wissen wir jetzt, wann wir wiederkommen wollen. Es ist geradezu ein Heidelbeeren-Wald, der uns umgibt. Herrlich! Passen perfekt zu den Steinen, die aus den kleinen Sträuchern gucken. Ein schöner Kontrast.
Fichtenschluf und Pilzstein
Oben angelangt geht es nach rechts und schon bald erreichen wir eine Steingruppe genannt „Fichtenschluf“ – warum sie so heißt, konnte ich nicht herausfinden. Sehenswert ist sie aber in jedem Fall! Als nächstes umrunden wir die Felsen und biegen am hinteren Ende nach rechts ab. Wenn du dich hier irrst, merkst du es bald, denn du bist wieder beim Fichtenschluf angelangt.
Auf diesem Weg erreichen wir unser nächstes Ziel, den Pilzstein. Oh, ja, ein treffender Name, so viel ist sicher! Er ist ein richtig schönes Schwammerl! Perfekte Bildhauerarbeit von Mutter Natur! Uns inspiriert er auch – zum Mittagessen für den kommenden Tag: es wird panierte Champignons geben! So richtig lecker mit Sauce Tartar und grünem Salat. Panieren ist Gerald´s Spezialgebiet, das kann er extrem gut (und ich extrem schlecht). Wer morgen kocht, ist damit schon ausgemacht.
Highlight: der Steinerne Bogen
Kurz darauf treffen wir auf den Wegweiser zum „Steinernen Torbogen“, du kannst ihn nicht verpassen. Und den Bogen selbst auch nicht übersehen. Wow – ein echtes Tor. Einzig über den Zusatz „mannshoch“ muss ich schmunzeln. Also ich muss mich da ordentlich bücken. Aber früher waren ja alle kleiner als wir heute! Der Blick durch den Boden ist beeindruckend, im ersten Moment denke ich, drüben geht es steil hinunter. Bei genauerem Schauen zeigt sich aber, dass es zwar ein Hang, aber ein gehbarer ist.
Hier müssen wir ein bisschen mit der Kamera spielen – was für ein Motiv! Es ist der perfekte Jausenplatz, falls du einen besonderen Ort im Waldviertel suchst.
Im Anschluss gehen wir durch den Torbogen, besuchen links die kleine Plattform und gehen dann auf dem Tampelpfad weiter um den Fels herum. Dann muss ich jedoch feststellen, dass es hier keinen weiteren Weg ins Tal gibt und gehe wieder hinauf zum Start. Gerald, der etwas weiter hinten ist, sieht das nicht und steigt ab. Komplett ab. Das bekomme ich aber nicht mit und finde einen Pfad in die andere Richtung in die Heidelbeeren hinein. Eines kann ich euch ersparen: auch hier macht das Absteigen keinen Sinn (Ich war unten….) Nur Gerald ist verschwunden – das ist etwas, das uns gerne mal passiert. Man dreht sich um und der andere ist weg. Nur dieses Gefühl haben wir beide…. Lachend greif ich zum Telefon und ruf ihn an. Gefunden!
Kleine Pfade, viele Heidelbeeren
Unser Heidelbeer-Pfad bringt uns zu einem Weg, dem wir bergauf folgen. Man sieht, dass er nicht oft benützt wird. Bald treffen wir auf einen weiteren Weg, dem wir nach rechts folgen. Bei der folgenden T-Kreuzung wenden wir uns nach links, aber gleich danach zweigt rechts ein kleiner Weg ab. Ihm folgen wir. Nun geht es nach vorne, dann in einer schönen Kehre zurück. Direkt unterhalb sehen wir schon den nächsten Weg. Er führt parallel wieder zurück. Das klingt jetzt komplizierter als es ist. Schau dir dazu am besten die Karte an, dann verstehst du besser, was ich meine.
Wieder ist es ein kleiner Pfad, dem wir nun vorbei an ein paar Fischteichen folgen. Neben uns plätschert ein kleiner Bach. Am unteren Ende treffen wir auf eine Forststraße. Es geht nach rechts und ein wenig bergauf. Der Weg geht in einen weiteren über und wir gelangen ins freie Feld. Zwischen den Feldern biegen wir nach links ein. Vorbei an einem Jägerhochstand gelangen wir ans vordere Ende, wenden uns nach rechts und kommen so wieder in den Wald. Einen kleinen Abstecher zu einer Felsformation gönnen wir uns noch, bevor unser Weg auf den Hinweg trifft und wir nach links zum Auto gehen. Was für eine herrliche Wanderung im Waldviertel!