Wandern Wachau: Rossatz – Panoramaweg mit Blick auf Dürnstein – Rossatzbach – Donauuferweg
Klare Linien, verschachtelt oder hübsch parallel aufgereiht – nie sieht man die Struktur der Weingärten so exakt wie jetzt im Winter. Brauntöne beherrschen die Natur, unterbrochen von den schroffen Felsen, einzig der fast royalblaue Himmel hebt sich mit einem frechen Farbkontrast von diesen Naturtönen ab. Es ist eine besondere, feine Stimmung, die jetzt das Donautal beherrscht. Die Ruhe vermittelt, nicht nur weil die Wanderwege fast menschenleer sind und auf den Radwegen nahezu niemand unterwegs ist. Es ist, als würde die Wachau sich zurückziehen zum Krafttanken für die Farbexplosion im Frühling, wenn die Wiesen und Bäume in kräftigem Grün strahlen und dazwischen mit der Marillen – und Pfirsichblüte ein Höhepunkt im Jahreskreis folgt.
Fast ein kleiner April-Tag ist heute – von Regenschauern über dichte schwarze Wolken bis hin zu strahlendem Sonnenschein ist alles dabei, für Anfang Jänner laue 12 Grad hat es. Ideal für eine kleine Wanderung – die ein kleines buntes Highlight, einen lustigen Gesellen für uns parat hat, exakt gegenüber von Dürnstein. Tag ein, Tag aus wartet er hier geduldig auf die Wanderer und weist ihnen wohl einen der schönsten Blicke auf das himmelblaue Stift mit der Ruine Dürnstein im Hintergrund. Es ist die Smaragdeidechse, die hier über dem Tal auf dem Panoramaweg thront und gleich einem Wächter über die Wachau blickt.
Kurzfassung
Weglänge: 6,7 km
Höhenmeter Anstieg: 161 hm
Durchschnittliche Gehzeit: 4:15 – bedenkt hier immer, dass dies die reine Gehzeit ohne Pause ist! Am besten mal mit diesen Werten (und genügend Pufferzeit) vergleichen und so seine eigene Durchschnittszeit berechnen, kann schneller, aber natürlich auch langsamer sein!
Schwierigkeit: ganz einfach auf Waldwegen und Asphalt-Wegen
Kondition: ein paar wenige Höhenmeter, gut verteilt
Markierung: immer einfach und/oder gut markiert
Weg-Alternativen: weiter bis nach Rührsdorf gehen und dort auf dem Panoramaweg zum Start retour.
Parken: Wanderparkplatz in Rossatz
Link: Parken
Tipp: hier sind die Heurigen ausgehängt! Vorne am Ende des Parkplatzes auf der Info-Tafel!
Landschaft/ Erlebnis/ Fotografie: Wachau vom Feinsten – wunderbare Landschaft
Einkehr/ Rast: mitten in der Wachau gibt es viele Heurige… Schöne Bankerl und Rastplätze auf der Rundwanderung
Beschreibung unserer Wanderung durch die Wachau
In Rossatz liegt der Wanderparkplatz, wenn ihr von Krems kommt, auf der linken Seite. Er ist gut markiert und leicht zu finden. Am unteren, rechten Ende führt ein schmaler Pfad entlang der Gärten flussaufwärts – diesem folgen wir bis wir an einer Straße anstehen, dort wenden wir uns nach links Richtung Wald. Schon nach wenigen Metern sind wir dort angelangt und folgen den Wanderwegweisern nach links auf dem Panoramaweg.
Zuerst geht es ein bisschen bergauf – dann bleibt bitte auf dem Hauptweg und biegt nicht den Wegweisern Richtung Seekopf folgend in den Wildschweingraben ab! Dem Hang entlang geht es nun gemütlich nahezu gerade weiter – immer im Blick: Dürnstein! Ja, es ist die Wanderung mit den meisten, um nicht zu sagen fast ständigen Aussichten auf den blauen Turm des Stiftes, die liebliche Stadt ringsum und die Ruine dahinter. Immer wieder bleiben wir stehen, genießen diese besondere Landschaft und zücken die Kamera.
Smaragdeidechse mit Blick auf Dürnstein
Schon bald sind wir genau gegenüber von Dürnstein angelangt und hier wartet sie auf uns, die schildernd bunte Keramik-Eidechse oberhalb der Weingärten, die genau hinüber ans linke Donauufer blickt. 2008 wurde sie vom Bildhauer- und Steinmetzmeister Erich Pummer erschaffen. In seinem Atelier in Rossatz widmen sich er und sein Team neben der Erschaffung neuer Kunstwerke der Restaurierung und der Denkmalpflege.
Das Wetter schaltet hier plötzlich auf April und neben Sonnenschein spüren wir die ersten Tropfen. So schnell wie der Schauer gekommen ist, so schnell ist er schon wieder vorbei. Weiter geht es für uns nun ein wenig tiefer nach hinten Richtung Dunkelsteinerwald, schon bald in einer Kehre aber wieder nach vorne Richtung Donau. Nun beginnt der Weg langsam Richtung Tal hinunter zu führen. Knapp davor befindet sich noch eine sehr hübsche Aussichtsstelle auf der rechten Seite. Unten am Hauptweg angelangt, wenden wir uns nach rechts und gehen weiter flussabwärts. Der Weg steigt langsam ein wenig an und verläuft nun nicht mehr parallel zur Donau – wir gehen ins „Hinterland“.
Das Biritor – ein Talsperre aus der Türkenbelagerung
Am linken Wegrand erinnern Mauerreste an eine Talsperre aus dem 16. und 17. Jahrhundert gegen die Türken, genannt Biritor. Ist mir ja immer wieder hier wie an anderen Orten mit Talsperren ein Rätsel, das diese geholfen haben. Muss mich da mal schlau machen, wie man sich das vorstellen kann. Kenne das auch von der Bildföhre im Dunkelsteinerwald, wo ein Wall vor den Türken geschützt hat – und auch der erscheint mir ja sehr niedrig und selbst wenn oben noch Hölzer waren, so kann ich mir das im Hinblick auf wilde Türken-Horden nicht wirklich vorstellen. Also wenn wer von euch, liebe Leser, da mehr weiß – ich freu mich sehr über Infos! Im Internet habe ich nicht wirklich viel dazu gefunden.
Unser Weg führt uns noch ein Stück weiter in den Wald bis wir den kleinen Bach überqueren und zur Helenenhütte kommen. Sie ist eine Hütte, in der ihr euch unterstellen könnt, falls es regnet. Vorbei am Schranken gelangen wir ein wenig weiter bergauf und kreuzen einen zweiten Weg. Hier gibt es drei Möglichkeiten: nach rechts Richtung Seekopf und Hirschwand, schräg gerade hinauf zum Roten Kreuz (das wir noch nicht kennen und gleich mal gedanklich notiert haben) und dann nach links in einer Kehre wieder Richtung Donau. Das ist der richtige Weg! Über uns befindet sich der Tote Berg , auf den ein Wanderweg hinauf führt. Wir bleiben auf unserer Route und gelangen so bis nach vorne, wo wir wieder einen Ausblick auf die Wachau haben. Hier, am weitesten östlich von unserer Runde, geht ein schmaler Weg nach links hinunter. Er ist perfekt markiert, aber auch wenn ihr ihn verpasst, spielt das keine Rolle, da der normale Weg ein wenig weiter vorne ebenso hinunter zur Straße führt. Durch die Abzweigung mit dem kleinen Weg müsst ihr unten nur mehr die Donauuferstraße überqueren, ihr aber nicht folgen.
Entlang der Donau von Rossatzbach nach Rossatz
Auf der anderen Straßenseite angelangt gehen wir ein paar Meter entlang eines Obstgartens bis wir nach unten zur Donau gelangen. Dort treffen wir auf den Fahrradweg und wenden uns flussaufwärts. Vorbei am Campingplatz und ein paar sehr schmucken kleinen Häuschen am Donauufer gehen wir einfach weiter – wir lieben es, nahe beim Fluss zu sein und bleiben daher auf dem Weg, auch wenn er nach einiger Zeit nicht mehr asphaltiert ist, sondern ein Feldweg wird. Alternativ dazu könnt ihr ein wenig weiter oben auf einer normalen Straße gehen. In Rossatz angelangt kreuzen wir durch den lieblichen Ortskern nach oben Richtung Hang und gelangen so vorbei an der Kirche direkt zu unserem Parkplatz.