Wandern Wachau: Mitterarnsdorf – Römerweg -Hoher Stein
„Was haben uns die Römer schon gebracht?“ – immer wenn wir auf einer Römerstraße unterwegs sind, fällt uns dieser Spruch aus einem Monty-Phyton-Film ein. Zuerst ist die laute Antwort „Nichts!“ Aber dann, dann trudeln sie ein die vielen, vielen Errungenschaften – wie eben die befestigten Straßen! Gerade im Dunkelsteinerwald gibt es eine Fülle an Wegen aus dieser Zeit – unser Aufstieg aus Mitterarnsdorf führt über die gut sichtbare Römerstraße, wendet sich bei der „Eisernen Brücke“ nach rechts und bringt uns direkt zum Hohen Stein. Von dort steigen wir mit herrlichen Ausblicken auf Spitz, Sankt Michael und Wösendorf zu unserem Ausgangspunkt ab! Bekäme diese Rundwanderung ein Logo, dann müsste es das Leberblümchen sein, das uns vom Beginn bis zum Schluss begleitet hat!
Kurzfassung
Weglänge: 12,4 km
Höhenmeter Anstieg: 511 hm
Durchschnittliche Gehzeit: 4:35 – bedenkt hier immer, dass dies die reine Gehzeit ohne Pause ist! Am besten mal mit diesen Werten (und genügend Pufferzeit) vergleichen und so seine eigene Durchschnittszeit berechnen, kann schneller, aber natürlich auch langsamer sein!
Schwierigkeit: der Aufstieg auf gutem Untergrund und breiten Wegen, Römerstraße und Abstieg teilweise Waldpfade, aber immer gut zu gehen
Kondition: der Aufstieg bringt gemütliche Höhenmeter, aber halt doch so einige.
Markierung: Aufstieg sehr gut markiert – im Abstieg hast du die Möglichkeit markiert zu gehen oder unserem (unmarkierten) Track zu folgen – beide Wege bringen dich nach Arnsdorf, am markierten musst du jedoch länger auf der Straße gehen
Weg-Alternativen: Richtung so besser wegen der Ausblicke im Abstieg, Besuch der Roten Wand, falls du noch Zeit hast!
Parken: entlang der Straße, nicht am Parkplatz des Heurigen gegenüber!
Link: Parken
Landschaft/ Erlebnis/ Fotografie: Wachau vom Feinsten – wunderbare Landschaft, Abenteuer beim Besteigen des Hohen Stein für die Mutigen!
Einkehr/ Rast: mitten in der Wachau gibt es viele Heurige… derzeit ist ein Heuriger stromaufwärts auf der linken Seite geöffnet, eine Top-Heurigenplatte, super Aufstrichteller und echte Wachauer Laberl vom Schmidl mit dem „S“ am Boden, dicke Empfehlung!
Beschreibung Mitterarnsdorf – Hoher Stein
Egal ob du von Krems oder Melk kommst, im Mitterarnsdorf biegst du bergwärts ein und findest entlang der Straße den perfekten Parkplatz auf der rechten Seite. Von hier wandern wir der Straße entlang Richtung Dunkelsteinerwald. Wobei der Begriff Straße ein falsches Bild erzeugt: der erste Teil ist zwar asphaltiert, aber auf der ganzen Strecke begegnet uns kein Auto! Einzig ein Traktor fährt in die Weinberge. Auf den Böschungen seitlich leuchtet es derzeit blau-violett. Die Leberblümchen wachsen hier in Hülle und Fülle und begleiten uns auf dieser Frühlingswanderung. Ich mag sie besonders gerne, mit ihren zarten Violett-Tönen und den hellen Punkten in der Mitte.
Leberblümchen und Römerstraße
Es zahlt sich aus, immer wieder mal stehen zu bleiben und den Blick zurück schweifen zu lassen. Sankt Michael und Wösendorf am gegenüberliegenden Ufer der Donau sind es mehr als wert! Der Wegweiser „Römerstraße“ gibt uns die Möglichkeit, auf einem schmalen Pfad durch den Wald weiter bergauf zu gehen. Ist es ein rutschiger Tag oder magst du breite Wege lieber, dann kannst du auf der Straße bleiben. Die Wege treffen sich wieder. Malerischer ist jedoch der Römerweg. Vorbei an mächtigen Bäumen mit frei liegenden Wurzeln und mitten im Wald bringt er uns tiefer in den Dunkelsteinerwald. Und wie immer: hier wird es gleich mal kälter. Mittlerweile ist die Sonne hinter den Sandwolken verschwunden. Ja, ich nenne das bewusst Sandwolken, auch wenn es nicht ganz so stimmt. Aber zur Zeit fliegt ja der Sahara-Sand über Österreich.
Perfekt markiert zum Hohen Stein
Nach einiger Zeit treffen wir wieder auf die Straße – zu Beginn ist sie asphaltiert, später ist es nur mehr ein loser Untergrund. Immer weiter steigen wir gemächlich auf und folgen einfach dem Straßenverlauf. Bald kommen die ersten Wanderwegweiser „Hoher Stein“. Diese bringen uns nach einiger Zeit nach rechts. Die Steigungen werden weniger, es geht nahezu eben dahin. Bei unklaren Stellen gibt es einen Wegweiser, es ist sehr einfach! Im Nahegebiet gibt es dann zwei Wegweiser: einer nach links, der andere gerade aus. Beide mit dem Titel „Hoher Stein“. Links ist kürzer, ans Ziel bringen dich beide. Der rechte kommt auch beim Mühlberg vorbei.
Beim Hohen Stein angelangt, heißt es für uns erstmals Brotzeit! Kalt ist es geworden und so bleiben wir diesmal deutlich kürzer als sonst. Ja, jetzt wären sogar Handschuhe was Feines. Daher lassen wir den Gipfelsieg aus, aber empfehlen ihn dir, wenn du schwindelfrei bist und ein kleines Abenteuer suchst. Der Ausblick von oben ist herrlich! Hier am Hohen Stein triffst du oft Kletterer und andere Wanderer, heute sind wir jedoch mutterseelenallein!
Ausblicke Wösendorf und Sankt Michael
Der Abstieg bringt uns zuerst auf einem schmalen Pfad hinunter zur Forststraße. Hier kannst du dich entscheiden: du folgst dem markierten Weg nach links und kommst in Arnsdorf ein wenig weiter flussaufwärts an und folgst der Straße bis zum Auto. Oder du wählst unsere unmarkierte Variante, wo der Straßenteil kürzer und Ausblicke nach Wösendorf und Sankt Michael dabei sind.
Wir gehen nach rechts und bleiben auf unserem gemütlichen Forstweg. Oh, wie hübsch: Wösendorf und Sankt Michael mal aus einer anderen Perspektive. Nach einer Kurve nach links, kommt eine Kehre nach rechts. Es ist ein schöner, breiter Forstweg. Dann geht es leicht fallend um den Hügel herum. Vor dir siehst du einen Hochstand. Schau mal nach links, du siehst einen Waldweg, auf ihn möchten wir hinüber. Dazu gehst du am Hochstand vorbei und dann nach links durch die Senke hinüber. Auf der Map ist zwar ein Weg eingezeichnet, wir sehen ihn jedoch nicht. Es ist ja nur ein klitzekleines Stück und sehr einfach durch den Wald zu gehen. Am Weg auf der anderen Seite der Senke angelangt, geht es nach links hinunter. Der Weg trifft auf einen größeren, dem wir nach links talwärts folgen.
Hohlweg und Heuriger
Vor einem Weingarten bringt uns ein Hohlweg weiter ins Tal hinunter. Seitlich sind Sandwände, er ist ein spannender Abschluss unserer Tour. So gelangen wir nach Mitterarnsdorf – unser Weg mündet in eine asphaltierten zwischen den Häusern. An der Straße angelangt wenden wir uns nach rechts Richtung Auto. Es ist nur ein kleines Stück und wir sind am Ziel angelangt.
Schon auf der Hinfahrt haben wir ihn entdeckt: ein Heuriger hat offen! Das ist ja Mitte März nicht so eine sichere Sache, dass man auch einen findet in der Nähe, noch dazu unter der Woche. Wir nehmen uns Hauerjause und Aufstrichteller für zu Hause mit und echte Wacher Laberl vom Schmidl aus Dürnstein. Ein Fläschen Gelben Muskateller dazu. Das lieben wir an Weingegenden! Herrlich!