Wandern Wachau: Heudürrgraben – Dürnsteiner Waldhütten – Pfaffental
Zieht der Herbst ins Land, genießen wir die warmen Sonnenstrahlen. Perfekt für Wanderungen am Nordufer der Donau. Mitten in der Wachau ist das Klima immer sanfter als etwa im wilden Dunkelsteinerwald gegenüber. Und oh ja, ich weiß, wovon ich erzähle. Hab ich doch einen Großteil meines Lebens am Rande dieses Waldgebietes verbracht. Wo die Winter früher beginnen und länger dauern als in der Landeshauptstadt St. Pölten oder eben in der Wachau.
Der Herbst ist hier noch nicht richtig eingezogen. Einzelne verfärbte Bäume zeugen von seiner Nähe, aber gesamt liegt hier noch viel Altweibersommer in der Luft. Apropo Luft: Kennst du das Spannende an den Luftströmungen im Wald? Du gehst so dahin, dann plötzlich nach einer Kurve wird es deutlich wärmer oder aber bitterkalt. Eine Kehre weiter vorbei, alles so wie zuvor. Auf der Tour erleben wir das beim Abstieg ins Pfaffenthal. Ein paar Höhenmeter hinab und ein laues Lüftchen umgibt uns. Das lieben auch die Wildschweine, wir entdecken einige Schlammlöcher.
Was wir aber wirklich sehen, sind klitzekleine Eidechsen. Noch recht klein, aber flink wie die großen Verwandten. Die ersten Blätter liegen bereits am Boden, das „große Rascheln“ beginnt. Das ist die Jahreszeit, wo uns der Familienhund auf Wanderungen immer besondere Stimmungen vermittelt hat. Eigentlich ist ein Hund als Begleiter ja sehr, sehr beruhigend und gibt Sicherheit. Nur wenn die Blätter tanzen, da liebt es unser Asgard, sich alle paar Meter umzudrehen und in die Ferne zu starren. Klingt lustig, aber allein im Wald, wenn es noch dazu ein bisschen nebelig ist, fallen dir dann plötzlich alle Gruselfilme ein, die du jemals gesehen hast…..
Nun aber zurück zu unserer heutigen, gar nicht gruseligen Rundwanderung in der Wachau! Viel Spaß!
Kurzfassung Wanderung Wachau: Heudürrgraben Pfaffental
Weglänge: 7,6 km
Höhenmeter Anstieg: 303 hm
Durchschnittliche Gehzeit: 2:42 – bedenkt hier immer, dass dies die reine Gehzeit ohne Pause ist! Am besten mal mit diesen Werten (und genügend Pufferzeit) vergleichen und so seine eigene Durchschnittszeit berechnen, kann schneller, aber natürlich auch langsamer sein!
Schwierigkeit: bist zum Forsthaus gehst du nur auf Forststraßen und Asphalt. Der Abstieg durch den Wald und dann im Pfaffental sind es einfach Waldpfade.
Markierung: typisch Wachau sind die Hauptwege super markiert, gefühlt alle paar Meter. Diese Wanderung ist nicht so frequentiert und auch wenig markiert. Dennoch ist sie gut zu finden, einzig beim Forsthaus mussten wir ein wenig suchen.
Parken: entlang der Straße in der Nähe vom Biotop Frauengarten
Link: Parken
Öffentliche Anreise: Beim Start der Wanderung findest du eine Haltestelle vom regionalen Bus. Die Wachaubahn hält in Dürnstein. Vom Bahnhof Dürnstein ist der Startpunkt rund 2,9 Kilometer entfernt. Am Schluss der Wanderung kommst du näher bei Dürnstein als beim Start zur Donau.
Landschaft/ Erlebnis/ Fotografie: Wachau vom Feinsten – wunderbare Landschaft. Es ist eine einsame Wanderung auf seltener begangenen Pfaden.
Einkehr/ Rast: mitten in der Wachau gibt es viele Heurige… Das einzige Bankerl am Weg ist gegen Ende schon unten im Pfaffental bei der Bahn.
Link zu ähnlichen Wanderungen:
Weißenkirchen – Heudürrgraben – Falkenwände
Beschreibung unserer Wanderung in der Wachau
Direkt beim Bahnübergang der Wachaubahn starten wir diese Rundwanderung. Zuerst geht es die Straße entlang nach hinten Richtung Wald. Wobei der Begriff Straße ein falsches Bild im Kopf erzeugt. Ja, der Untergrund ist asphaltiert. Es ist aber nur die Zufahrt zu ein paar Häusern, von denen die meisten offenbar Wochenendhäuser sind. Wir gehen diesen Weg ja bereits zum zweiten Mal und noch nie haben wir ein Auto getroffen!
Durch den Heudürrgraben hoch über die Wachau
Es ist der Heudürrgraben, der uns stetig mäßig steigend nach hinten ins Tal bringt. Schon nach kurzer Zeit ist der Lärm der Donauuferstraße verschwunden und einzig der Gesang der Vögel ist zu hören. Hier ist nichts los, einfach gar nichts! Während im Tal noch viele Radfahrer der Donau entlang fahren, herrscht bei uns Einsamkeit. Kein Wanderer unterwegs. Herrlich, diese Stille! So richtig zum Abschalten und Energietanken!
Der Weg ist einfach zu finden. In leichten Kehren geht es immer weiter nach oben. Manchmal sehen wir ein kleines Häuschen, meist ist es nur der Mischwald, der uns umgibt. Immer wieder zeigt sich die Wachau zwischen den Bäumen. Weißenkirchen leuchtet im Sonnenlicht aus den Weingärten ringsum heraus. Was für ein Anblick!
So gelangen wir zum Forsthaus, das auf der Anhöhe inmitten einer Lichtung liegt. Auch wenn der Weg zwischen Forsthaus und Schuppen hinein führt, bist du dort trotzdem falsch. Schon vorher heißt es in die Wiese einzubiegen und ihr bis zum Wald zu folgen. Dort findest du an einem Baum die nächste Markierung, einen Pfeil.
Ein kleiner Abschnitt auf schmalen Pfaden und wenig markiert
Ja, jetzt ist es ein wenig tricky. Aber keine Sorge, alle falschen Wege haben wir schon für dich ausprobiert! Du gehst beim Pfeil gerade aus vor bis zur Wiese, folgst dem Waldrand ein Stück hinunter. Zu deiner Linken sind Brombeeren am Waldrand. Nach einigen Metern ist die nächste Markierung in den Wald hinein. Die Brombeeren geben einen kleinen Pfad frei. Wir haben kurze Hosen an, es ist kein Problem durchzugehen!
Der folgende Abschnitt ist der wildeste der Tour. Nach den breiten Forststraßen folgt nun ein schmaler Waldpfad, der dich bergab bringt. Er ist etwas verwachsen, man merkt, dass dies keiner der frequentierten Wanderwege ist. Aber gut zu sehen und ebenso gut zu gehen! Immer weiter geht es hinunter, bis du zu einem breiten Forstweg kommst. Er geht nach links und rechts weiter. Beides falsch (Wir wissen das ganz genau, dreimal darfst du raten, warum…) Dein Weg geht über die gegenüberliegende Böschung weiter. Entdeckt man einmal die Wandermarkierung, dann wundert man sich, warum man sie nicht schon vorher gesehen hat.
Und hinein ins Pfaffental! Weingärten inklusive!
Dieser Waldweg bringt uns hinunter auf einen schönen Forstweg, in den er einmündet. Weiter geht es dort nach links Richtung Pfaffental. Hier ist alles wieder sehr gut markiert und du kannst entspannt den Wegweisern folgen. Der Abstieg im Pfaffental ist auf einem schmalen Waldpfad, der aber einfach zu gehen ist. Manchmal liegen Stämme über dem Weg, die du leicht übersteigen kannst.
Der Pfad mündet in einen Forstweg, hier gehst du nach links bergab weiter. Schau dich um, du wirst einige alte Steinmauern entdecken. Immer wieder spannend, wo überall Terrassen angelegt waren hier in der Wachau. Was für eine Arbeit! Nach den aufgelassenen Weingärten folgen bald schon die bewirtschafteten. Ein Bacherl rinnt in der Mitte des Tales, daneben die Weinterrassen und Obstbäume. In der Mitte eine Weingartenhütte. Idylle pur!
Nach einem kurzen Stück wartet das erste (!) Bankerl der heutigen Runde auf uns. Die Sonne scheint vom Himmel, die Vogerl zwitschern, da machen wir gerne auch am Schluss der Runde unsere Pause. Dann geht es unter der Wachaubahn hindurch zur Donau. Wechsle die Straße und geh auf dem Treppelweg weiter Richtung Weißenkirchen. Der Radweg auf der anderen Seite ist recht frequentiert und eigentlich nicht besonders breit. Und auf der Donauseite ist die Aussicht ohnehin schöner! Dreh dich um, Dürnstein lacht herüber. Auf diesem Wegabschnitt hast du einen der schönsten Ausblicke auf Ruine und Stift Dürnstein!
Bis zu deinem Auto oder der Bushaltestelle ist es nicht mehr weit! Einfach flussaufwärts gehen bis du dort bist. Wenn du öffentlich angereist bist, kannst du auch in die andere Richtung nach Dürnstein gehen und von dort heimfahren!