Wandern Wachau: Dürnstein – Weinskulpturenpfad – Loibenberg

Der Frühling kommt und mit ihm die stürmische Zeit, wo die letzen Blätter von den Bäumen durch die Luft tanzen. Wandern in den Wäldern nicht ideal, zu groß die Gefahr, dass ein Ast herunter fällt. In den Weingärten der Wachau hingegen heißt es nur, dass wir dem Wind stand und den Hut festhalten müssen! Von Dürnstein geht es zum Franzosendenkmal, auf einer Steinbrücke über die Wachau-Bahn und hoch zum Weinskulpturenpfad. Diesem folgen wir flussabwärts, steigen dann ein paar Höhenmeter auf und wenden uns wieder Richtung Dürnstein.

Heute heißt es den Hut gut festhalten!
Heute heißt es den Hut gut festhalten!

Eine einfache, anfängertaugliche Wanderung auf guten Wegen mitten durch die lieblichen Weingärten der Wachau mit herrlichen Ausblicken auf die Donau und Dürnstein. Ein Besuch bei einem der vielen Heurigen schließt diese erlebnisreiche Rundtour perfekt ab! Und für Zuhause nehmen wir uns immer ein gutes Tröpferl direkt vom Weinbauer oder aus einer der Vinotheken mit, das ist auch ein Tipp für dich!

Kurzfassung der Wachau-Wanderung von Dürnstein auf dem Weinskulpturenpfad

Weglänge: 9,3 km

Höhenmeter Anstieg: 381 hm

Durchschnittliche Gehzeit: 3:20 – bedenkt hier immer, dass dies die reine Gehzeit ohne Pause ist! Am besten mal mit diesen Werten (und genügend Pufferzeit) vergleichen und so seine eigene Durchschnittszeit berechnen, kann schneller, aber natürlich auch langsamer sein!

Schwierigkeit: sehr einfache Wanderung auf Wegen zwischen den Weingärten.

Kondition: wie immer in der Wachau geht es einige Höhenmeter hinauf. Die Steigungen sind sehr angenehm!

Markierung: sehr gut markiert bzw. im Zu- und Abgang logisch

Weg-Alternativen: viele Alternativen möglich durch das weitläufige Wegenetz in der Wachau rund um Dürnstein

Links zu ähnlichen Wanderungen:

Vogelbergsteig – Pfaffenthal

Vogelbergsteig – Eselsteig Dürnstein

Loibengraben – Ruine Dürnstein

Parken: entlang der Straße oder am bezahlten Parkplatz in Dürnstein. Der Tagespreis liegt aktuell bei sechs Euro.

Link: Parkplatz

Landschaft/ Erlebnis/ Fotografie: Wachau vom Feinsten – wunderbare Landschaft

Einkehr/ Rast: mitten in der Wachau gibt es viele Heurige… Immer wieder laden Bankerl mit herrlicher Aussicht zum Rasten ein

Beschreibung der Rundtour von Dürnstein auf dem Weinskulpturenpfad

Vor der Wanderung noch ein kurzer Blick auf die Karte von Dürnstein in der Wachau
Vor der Wanderung noch ein kurzer Blick auf die Karte von Dürnstein in der Wachau

Entlang der Donau fahren wir nach Dürnstein und biegen vor dem Tunnel rechts ein. Hier ist gleich auf der rechten Seite der erste Parkplatz, wir wählen diesmal den bei der Bahnhaltestelle. Ich liebe ja diesen Bahnhof – so hübsch und wie früher. Passt perfekt hierher. An diesem windigen Tag im Februar können wir uns den Parkplatz aussuchen, so wenig ist los. Der Wind ist auch wirklich sehr stark, unseren Hut müssen wir gut festhalten. Jeder von uns läuft ihm heute auch noch nach, aber das gehört irgendwie auch dazu an solchen stürmischen (Vor)-Frühlingstagen.

Vom Parkplatz gehen wir hinunter zur Straße und wenden uns nach links. Schon bald verlassen wir Dürnstein und sehen unser erstes Ziel: das Franzosendenkmal

Das Franzosendenkmal thront neben der Bahn

Als Erinnerung an die Franzosenkriege mit der Schlacht bei Dürnstein im Jahre 1805, wo Österreich gemeinsam mit seinen Verbündeten Russen über die Franzosen gewann. Die Freude über den Sieg über Napoleon währte allerdings nur kurz: drei Wochen danach revanchierte er sich bei der berühmten Schlacht von Austerlitz. Auf dem Gebiet des Schlachtfeldes steht seit 1905 diese markante Denkmal, das mit Inschriften in allen drei Sprachen den gefallenen Soldaten gedenkt. In der Wachau selbst finden sich an einigen Häuser Erinnerungen an die damalige Schlacht mit eingemauerten Kanonenkugeln in den Mauern oder Namen von Gegenden und Straßen.

Wir bleiben auf der alten Straße und kommen zu einem meiner Lieblingsabschnitte auf der alljährlichen Familien-Radtour von Melk nach Krems: leicht bergauf führt die Straße parallel zu den Gleisen mit Blick auf eine Steinbrücke über die Wachau-Bahn. Dahinter die Weinberge, einfach so idyllisch. Heute nehme ich mir allerdings weniger Zeit zum Genießen,denn der Sturm fegt mich hoch zum Marterl, das exakt an der Gabelung steht.

Dahinter finde ich einen klitzenkleinen windlosen Bereich, wo ich auf Gerald warte. Respekt, er fotografiert, steht und schaut, als würde der Wind nur mich jagen.

Über die Steinbrücke zum Loibenberg

Über die Steinbrücke geht es nun weg von der Donau zu den Weinbergen. Meine Hoffnung, dort einen windstillen Abschnitt zu erreichen, erfüllt sich zwar nicht, aber der Wind ist ein wenig schwächer. Hier findest du die erste Markierung des Weinskulpturenpfades, den wir bald erreichen. Dazu geht es ein paar Höhenmeter hinauf, und dann lacht uns schon die erste Skulptur entgegen.

Der Heilige Urban, eine der gradiosen Skultpuren von Fritz Gall.
Der Heilige Urban, eine der gradiosen Skultpuren von Fritz Gall.

Es ist ein spannender Rundweg, den der Wachauer Künstler Fritz Gall gestaltet hat. Er bezeichnet ihn als „Phantastischen Realismus“ – als Liebhaberin dieser Kunstrichtung genieße ich die Skulpturen um so mehr. Abwechslungsreich und wunderbar hierher passend ist es ein Genuss entlang zu wandern. Kurzweilig gelangen wir ans Ende des unteren Abschnitts. Dort steigen wir ein wenig ab, um dann auf dem oberen Loibenberg den Rückweg anzutreten.

Weinskulpturenpfad am Loibenberg

Weiter geht es mit abwechslungsreichen Skulpturen von Gall, deren Materialien von der Wachau und dem Weinbau inspiriert sind. Die Themen sind vielfältig – vom tierischen Bereich mit Katze, Vögel und Eidechsen bis zu sakralen Themen.

Apropos Eidechse: was raschelt da im Laub? Die erste Smaragdeidechse des jungen 2022! Schon munter! Wir lieben diese flinken Gesellen, die bunten und ihre braunen Verwandten. Schmetterling flatterte keiner herum – bei dem Wind wäre das ein Himmelfahrtskommando. Dieser Wegabschnitt ist ebenso einfach zu gehen wie der Hinweg, gemütlich bringt er uns wieder Richtung Dürnstein. Am Ende des Loibenberges geht es ein wenig ins Tal hinein und begab. Sobald der Weg auf einen zweiten trifft, wenden wir uns Richtung Donau.

Wenig später zweigt ein Teil nach rechts ab: diesem folgen wir und steigen noch einmal ein wenig auf. Perfekt – was für ein Ausblick auf Dürnstein! Etwas oberhalb passieren wir das Franzosendenkmal und gehen noch ein wenig weiter um den Berg herum. Bald zweigt ein schmaler Pfad nach links Richtung Tal ab – es ist eine Abkürzung. Du kannst ebenso auf dem Weg bleiben und von weiter hinten aus dem Tal heraus wandern. Der schmale Pfad bringt uns durch die Weinberge auf die gegenüberliegende kleine Straße, die nach links in den Ort führt.

Das Kellerschlössl der Domäne Wachau

Schon von Weitem leuchtet das gelbe Barock-Gebäude inmitten der Weingärten herüber, es ist das Kellerschlössl der Domäne Wachau, wo zu gewissen Zeiten „ausgesteckt“ ist, was bei uns in Österreich heißt, dass der Heurige geöffnet ist. Laut Webseite ist das heuer vom 16. Juni bis 20. Juni 2022 und vom 18. August bis 22. August 2022. Am besten ihr schaut auf der Webseite vorbei: Kellerschlössl

Vor den Gleisen der Wachaubahn können wir uns entscheiden: entweder ein kleines Stück nach links retour und über die Gleise, dann zurück zum Auto. Oder aber nach rechts und noch nach Dürnstein in den Ort hineingehen. Wir entscheiden uns für Dürnstein – so wenig wie heute los ist hier selten, da wirken die leeren Straßen samt ihren idyllischen Häusern gleich noch mehr als im Sommer, wenn die Touristen durchströmen. Einziger Nachteil: am Samstag-Nachmittag ist alles geschlossen.

Am Rückweg zum Auto überrascht uns dann Mutter Natur: die ersten Bäume entlang der Straße blühen – im Februar! Wahnsinn!

Es war ein herrlicher Tag – von Dürnstein am Weinskulpturenpfad auf den Loibenberg! Stürmisch frisch und frühlingshaft! Wieder erwachte Natur- und Tierwelt!

Und jetzt? Wir fahren ein paar Ortschaften weiter flussaufwärts und besuchen Geralds Eltern! Als gebürtiger Wachauer zieht es ihn ja immer wieder hierher – und mich gerne mit!

Tourdaten Wachau: Dürnstein – Weinskulpturenpfad

Ähnliche Beiträge