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Wandern Niederösterreich: drei aussichtsreiche Wanderungen für kurze Wintertage

Wandern macht nur in der „schönen“ Jahreszeit Spaß? Von wegen! Wir wandern mit großer Freude im Winter. In keiner der anderen drei Jahreszeiten verändert sich die Natur dermaßen wie jetzt im Schnee, wo die Bäume ihre Kontur zeigen und die Schneedecke so manche „Gstettn“ kaschiert. Der Kopf wird in der klaren, kalten Luft so richtig frei. Kommen wir dann nach Hause zurück, merken wir, wie gut unsere Lungen durchlüftet sind. Gerade jetzt in Zeiten der lästigen Corona-Viren, aber auch in „normalen“ Jahren mit Grippe, grippalen Infekten und stinknormalen Verkühlungen ist das besonders wichtig für unsere Abwehrkräfte und unsere Psyche sowieso.

Aber bei aller Begeisterung über die Wanderungen zu dieser Jahreszeit gilt es nicht zu vergessen, dass es auch ein paar Nachteile gibt: die kurzen Tage sind einer davon!

Während man rund um die Sommersonnenwende ja jede Menge Zeit hat , so heißt es im Winter immer den Sonnenstand und die Tageslänge oder besser gesagt Kürze im Auge zu behalten, um nicht von der Dämmerung überrascht zu werden. Gerade wenn es rutschig ist oder Schnee liegt, ist es umso wichtiger gut zu sehen, wohin man tritt. Für uns ein Grund immer eine Stirnlampe mitzuführen. Auf das Handy als Taschenlampe verlassen wir uns nicht, hat es sich schon des Öfteren bei kalten Temperaturen einfach ausgeschaltet, auch wenn der Akku noch fast voll war.

Das Vorhandensein von Schnee und seine Tiefe sind ein weitere Punkt, der die Dauer einer Wanderung deutlich verändern kann. Ihr kennt das sicher von der ersten Tour in einer Saison, wo es durch den Schnee geht. Ja, es ist deutlich anstrengender!

Die Pausen halten wir im Winter auch immer kürzer als im Sommer, da wir nicht auskühlen möchten. Dadurch ist zwar ein wenig Zeit gespart, aber dafür können wir unsere Kraftreserven auch nicht so gut auffüllen wie im Sommer, wo wir uns auch gerne mal einen Viertelstunde (oder auch mehr…) auf die Almwiesen legen und die Natur genießen.

Alles Punkte, warum wir Im Winter immer einen großzügigen Puffer einrechnen und uns auch bewusst kürzere Touren aussuchen, die von der Länge her im Idealfall auch noch abgekürzt werden können. Drei solcher Touren möchte ich euch heute vorstellen: eine davon im südlichen Waldviertel, einmal geht es ins Weinviertel und eine führt euch an die Nordseite der Wachau. Eines haben sie alle drei gemeinsam: ihr könnt herrliche Ausblicke genießen und euch von der Wintersonne wärmen lassen. Falls ihr länger braucht als geplant, könnt ihr die Wanderungen leicht abkürzen.

Waldviertel – großer und kleiner Peilstein!

Vier Ziele könnt ihr bei dieser Wanderung im südlichen Waldviertel anstreben: Katzenstein, kleiner Peilstein, großer Peilstein und zum Abschluss noch den Kaiserstein. Es geht die meiste Zeit auf Forstwegen gemütlich durch den Wald dahin. Am Katzenstein könnt ihr, wenn es nicht rutschig ist, den Gipfel besteigen und euch über ein ganz besonderes Gipfelkreuz freuen. Am kleinen Peilstein ist der ideale Ort für eine Pause im Winterraum der Berghütte. Vom Gipfelkreuz gibt es einen herrlichen Ausblick aufs Waldviertel ringsum. Der große Peilstein ist zwar mit 1062 Metern die höchste Erhebung des Ostrongs und des südlichen Waldviertels, aber verfügt weder über ein Gipfelkreuz noch über eine besondere Aussicht. Ein wenig bergab werdet ihr aber mit einem tollen Blick zurück zum kleinen Peilstein belohnt. Der Kaiserstein ist der Teil der Wanderung, auf den ihr in Zeitnot am ehesten verzichten könnt. Wenn genug Zeit ist, dann ja, aber er ist nicht besonders beeindruckend. Gesamt ist es eine stimmige, einfache Wanderung, die zu jeder Jahreszeit viel Natur, Ausblicke und Waldviertel pur schenkt.

Link zur Wanderung Peilstein

Was für ein Ausblick - der Peilstein!
Was für ein Ausblick – der Peilstein!

Weinviertel – vom goldenen Bründl zum Michelberg

Wenige Höhenmeter und noch weniger Schnee – das erwartet euch im Weinviertel. Dafür aber herrliche Ausblicke, Weinberge und eine liebliche Landschaft. Vom goldenen Bründl – wo es auch ein gutes Wirtshaus gibt – geht es auf dieser Wanderung nur um die 200 Höhenmeter hinauf zum Michelberg. Dort angekommen, werdet ihr überwältigt sein: Was für ein Ausblick! Burg Kreuzenstein, die Donau, der Wienerwald und dahinter Wien selbst auf der einen Seite, gefühlt das ganze Weinviertel zu Füßen in den anderen Richtungen. Grandios und unvergesslich. Eines solltet ihr bei dieser Tour unbedingt mithaben: eine gute Haube oder Ohrenschützer, denn hier ist es gerne windig!

Der Abstecher zum Michaeli-Bründl ist der Punkt, den ihr im Falle des Abkürzen der Tour oder eigentlich in jedem Fall weglassen könnt. Das ist leider zu sehr in die Jahre gekommen, ohne dass es aber den Charme eines Lost Places erlangt hat.

Link zur Wanderung Michelberg

Zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert - der Michelberg!
Zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert – der Michelberg!

Wachau – auf den Buchberg von Spitz aus

Gerade das Nordufer der Wachau ist für den Winter eine perfekte Wahl: scheuen wir im Sommer die Sonne beim Wandern auf den steinigen, ausgesetzten Steigen, so genießen wir jetzt im Winter jeden Sonnenstrahl und bevorzugen daher das nördliche Donauufer. Eine wenig bekannte Wanderung ist auf den Buchberg mit Start in Spitz an der Donau. Zuerst geht es zum berühmten roten Tor und von dort auf den 702 Meter hohen Buchberg, es kommen zwar rund 500 Höhenmeter zusammen, aber die sind angenehm auf die Strecke verteilt und es geht recht gemütlich hoch. Es lohnt sich, immer wieder stehenzubleiben, sich umzudrehen und so den Blick ins Donautal zu genießen. Was besonders fein ist zu dieser Jahreszeit in der Wachau: es gibt keine Touristenströme und die Natur gehört euch (fast) ganz alleine. Wir sind am liebsten im Winter und zeitigen Frühjahr hier unterwegs. Dann ist die Wachau noch Wachau pur und gerade durch das sanftere Klima lieben wir es im Winter hier Wärme zu tanken.

Wenn ihr euch für den Abstieg hinten rum entscheidet (und nicht den selben Weg zurück), dann bedenkt, dass dieser im Schatten verläuft und gerne mal sehr rutschig ist. Spikes im Rucksack sind hier zu empfehlen. Wollt ihr abkürzen, geht ihr den selben Weg hinunter, den ihr herauf gegangen seid.

Link zur Wanderung Buchberg

Diese Ausblicke - so herrlich in der Wachau!
Diese Ausblicke – so herrlich in der Wachau!

Drei Wanderungen für euch zur Auswahl – habt ihr Lust auf Winter, dann ab ins Waldviertel! Könnt ihr den Frühling nicht mehr erwarten, dann auf ins Weinviertel oder die Wachau! Eines ist aber gewiss: alle drei bieten euch herrliche Ausblicke und sind perfekt für kurze Tage!

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