Wandern Alpen: vom Ebenwald auf die Reisalpe in Niederösterreich
Jetzt im Herbst, wenn die Kühe wieder ins Tal zurück gekehrt sind, lieben wir die mittelhohen Berge des Alpenvorlandes. Einer davon ist die Reisalpe. Der Aufstieg führt vorbei an der malerischen Hinteralm mit wahrhaften Baumtitanen und bringt uns hoch auf die Weidelandschaft rund ums Gipfelkreuz. Eine beliebte und immer wieder beeindruckende Wanderung auf die mit 1.399 Metern höchste Erhebung der Gutensteiner Alpen.
Kurzfassung
Weglänge: 10,9 km
Höhenmeter Anstieg: 531 hm
Schwierigkeit: grundlegend nicht schwierig auf Wegen und leichtem Steig – aber: hier ist es, da es ein Nordhang ist, sehr leicht rutschig. Und dann heißt es wirklich gut aufpassen besonders beim Abstieg.
Kondition: nach der Hinteralm geht es hinauf – aber recht moderat, nur teilweise steiler.
Markierung: sehr gut markiert – einfach immer geradeaus rauf zum Gipfel
Weg-Alternativen: im Abstieg oder Aufstieg den Hochstaff noch „mitnehmen“ – wir finden den Aufstieg zum Gipfel beim Abstieg von der Reisalpe schöner.
Parken: am Wanderparkplatz auf der Ebenwaldhöhe
Landschaft/ Erlebnis: sehr, sehr fein. Besonders die Baumriesen auf der Hinteralm sind etwas ganz Besonderes, kennen wir sonst von keiner Alm
Fotografie: Bäume der Hinteralm, jeder ein Charakter-Baum
Einkehr/ Rast: Hinteralm bietet, falls schon geschlossen, gekühlte Getränke – Münzen mitnehmen. Reisalpe mit Schutzhaus.
Tipp: auf der Hinteralm soll es Murmeltiere geben – wir haben bisher nur die Löcher gesehen.
Beschreibung der Wanderung
Start unserer Wanderung ist der Parkplatz am Ebenwald. Wenn das euer Navi nicht findet, nehmt die Ebenwaldhütte als Ziel. So kommt ihr direkt zum Parkplatz. Von dort gehen wir rechts am Hochstaff vorbei. Dazu geht es erstmals ein wenig bergab und dann wieder hinauf zur Hinteralm. Falls ihr auch den Hochstaff besuchen wollt, dann könnt ihr schon auf der Hinwanderung über die Weide aufsteigen. Wir gehen jedoch direkt zur Hinteralm.
Schon am Weg zur Hütte stehen sie, die Baum-Giganten. Für uns ist das hier auf der Hinteralm jedes Mal wieder beeindruckend eine solche Fülle an riesigen Buchen und Nadelbäumen zu sehen. Ohne Blätter sieht man ihre Wuchsform, ihre Einzigartigkeit noch besser. Was für eine Ausstrahlung, ja für mich haben auch Bäume einen „Charakter“. So bleiben wir auch diesmal stehen und bewundern die Titanen. Was haben sie nur schon alles erlebt und gesehen. Bei der Hütte bietet sich eigentlich eine Pause an – wer wie wir aber vom Edenwald kommt und nicht übers Schindeltal aufgestiegen ist, der ist noch nicht wirklich weit gewandert und geht daher meist im Aufstieg vorbei. Der Hütten-Betrieb ist für heuer bereits eingestellt, aber Getränke gibt es noch aus dem Brunnen zu kaufen. Also vergesst euer Kleingeld nicht!
Gleich nach der Hinteralm geht es wirklich hinauf. Zuerst an den Bäumen vorbei über die Weide und dann in den Wald. Da wir auf der Nordseite unterwegs sind, ist es schattig. Im Sommer schätzen wir solche Aufstiege sehr, jetzt ist es dadurch leichter rutschig, da der Boden nicht mehr richtig abtrocknet. Gutes Schuhwerk macht es aber leicht zu gehen. Der kommende Teil durch den Wald ist einfach und gut zu überwinden. Es ist wieder flacher.
Nach dem Queren einer Forststraße wird es im Wald dann aber steil und rutschig. Es ist kein gefährlicher Weg, aber der Untergrund erfordert genaues Steigen. Wir waren schon einmal im Spätwinter, da war es so eisig, dass der Abstieg wirklich eine Challenge war. Das ist diesmal nicht der Fall, aber wenn ihr unsicher seid, dann lasst euch hier einfach genug Zeit. Nach diesem Abschnitt geht es hinaus auf die Weide – herrlich. Bei uns ist mittlerweile die Sonne aus der Wolkendecke gekommen, wir sind nun endgültig dem Nebel entflohen. Am Horizont taucht schon bald das Gipfelkreuz auf und es ist schnell erreicht. Dahinter geht es ein paar Meter hinunter zur Reisalpen-Hütte. Wir genießen zuerst einmal den Rundblick – ein Moment, den wir bei Bergwanderungen immer besonders schätzen. Der Muckenkogel ist zum Greifen nahe, ihn mögen wir auch sehr gerne.
Nach der Jause geht es auf dem selben Weg wieder zurück. Falls ihr noch einen zweiten Gipfel besuchen wollt, dann könnt ihr nach der Hinteralm hinauf auf den Hochstaff gehen. Ihr seht den Weg schon beim Abstieg in Kehren hinauf führen. Diesmal gehen wir jedoch gemütlich seitlich an ihm vorbei zurück zum Parkplatz – aber wir kommen wieder!