Wandern Mostviertel: Scheibbs – Jelinekwarte – Blassenstein in Niederösterreich
Die „mittelhohen“ Wanderungen lieben wir besonders im Herbst und im Frühling: die Kühe sind nicht mehr auf der Weide, die Sonne setzt sich gegen den Nebel durch und es sind einige Höhenmeter Anstieg, aber nicht alpin, sondern ein Hügel mit herrlicher Weitsicht. Der Blassenstein oberhalb von Scheibbs ist so einer: 844 Meter hoch und ein Rundblick sowohl in die Berge als auch zu den Städten im Norden. Unsere Rundtour führt über die Jelinekwarte hoch und dann über Bauernhöfe und Almen wieder hinunter ins Tal.
Kurzfassung
Weglänge: 11 km
Höhenmeter Anstieg: 530 hm
Schwierigkeit: es sind Waldwege und Forststraßen, Almen und Asphalt. Grundsätzlich nicht schwierig zu gehen, aber teilweise recht rutschig, da es hier viele Quellen gibt. Bergschuhe sind ratsam!
Kondition: angenehme Steigungen, aber halt einige Höhenmeter
Markierung: gut, aber selten markiert.
Weg-Alternativen: unterschiedliche Abstiegs-Varianten nach Scheibbs
Parken: am Straßenrand in der Nähe des Startpunktes
Landschaft/ Erlebnis: sehr schöne Weitsicht und wunderbarer Wald.
Fotografie: viele Makro-Motive wie Pilze oder Moos, Wald mit tollen Lichtspielen
Einkehr/ Rast: auf den Warten Bänke und Tische zum Rasten. Jause selbst mitbringen
Beschreibung der Wanderung
Start unserer Wanderung ist im Bereich Mittersteig in Scheibbs – hier findet ihr entlang der Straße Parkmöglichkeiten. Zuerst geht es ein Stück durch die Siedlung nach oben, wo wir bei einem hübschen modernen Haus mit einem Spalierbaum an der Frontseite nach rechts abbiegen. Dieser Straße folgen wir, bis links der Weg in den Wald beginnt. Hier geht es nach rechts weiter immer dem Weg entlang. Es ist ein leicht steigender, hübscher Waldweg mit vielen Aussichtspunkten auf die Berge ringsum, der uns direkt zur Jelinekwarte auf der Rudolfshöhe (524 Meter) bringt.
Die Jelinekwarte ist ein witziges Gebäude: uns erinnert sie an einen abgestellten Rammturm aus Asterix und Obelix oder einem Ritterfilm. Sie ist aus Holz gefertigt und 12,3 Meter hoch. Gewidmet ist sie nicht Elfriede Jelinek, was mein erster Gedanke war, sondern dem Heimatforscher Heinrich Jelinek.
Für uns geht es nun weiter Richtung Blassenstein. Dazu folgen wir dem Wanderweg nach rechts. Nach kurzer Zeit treffen wir auf eine Straße – hier biegen wir nach rechts ab und gehen ein Stück bergauf. In einer Kurve zweigt bald ein Forstweg ab: ein Schranken am Beginn des Weges zeigt ein Fahrverbot für Fahrräder – so könnt ihr ihn eindeutig zuordnen.
Gemütlich spazieren wir auf einem Waldweg dahin, der uns in einem Bogen um den Berg herum bringt. Immer wieder treten Quellen aus dem Erdreich aus und so ist der Untergrund recht rutschig. Kein Problem beim Gehen, aber in Kombination mit dem Herbstlaub heißt es gut aufpassen! Wasserleitung-Häuschen tauchen immer wieder in unserem Blickfeld auf – ich mag diese kleinen, recht schmucken Gebäude sehr gerne. Hier wirken sie wie das Tor in eine andere Welt, so kleine Hobbit-Häuser mitten im Wald.
Nach einer längeren Strecke mündet unser Weg in den Staudenweg ein – es geht weiter Richtung Blassenstein. Die Urlingerwarte auf seinem Gipfel sehen wir immer wieder aus den verschiedensten Perspektiven – ein Garant für die richtige Wegführung!
Unser Wanderweg endet auf einem kleinen Parkplatz – hier kann der Eilige in rund einer Viertelstunde zur Urlingerwarte aufsteigen. Über Weiden geht es das letzte Stück hoch zur Warte und somit zum Gipfel des Blassenstein. Wie immer ist unser erstes Ziel das Gipfelkreuz – angreifen! Danach geht es die Warte hoch. Oben findet ihr Tafeln mit der Beschriftung der Gipfel und sonstigen Sehenswürdigkeiten ringsum. Das schätzen wir sehr, ist immer wieder spannend zu schauen, was man so alles sehen kann. Der Ötscher lacht schon in seinem Winterkleid herüber. Obwohl es etwas diesig ist, erkennen wir die Gemeindealpe und auch das Hochkar können wir lokalisieren.
Unten laden Bänke zum Rasten ein. Dabei könnt ihr eine phänomenale Aussicht ins Tal genießen.
Hinunter geht es das erste Stück auf dem Hinweg zum Parkplatz und hinunter auf dem Waldweg. Dann zweigen wir bei der Weggabelung, wo wir am Hinweg einfach oben weiter gegangen sind, nach unten Richtung Scheibbs ab. Wegweiser stehen an dieser Kreuzung und so könnt ihr es nicht verfehlen. Nun geht es zuerst durch den Wald bergab – auch hier bitte wieder aufpassen, der Untergrund rutscht sehr.
Aus dem Wald treten wir auf eine Weide, durch sie führt ein Weg bis zu einem Bauernhof. Der Hofhund bellt und kommt auch aus dem Hof heraus, bleibt aber dann entfernt von uns stehen und lässt uns passieren. Am Hof geht es links vorbei auf dem Weg entlang der Almen, auf der noch Kühe stehen. Kurz vor einem Wald gehen wir durch ein Almgatter aus der Weide hinaus. Das Stück durch den Mischwald ist sehr kurz und schon sind wir auf der nächsten Weide und sehen auch schon wieder einen Bauernhof. Wir erreichen so den Blassensteinweg, dem wir hinunter folgen. Er mündet in den Höhenweg und wir gehen zurück zu unserem Auto.