Wandern Mostviertel: Rundtour von Biberbach zum Lammerhuber-Blick in Niederösterreich
Zur Zeit der Blüte unserer Mostbirnbäume schaue ich ja täglich auf die Webcam der Birnblüten, um den idealen Tag für eine Wanderung durch die sanfte Landschaft des Mostviertels mit den kleinen weißen Punkten der blühenden Bäume zu finden. Heuer nach dem kalten April ist es erst im Mai soweit – dafür erwischen wir den Tag der Vollblüte bei strahlendem Sonnenschein und milden Temperaturen. Und genau vor der Schlechtwetterfront, die am Folgetag durchs Land zieht.
Immer wieder herrlich – gleich ob wir die Blüten aus der Nähe bewundern oder unseren Blick in die Ferne schweifen lassen und die Natur um uns als Gesamtkunstwerk bewundern.
Bei dieser Rundwanderung geht es von Biberbach vorbei an Vierkantern und Obstbäumen hoch zum Lammerhuber-Blick, kurz hinüber auf der Anhöhe zum Blick ins andere Tal, ein Stück auf dem Mostobstwanderweg und zurück. Immer wieder Ausblicke auf die Basilika Sonntagberg, mal thronend über den Hügeln, mal umrahmt vom Nadelwald oder sanft mit dem Hintergrund in Pastelltönen verschmelzend beeindrucken uns auf dieser einfachen Rundwanderung!
Kurzfassung
Weglänge: 8,6 km
Höhenmeter Anstieg: 266 hm
Schwierigkeit: einfach, fast nur auf asphaltierten Wegen, nur kurze Stücke auf Waldwegen
Kondition: einfach mit wenigen Höhenmetern auf den Anstieg verteilt
Markierung: spärlich markiert, aber leicht zu finden
Weg-Alternativen: umgekehrt auch möglich
Parken: vor dem Gemeindeamt in Biberbach, perfekter Parkplatz
Landschaft/ Erlebnis: Mostviertel vom Feinsten – egal ob die Natur mit den Obstbäumen oder die Kultur mit Stiften und Vierkantern
Fotografie: wunderbare Landschaft auf Schritt und Tritt
Einkehr/ Rast: Rastplatz beim Lammerhuber-Blick. Wildheuriger am Weg – Öffnungszeiten, Gasthaus im Ort
Tipp: danach noch ins Stift Seitenstetten
Beschreibung der Wanderung
Mitten in Biberbach findet ihr vor dem Gemeindeamt den idealen Parkplatz. Von hier aus starten wir der Straße entlang nach rechts und ein wenig bergab. Dann wenden wir uns nach rechts in eine Siedlung, die wir durchqueren. Wieder an der Hauptstraße angekommen, geht es nach rechts. Am Ende des Ortes befindet sich rechts ein Bauernhof, wir gehen an diesem vorbei und bald danach zweigt links ein Waldweg ab – diesen wählen wir und gehen so gemütlich bergauf. Nach dem kleinen Wald überwältigt uns der erste „echte“ Mostviertel-Ausblick. Unser Foto-Tipp: wenn ihr ein wenig nach oben geht, dann geht sich auch ein Foto ohne Stromleitungen aus und ihr erspart euch das Retuschieren am Computer.
Wir folgen dem Weg weiter hoch bis zu einem Bauernhof, an dem wir an der rechten Seite vorbei gehen. Es ist immer wieder spannend, wie knapp die Wanderwege an Anwesen vorbei führen. Der Waldweg geht in einen asphaltierten über, der uns zur Straße bringt. Dort wenden wir uns nach links und folgen ihr. Es ist eine richtige Landstraße, aber offenbar nur wenig befahren. Wir sind am Vormittag unter der Woche unterwegs und trotzdem kommen nur zwei Autos vorbei. Also keine Sorge vor der Straße.
Bei einem sehr spannend dekorierten Haus – wenn ihr dort seid, wisst ihr genau, welches wir meinen – zweigt ihr nach rechts auf die Nebenstraße ab. Nun geht es zu Bauernhöfen hoch. Einfach nicht zu den einzelnen Höfen abzweigen, sondern am Hauptweg bleiben und so gemütlich immer weiter hoch wandern. Für uns als Tierfans ist es ein wahres Eldorado: gleich nach dem Einbiegen ist links ein Hof mit allerlei Getier. Vom stolzen Pfau über Esel und Gänse und sonstigem Federvieh gibt es viel zu bestaunen. Besonders die unterschiedlichen Laute faszinieren uns immer wieder aufs Neue. Ja, bei solchen Höfen kommen wir gerne ins Träumen: so ein Landhaus mit vielen, vielen Haustieren, das wäre schon was….
Weiter oben bewundern wir auf der linken Seite der Straße ein modernes Marterl, wo ein Holzkünstler die Muttergottes in einen Baum geschnitzt hat. Vergleichbar mit Bildbäumen, wo der Rest des Stammes noch in einer Kapelle steht und ein Bild trägt, wurde hier der Baumstamm selbst zum Kunstwerk. Dann noch ein Dach darüber und fertig. Eine sehr interessante Gestaltung. Besonders der Faltenwurf des Kleides faziniert uns, toll gemacht.
Gleich schräg gegenüber erwarten uns Schafe – derzeit mit fröhlichen Lämmern ein besonders süßer Anblick. Nach einer scharfen Kehre ist an der nächsten Kreuzung der Karl-Lammerhuber-Blick erreicht. Wenn gleich wir die Ausblicke auf der Steigung selbst mit der Basilika Sonntagberg am Horizont noch inspirierender empfinden. Hier könnt ihr auf einem Bankerl die Aussicht genießen.
Da wir die Gegend schon gut kennen, wenden wir uns nicht nach rechts und steigen gleich ab, sondern wandern nach links weiter. So erweitern wir die Runde mit einem Blick ins westliche Tal, das wir bereits von der Mostobstwanderung kennen und schätzen. Geradeaus geht es bis zum nächsten Bauernhof, nach diesem gleich nach rechts weiter. Ein Stück geht es nun eben dahin, bis wir auf den Mostobstwanderweg treffen und auf diesem nach rechts spazieren. Schon nach kurzer Zeit erwartet uns ein weiteres Highlight der Wanderung: Stift Seitenstetten, heuer mit einem Rapsfeld gleich einem sonnigen Teppich vor der Tür. Der Vierkanter Gottes, wie es liebevoll genannt wird, liegt malerisch inmitten der Streuobstwiesen, Felder und Höfe des Mostviertels. Hier geht es uns wie mit der Basilika Sonntagberg: wir müssen immer wieder stehen bleiben und das Stift aus den immer neuen Blickpunkten bewundern und fotografieren. Früher mit dem Film in der Kamera haben wir ja doch immer ein wenig gespart, heute im digitalen Zeitalter ist es schon fein, einfach so oft auf den Auslöser drücken zu können, wie es einem gefällt ohne Angst vor dem Ende des Films zu haben.
Beim Einmünden in eine T-Kreuzung wenden wir uns nach rechts und kommen so zum Hauptweg zurück. Wenn ihr euch diese Passage auf dem Track anschaut, dann seht ihr, dass wir ein Viereck gehen. Seid ihr schon müde oder kippt das Wetter, so könnt ihr es einfach auslassen und euch beim Lammerhuber Blick nach rechts wenden und abkürzen.
Nun folgt der Abstieg, indem wir der Straße weiter folgen. Bei einer T-Kreuzung wenden wir uns nach links. Beim nächsten Bauernhof sehen wir eine kleine Kapelle – bei ihr geht es dann weg von der Straße auf einen Wiesen- und bald darauf Waldweg. Durch den Wald gelangen wir ganz hinunter ins Tal und zu einem Bach, den wir auf einer Brücke überqueren. Auf der gegenüberliegenden Seite erkennen wir den Bauernhof vom Beginn unserer Wanderung, nach dem wir die Straße in den Wald verlassen haben. Wir gehen seitlich an ihm vorbei und an der Straße wenden wir uns nach links in Richtung Biberbach. Zurück geht es das letzte Stück wie auf der Hinwanderung.