Wandern Mostviertel: Burg Plankenstein – Walzberg – Römerweg

Schneerosen – sie gucken schon vorwitzig aus dem Schnee heraus! Welch unerwartete Überraschung! Noch einmal Schnee an den Füßen spüren und ein bisschen Winterfeeling genießen, dazu geht es für uns ins Mostviertel rund um die Burg Plankenstein. Ja, hier in den Bergen (oder Hügeln, wie man es halt nennen mag) ist er noch da, der Winter. Bei uns in St. Pölten guckt er meist nur kurz vorbei, schenkt uns eine weiße Decke, die nach wenigen Tagen, oft auch Stunden schon wieder verschwunden ist.

Hier gehen wir durch den Schnee vorbei an Kirche und Bauernhöfen und wandern auf dem Weg 652 immer höher hinauf – und da sind sie schon, manchmal nur gerade über die Schneedecke heraus schauend, mal schon kurz vor dem Öffnen der Blüte. Jedes Jahr wieder eine riesengroße Freude, die ersten Frühlingsboten zu entdecken. So auch heute! In dem kommenden Wochen wird es hier ein Paradies voll weißer Blüten über dunkelgrünen Blättern werden. Was für eine Freude!

Nach einem kleinen Abstieg zeigen die Wegweiser hoch zum Grüntalkogel samt dazu gehöriger Hütte – angesichts der noch immer sehr kurzen Tage verschieben wir den Besuch am Gipfel auf ein anderes Mal und gehen am Römerweg zurück zur Burg Plankenstein.

Typisch Winter - den Sonnenuntergang am Ende einer Wanderung erleben! Herrlich!
Typisch Winter – den Sonnenuntergang am Ende einer Wanderung erleben! Herrlich!

Kurzfassung

Weglänge: 12,6 km

Höhenmeter Anstieg: 552 hm

Durchschnittliche Gehzeit: 4:46 – bedenkt hier immer, dass dies die reine Gehzeit ohne Pause ist! Am besten mal mit diesen Werten (und genügend Pufferzeit) vergleichen und so seine eigene Durchschnittszeit berechnen, kann schneller, aber natürlich auch langsamer sein!

Schwierigkeit: Waldwege, leichte Steige und Forststraßen, kleiner Teil Asphalt

Kondition: der Aufstieg ist gemütlich, aber es sind halt 552 Höhenmeter. Sie sind aber sehr gut auf die Rundwanderung verteilt.

Markierung: entlang von verschiedenen Markierungen (grün-weiß, gelb-weiß und blau-weiß, Welterbesteig) und logisch, aber unmarkiert. Gut zu finden. Der erste Abschnitt wird selten gegangen, das Gras ist höher, aber eindeutiger und guter Weg

Weg-Alternativen: umgekehrt ist von den Höhenmetern gemütlicher

Parken: am Parkplatz bei Burg Plankenstein. Es gibt verschiedene Parkplätze.

Link: Parkplatz

Landschaft/ Erlebnis/ Fotografie: Wachau vom Feinsten – wunderbare Landschaft

Einkehr/ Rast: am Hinweg gibt es mehrere Rastplätze – am Römerweg nicht. Dafür lockt am Schluss der Wanderung die Einkehr auf der Burg Plankenstein.

Link: Burg Plankenstein hier findet ihr alle Infos zur Burg selbst, den Öffnungszeiten der Taverne, den Übernachtungs-Möglichkeiten und vielem mehr rund um das bunte Burgtreiben!

Beschreibung Wanderung Burg Plankenstein – Walzberg – Römerweg

Hinein in die Voralpen geht es für uns über Mank und Texing bis hinauf zur Burg Plankenstein. In St. Pölten vom Schnee keine Spur mehr, während wir Richtung Süden schauen, staunen wir doch ein wenig: oben alles weiß. Ja, die letzten Tage haben offenbar noch ein wenig Schnee gebracht. Beim Aussteigen auf dem Parkplatz schaut Gerald zu seinen Schuhen und meint: „Hätte vielleicht die Winter-Bergschuhe doch noch nicht putzen und einräumen sollen!“ Ja, hätte er. Hier passen die warmen gefütterten Bergschuhe perfekt – aber es geht ja einige Höhenmeter bergauf und so sind Geralds Füße bald „bacherlwarm“.

Wir gehen links an der Kirche vorbei und wählen die erste Möglichkeit, nach rechts hoch in den Wald abzubiegen. Da ist er schon, der Schnee, so richtig schön weiß (ohne braune Gatschspuren) und weich. Wunderbar, irgendwie habe ich heuer mit keinem mehr gerechnet, was ein wenig absurd ist, da erst Mitte Jänner ist. Die Freude ist groß, noch einmal zumindest ein wenig Winter spüren und das bei milden Temperaturen rund um den Gefrierpunkt. Schon nach ein paar Metern erschließt sich uns ein beeindruckender Ausblick auf Burg Plankenstein, die Kirche und das Mostviertel quasi zu ihren Füßen.

An der Einmündung unseres Aufstieges in einen Weg, wenden wir uns nach links. Ein paar Meter nach rechts zu gehen zahlt sich jedoch aus, wenn ihr einen besonders hübschen Ausblick genießen wollt. Bald geht es in einer Kurve nach rechts und weiter hinauf Richtung eines kleinen Anwesens. Der Weg ist perfekt markiert – haltet einfach Ausschau nach den nächsten Wanderpfeilen, dann kann nichts passieren. Das Haus zu unserer Rechten ist liebevoll renoviert und spannend anzusehen. Entlang seines Zaunes geht es auf der Straße ein Stück weiter bergauf, bis wir bei einigen gelben Postkästen nach links auf die Zufahrt zu einem Bauernhof einbiegen. Zwischen Bauernhaus und Stadel führt uns der Weg zu einer Wiese, die wir entlang gehen. Nach einem kurzen Stück im Wald geht es am Waldrand weiter – vor uns der Ausblick auf die Alpen mit unserem geliebten Ötscher!

Dann wendet sich der Weg nach rechts. Leicht bergab gelangen wir zum nächsten Hof, der unbewohnt wirkt. Hübsch ist das grün-weiße Eingangstor. Und interessant ist, was das kleine Häuschen, an dem der Weg direkt vorbei führt, für eine Funktion hatte. Klein, aber beheizbar.

Spiegel bieten ja immer spannende An- und Aussichten, oder?
Spiegel bieten ja immer spannende An- und Aussichten, oder?
Ja, wohin wollen wir? Ostsee, Wachau, Adria oder Ägäis stehen zur Auswahl.
Ja, wohin wollen wir? Ostsee, Wachau, Adria oder Ägäis stehen zur Auswahl.
Wandern im Winter - nicht minder schön!
Wandern im Winter – nicht minder schön!
Blick zurück zur Burg - mächtig und top erhalten! Das war nicht immer so!
Blick zurück zur Burg – mächtig und top erhalten! Das war nicht immer so!
Einer von uns ist seiner Zeit voraus: Gerald mit seinen Sommerwanderschuhen...
Einer von uns ist seiner Zeit voraus: Gerald mit seinen Sommerwanderschuhen…
Stürmisch ist es heute - da fliegen die Haare!
Stürmisch ist es heute – da fliegen die Haare!
Was für eine Idylle! Wäre es nicht so kalt, würde ich meine Stifte zücken!
Was für eine Idylle! Wäre es nicht so kalt, würde ich meine Stifte zücken!

Nach dem Hof ist der Weg asphaltiert und bringt uns hinunter zur Straße. Ein klitzekleines Stück nach rechts, dann überqueren wir sie. Hier ist eine Parkmöglichkeit für Autos – wer nicht bei der Burg starten möchte und ein bisschen was an Kilometern sparen will, der kann hier beginnen. Nun ist uns auch klar, der Kogel, den wir von der Wiese herüber lachen sahen, ist nicht unser Ziel, sondern der Asangkogel, den wir an seiner Nordseite umrunden. Es geht stetig, aber recht gemütlich bergauf. So gelangen wir zum Kamm, dem wir bis zum Walzberg folgen. Auf diesem Abschnitt sind die meisten Schneerosen – die Sonne scheint her, es ist wirklich herrlich. Immer wieder gibt es ein Bankerl für die Rast – einfach die Ausblicke genießen! Wir freuen uns über eine Weitsicht auf die Alpen und ins Flachland. Der Weg selbst ist ein schmaler Waldpfad, der einfach zu gehen ist, jedoch mit Laub und nasser Erde darunter auch mal sehr rutschig sein kann. Ich teste heute erstmals mein Weihnachtsgeschenk: Wanderstecken! Klasse, besonders beim Bergabgehen, wenn es so rutschig ist. Im Rucksack sind die Spikes – zu dieser Jahreszeit haben wir sie immer mit, man kann nie wissen. Heute bleiben sie allerdings drinnen. Gerald ist angesichts meiner Stecken ein wenig frech: „Na, jünger machen die dich nicht!“ Und muss sich ducken – so ein Schneeball ist schnell auf dem Luftweg!

Sehr ihr sie - meine neuen Wanderstöcke. Klasse Sache!
Sehr ihr sie – meine neuen Wanderstöcke. Klasse Sache!
Der Steig ist besonders fein zu gehen - wir lieben solche Wegabschnitte.
Der Steig ist besonders fein zu gehen – wir lieben solche Wegabschnitte.
Und noch eine - was für eine Freude!
Und noch eine – was für eine Freude!
Wer ist da von Wolken verdeckt? Der Vaterberg, der Ötscher!
Wer ist da von Wolken verdeckt? Der Vaterberg, der Ötscher!
Den Gipfel errungen - der Walzberg mit 868 Metern Höhe
Den Gipfel errungen – der Walzberg mit 868 Metern Höhe

Nach einer Bergab-Strecke stehen wir vor dem Aufstieg zum Grüntalkogel, der mit 15 Minuten angegeben ist. Zwei Stunden soll laut Wanderwegweiser der Rückweg zur Burg Plankenstein dauern. So entscheiden wir uns angesichts der kurzen Tage den Gipfelsieg zu vertagen – vielleicht auf die Zeit, wo die Hütte geöffnet ist.

Wir wenden uns nach links und gehen der Forststraße entlang. An dieser Kreuzung ist auch ein schmaler Pfad, der zwischen unserem Hinweg und der Forststraße nach unten führt – er ist die Alternative. Da es doch rutschig ist, entscheiden wir uns für die gemütliche Forststraße. Eine Fehlentscheidung, wir wir knapp vor der Kehre sehen. Forstarbeiten sind im Gang, was kein Problem wäre, aber die Baumstämme blockieren die ganze Breite unseres Weges. Also hinunter über die steile Böschung! Da wäre der Pfad bedeutend weniger rutschig gewesen….

Bald gelangen wir zu einer Weggabelung – hier wählen wir den Römerweg (Nummer 651). Alternativ könnt ihr auf dem Forstweg bleiben, der rechts davon verläuft. Hier geht es ebener dahin. Wenn ihr Höhenmeter am Rückweg sparen wollt, dann ist der Forstweg eine gute Entscheidung. Am Römerweg wechseln sich breite und schmalere Abschnitte ab, was ihn sehr fein zu gehen macht. Was uns aber schmunzeln lässt: am Hinweg gab es Bankerl in ausreichender Anzahl, so richtig zum Gemütlichmachen. Hier am Römerweg kein einziges: klar, die Römer mit ihren Legionen hatten keine Zeit für Pausen! Dieser Tatsache muss am Römerweg Genüge getan werden! Genutzt dürfte dieser Weg zumindest jetzt im Winter wenig werden. Fanden wir auf dem Hinweg viele Fußspuren, so hatten wir hier den Genuss, oft die ersten Spuren in den Schnee zu setzen. Hängt das nun wieder mit den fehlenden Bankerl zusammen?

Spaß beiseite, am Schluss kommt unser Römerweg wieder zum ebeneren Forstweg, auf dem so einiges an Spuren zu finden ist. Gerald´s Schluss: „Die Hiesigen wissen, dass da weniger Höhenmeter lauern! Wir sind halt die Touristen…“ und ich glaube, da hat er recht!

Hübsch, wie die Sonne da durch die Bäume blitzt.
Hübsch, wie die Sonne da durch die Bäume blitzt.
Meist geht es auf schmalen Waldwegen dahin!
Meist geht es auf schmalen Waldwegen dahin!
Ein Schneehuterl auf - hübsch!
Ein Schneehuterl auf – hübsch!

Auf dem Forstweg geht es noch ein kleines Stück weiter, dann treffen wir auf unseren Hinweg an der Parkmöglichkeit. Das letzte Stück zurück zur Burg gehen wir genau so wie wir gekommen sind. Alternativ könnten wir auf der Straße gehen. Das Tolle an den kurzen Wintertagen ist, dass wir auf diesem letzten Wegstück für heute den Sonnenuntergang beobachten können. Dazu kommen wir im Sommer nie! Noch perfekt im Hellen erreichen wir unser Auto und die Burg Plankenstein.

Wenn ihr nun noch einkehren wollt, schaut mal in der Burgtaverne vorbei. Am Tag unserer Wanderung ist sie geöffnet. An der Burg hat sich seit unserem letzten Besuch viel getan – Respekt, was die immer weiterbauen, erneuern und gestalten! Wirklich beeindruckend!

Diese Fotos mögen wir - schaut immer lustig aus.
Diese Fotos mögen wir – schaut immer lustig aus.
Gerade noch erhascht, geht dann so schnell und die Sonne ist futsch.
Gerade noch erhascht, geht dann so schnell und die Sonne ist futsch.

Tourdaten

Ähnliche Beiträge