Wandern (fast) Wachau: Weingartenwanderung in Rohrendorf bei Krems in Niederösterreich
Die längste Kellergasse Österreichs mit 1650 Metern und 70 Presshäusern und Kellerröhren liegt in Rohrendorf bei Krems – auf unserer Weinbergwanderung schlendern wir durch diese, genießen die Ausblicke aufs weite Land mit Stift Göttweig am Horizont und durchschreiten das Heinz-Conrads-Tor.
Kurzfassung
Weglänge: 4,5 km
Höhenmeter Anstieg: 138 hm
Schwierigkeit: auf teilweise asphaltierten Wegen und einen kurzen Abschnitt auf Wiesen durch die Weingärten. Zwei Mal über ein wenig steilere Stiegen.
Kondition: sehr einfach, wenige Höhenmeter
Markierung: gut markiert auf verschiedenen Tut-Gut-Wanderwegen, die wir bei unserer Runde mixen
Weg-Alternativen: umgekehrt, wenn ihr am Schluss durch die Kellergasse wandern wollt. Offene Kellertüren von April bis Oktober.
Parken: am Parkplatz am Start unserer Runde
Landschaft/ Erlebnis: sehr stimmige Weingartenwanderung mit tollen Aussichten
Fotografie: Weingärten, Landschaft, Kellergasse – für alle Vorlieben etwas dabei.
Einkehr/ Rast: viele Bankerl am Weg, Kellergasse, Heurige in der Umgebung.
Tipp: unbedingt ein Heurigen-Besuch nach der Wanderung!
Beschreibung der Wanderung
Direkt am Startpunkt unserer Wanderung am Viehtriftweg findet ihr einen Wanderparkplatz. Genau gegenüber könnt ihr euch auf einer Landkarte die verschiedenen Tut-Gut-Wanderwege angucken und auch eine Karte mitnehmen. Unsere Runde ist ein Mix, da wir sowohl die längste Kellergasse Österreichs besuchen wollen als auch das Heinz-Conrads-Tor. Die jüngeren unter euch werden ihn ja gar nicht mehr kennen, den Heinzi. Wir erinnern uns noch an die „Grieß eich die Madln, servas die Buam“-Begrüßung aus seiner bei unseren Omas und Opas beliebten Vorabendsendung am Samstag.
Zuerst geht es am Weingut Moser vorbei parallel zur Straße zum Beginn der Kellergasse. Nun wenden wir uns nach links und schon sind wir mitten in ihr, der längsten Kellergasse Österreichs mit einer Länge von 1.650 Metern. Sie führt uns auf den Rohrendörfer Hausberg, den Saubühel. 72 Presshäuser und Kellerröhren, manche bereits aus dem 14. und 15. Jahrhundert finden wir nun links und rechts unseres weiteren Weges. Manche wurden in den weichen Lössboden gegraben, andere mühsam in harten Konglomeratgesteinsboden. Die meisten der Keller entstanden nach 1848.
Hier der Link: Kellergasse
Wir bewundern die vielen verschiedenen Kellerformen, ihre Gestaltung und die vielen Details. Auf der linken Seite sehen wir einen Hinweis-Pfeiler mit dem Hinweis auf einen besonderen Ausblick auf das Stift Göttweig. Nun ja, da dürfte der Monteur nicht geprüft haben, ob das der richtige Ort dafür ist…. Aber wenn ihr ein paar Schritte retour geht und dem Feldweg hinauf auf die Anhöhe folgt, dann könnt ihr die Ansicht mit dem Stift im Hintergrund und der Kirche im Vordergrund sehen.
Immer weiter geht es für uns entlang der Keller nach oben, am Ende wenden wir uns nach links, wo die Kellergasse weiter geht. Spannend sind für uns die Hohlwege, die manche Wegabschnitte umrahmen. Jetzt im Winter ist es hier bis auf die Singvögel in den Bäumen ruhig, im Frühling und Sommer wimmelt es sicher vor lauter summenden Insekten. Wenn ihr viel Glück habt, dann seht ihr einen besonderen Gast: den bunten Bienenfresser!
Derzeit sind alle Keller geschlossen, aber wir haben uns bereits den aktuellen Heurigenkalender mitgenommen. Wenn ihr einen Heurigenbesuch auf der Tour plant, dann empfehlen wir euch die Runde umgekehrt zu gehen, damit die Kellergasse den Abschluss bildet.
Wir gelangen nun in die Weingärten und zu einer Kreuzung mit einer Marienstatue. Hier wenden wir uns nach links und gehen gemütlich auf der Anhöhe weiter. Nach einiger Zeit kommen wir an eine Kreuzung, wo wir eben nach rechts weiter gehen.
Unser nächstes Ziel ist das Heinz-Conrads-Tor. Zwei Sandsteinsäulen, verbunden mit einem Schmiedeeisentor bilden hier ein Portal. Am 6. November 1968 wurde der Weingarten der Firma Lenz Moser symbolisch von Publikums-Liebling Heinz Conrads zugesperrt. Der Ausblick ist grandios, für Fotos bildet es spannende Motive!
Wir steigen die Stiege hinunter zur nächsten Weingarten-Terrasse, von wo uns eine steile Stiege auf die folgende Etage bringt. Nun führt uns unsere Tour weiter auf der Wiese, wobei es interessante Ausblicke auf die Felsen gibt. Ein schmaler Wiesenweg bringt uns immer weiter Richtung Tal, herrliche Aussichten begleiten uns. Unterwegs sind wir seit der Abzweigung zum Heinz-Conrads-Tor auf der grünen Markierung der Tut-Gut-Wege, wenn auch in die „falsche“ Richtung. Diesen folgen wir weiter in den Wolfsgraben, wo auch der blaue Wanderweg zu unserem dazu kommt. Aber aufpassen, der blaue führt nach hinten ins Tal, wir gehen aber nach vorne Richtung Ort.
Ein Stück gehen beide Wege gemeinsam, dann bleiben wir bei Blau und gehen geradeaus weiter, während der grüne Weg nach rechts abzweigt. So gelangen wir zum Hängenden Stein, einem hervorstehenden Felsen.
Unser Weg trifft auf einen steil hinunter führenden, der zwar exakt zum Startpunkt geht, aber uns nicht so gut gefällt. So überqueren wir ihn und gehen gerade weiter. Wieder kommen wir zu schönen Aussichtspunkten und dann nach einiger Zeit wenden wir uns nach rechts hinunter und kommen ein wenig oberhalb unseres Autos auf den Hinweg. Nur mehr ein paar Schritte hinunter und wir haben es erreicht.