Waldviertel wandern: Senftenberg – Hiesbergwarte – Schatzwand

Kurze oder lange Hose? Eigentlich ist ja Anfang Jänner, aber die Temperaturen erinnen mehr an einen späten März-Tag. Lange Hose und T-Shirt ist letztendlich unsere Wahl samt Jacke im Rucksack. Damit liegen wir genau richtig für unsere Wanderung im südlichen Waldviertel. Von Senftenberg geht es zuerst zur Hiesbergwarte und weit nach hinten dem Bergkamm entlang. Retour wechseln wir auf die gegenüberliegende Seite des Steinbachs. Recht eben und auf feinen Waldwegen geht es zur Schatzwand, wo wir auf einem einfachen Steig zurück in den Ort kommen.

Wie immer an den kurzen Tagen vergeht die Wanderzeit wie im Flug und es geht sich gerade noch im Hellen aus. Der Vollmond steht schon am Himmel. Direkt über dem noch von den letzten Sonnenstrahlen des Tages beschienenen Waldhang. Ein spannender Kontrast. Sonnenlicht und runder Mond auf einmal.

Senftenberg ist ein hübscher Ort mit einer markanten Ruine am Berg inmitten tiefer Wälder samt markanten Felsen. Die Hiesbergwarte liegt auf 427 Metern und bietet einen tollen Ausblick auf den Ort und weit darüber hinaus! Gegenüber kannst du den Schanzriedel bewundern. Ihn haben wir an einem schönen Herbsttag mit bunten Wäldern besucht!

Die Hiesbergwarte oberhalb von Senftenberg bietet einen wunderbaren Ausblick!
Die Hiesbergwarte oberhalb von Senftenberg bietet einen wunderbaren Ausblick!

Kurzfassung wandern Senftenberg zu Hiesbergwarte und Schatzwand

Weglänge: 8,2 km

Höhenmeter Anstieg: 329 hm

Durchschnittliche Gehzeit: 2:55 – bedenkt hier immer, dass dies die reine Gehzeit ohne Pause ist! Am besten mal mit diesen Werten (und genügend Pufferzeit) vergleichen und so seine eigene Durchschnittszeit berechnen, kann schneller, aber natürlich auch langsamer sein!

 

Schwierigkeit: Aufstieg auf Waldwegen und Pfaden, dann Forststraßen und dann wieder Abstieg auf einem einfachen Steig.

Kondition: der Aufstieg ist gemütlich und beschränkt sich auf den Hinweg ans Ende des Tals. Zuerst ein bisschen intensiver, dann dem Kamm entlang sanfter.

Markierung: ist gut markiert und einfach zu finden. Wenig Alternativen. Einzig bei den Einstiegsstellen musst du genauer schauen, damit du nicht an ihnen vorbei gehst

Parken: entlang der Straße oder außerhalb der Amtszeiten beim Gemeindeamt (Sonst ist dort Kurzparkzone)

Link: Parken

Landschaft/ Erlebnis/ Fotografie: sehr schöne Landschaft mit Felsen, Ausblicken und tiefen Wäldern. Die Ruine Senftenberg erscheint immer wieder aus anderen Blickwinkeln

Einkehr/ Rast: kein richtiger Rastplatz am Weg, aber durch die Steine viele Möglichkeiten für eine Pause.

Link zu ähnlichen Wanderungen:

Senftenberg – Schanzriedel – eine wunderbare und erlebnisreiche Rundwanderung mit Start in Senftenberg

Beschreibung wandern Senftenberg – Hiesbergwarte – Schatzwand

Wie so oft die letzten Tage hängt der Nebel recht lange über St. Pölten und wir warten ab. Nein, nicht weil wir Schönwetter-Wanderer sind, sondern wegen der Fotos. Dann kurz vor Mittag ist es soweit, der Himmel reißt auf, die Sonne ist da.

Noch schnell gegessen und ab ins Waldviertel. In Senftenberg finden wir an der Hauptstraße den perfekten Parkplatz für die Rundwanderung. Nur mehr über die Straße gehen, dann die Brücke passieren und schon sind wir auf unserer Tour.

Ein kleines Stück geht es dem Fluss entlang. Was für ein niedlicher Park. Der wäre perfekt für eine kleine Rast mit Blick auf das Wasser, aber jetzt am Beginn ist dafür keine Zeit. Wie immer im Winter mit den kurzen Tagen dränge ich Gerald am Hinweg ein wenig. Sind wir mal bei der Hälfte angelangt, kann ich die Zeit schon besser abschätzen. Zeit für seine geliebten Langzeitbelichtungen ist daher nicht.

Nach kurzer Zeit musst du gut aufpassen. Der Wanderweg zweigt zwischen zwei Häusern über Stufen von der Straße ab. Direkt hinter einem Dach geht es hinauf in den Wald, dann noch ein paar Stufen und der Steig beginnt.

Schön ist er und einfach zu gehen. Stetig steigend bringt er uns Richtung Warte. Immer wieder gibt uns der Wald schöne Ausblicke auf die Ruine Senftenberg und den Schanzriedel frei. Ein richtiger Tannenwald ist es, der uns umgibt. Das Grün der Tannen ist einfach wunderhübsch, ein richtig tiefes Blaugrün.

Bald kommen die ersten Steinformationen und schon sind wir bei der Hiesbergwarte angelangt. Was für ein Ausblick! So weit ins Land. Da hätte sich das Fernglas ausgezahlt.

Auch im Winter ein hübscher Anblick, die Flusslandschaft in Senftenberg.
Auch im Winter ein hübscher Anblick, die Flusslandschaft in Senftenberg.
Ein kleiner Park liegt direkt am Weg.
Ein kleiner Park liegt direkt am Weg.
Zweimal heißt es am Hinweg auf den Wegverlauf aufpassen!
Zweimal heißt es am Hinweg auf den Wegverlauf aufpassen!
Na, da passt der Pulli von Gerald ja perfekt dazu!
Na, da passt der Pulli von Gerald ja perfekt dazu!
Blick zurück - siehst du die Ruine?
Blick zurück – siehst du die Ruine?
Was für eine Fernsicht! Stift Göttweig, so imposant!
Was für eine Fernsicht! Stift Göttweig, so imposant!

Dann wandern wir leicht steigend auf einem schmalen, gut markierten Waldweg weiter ins Tal nach hinten. Mutterseelenallein sind wir hier unterwegs. Einzig das Klopfen eines Spechtes ist zu hören. Wie erholsam, diese Stille und die Natur ringsum.

Längere Zeit geht es fast eben weiter, dann sanft bergab. Zu unserer Linken ist ein Bauerhof und eine große Weide. An ihrem Ende machen wir eine kleine Kurve, folgen dann aber dem Weg nicht zum Hof, sondern nach rechts.

Weiter bergab führt die Forststraße, macht eine Kehre und wendet sich talauswärts. Weitere Höfe liegen neben dem Weg auf einer Anhöhe, dann errreichen wir die Straße. Hier sind es nur wenige Meter nach rechts vorbei an einer Bushaltestelle. Am Roten Kreuz biegen wir in einen Forstweg ein. Wir sind auf der gegenüberliegenden Seite des Steinbachtals angelangt.

Der Weg retour startet. Fast eben schlängelt er sich immer weiter Richtung Senftenberg. Seitlich wachsen wunderschöne Nadelbäume mit weichen, langen Nadeln. Ich tippe mal auf eine Tannenart und schicke unserem Sohn Wolfram ein Foto durch. Retour kommt eine Aufforderung: „Reib mal eine Nadel. Riecht sie nach Orange oder Zitrone?“ Ich wundere mich, probiere es aber natürlich aus. Überraschung! Es riecht eindeutig nach Zitrusgewächs. Douglasie lautet die Bestimmung! Wieder was gelernt, noch dazu etwas Duftendes!

Vollmond! Und die Wälder noch von der Sonne beleuchtet. Spannend!
Vollmond! Und die Wälder noch von der Sonne beleuchtet. Spannend!

Einmal heißt es aufpassen am Retourweg. Vom Forstweg geht links ein Weg weg, der einen Schranken hat. Dieser ist der richtige! Ihm folgst bis du zu mehreren Wegweisern. Dort wendest du dich nach links und gehst den schmalen Pfad bergab. Dabei kommst du an der Schatzwand vorbei, einem Gipfel auf 383 Metern. Die Felsformationen hier heißen 12 Apostel oder in früherer Zeit Türmelsteinwände. Ein genialer Ausblick auf Senftenberg samt Ruine erwartet dich!

Durch den Wald geht es bis zu einem „Schloss“. Ein Türmchen, alles hübsch renoviert, was für eine stilvolle Villa! Neugierig wie wir sind, wüssten wir zu gern mehr über sie. Und wie so oft im Leben hilft mir da Bruder Zufall. Auf einer Veranstaltung plaudere ich mit einem Bekannten über diese Wanderung. Es stellt sich heraus, dass er aus Sendtenberg stammt. Und so komme ich zu meinem „Gschichtl“ über die Villa! Lueger hat sie dereinst für seine Freundin errichten lassen. Ach, was liebe ich sie, diese Gschichtln. Die man eben nirgendwo liest, sondern erzählt bekommt.

Der Wanderweg führt rechts neben dem Gebäude vorbei und dann gleich scharf rechts dem Zaun entlang. Alternativ kannst du auf dem Kopfsteinpflaster bleiben. Unten an der Straße sind es nur mehr wenige Meter nach rechts in den Ort und zum Auto.

Tourdaten Wandern Senftenberg, Hiesbergwarte und Schatzwand

Gastro und Übernachten Senftenberg

Unter diesem Link findest du Cafe, Weingüter, Pizzeria und was es sonst noch in Senftenberg gib: Gastronomie

Für deine Nächtigung in der Region: Übernachten

Wenn du mit dem Wohnwagen, Wohnmobil oder Zelt unterwegs bist, findest du am Fluss einen kleinen Campingplatz. Wobei er von der Optik mehr einem Stellplatz gleicht. Er ist von Ostern bis zum Oktober geöffnet.

Link: Campingplatz

Und ganz wichtig: der regionale Heurigenkalender

Eine zweite Webseite zu den Heurigen, wo du gleich online suchen kannst: Heurigenkalender

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