Wachau Wandern: Stift Göttweig – Altmanni-Bründl – Mammutbäume

Imposant und erhaben thront das Benediktinerstift Göttweig auf seinem Berg – vor ihm die Ausläufer der Wachau.

Die Donau und Krems, hinter ihm der mystische Dunkelsteinerwald.

Seit 2001 zählt es zum Weltkulturerbe ,eine Auszeichung, die dem „Österreichischen Montecassino“, wie Göttweig durch diese einzigartige Lage auf über 400 Metern gerne in Bezug zum Mutterkloster der Benediktiner in Italien genannt wird, mehr als gebührt.

Hier startet unsere Rundwanderung, die uns zuerst auf einem malerischen Steig hinunter zum Altmanni-Bründl und dann zu den Mammutbäumen in den Ausläufern des Dunkelsteinerwaldes bringt.

Der Predigtstuhl auf dem Göttweiger Berg mit seiner beeindruckenden Aussicht ist ein Highlight auf dem Rückweg, wo wir das Glück haben auf die Minute den Sonnenuntergang zu erleben!

Diese Wanderung wird von den goldenen Farben des Herbstes perfekt abgerundet.

Ein gutes Essen im Restaurant des Stiftes mit herrlichem Blick auf die Wachau vollendet unsern Tag

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Predigtstuhl im Sonnenuntergang
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Predigtstuhl im Sonnenuntergang
Kurzfassung

Weglänge: 12,3 km

Höhenmeter Anstieg: 427 hm

Durchschnittliche Gehzeit: 4:15 – bedenkt hier immer, dass dies die reine Gehzeit ohne Pause ist! Am besten mal mit diesen Werten (und genügend Pufferzeit) vergleichen und so seine eigene Durchschnittszeit berechnen, kann schneller, aber natürlich auch langsamer sein!

Schwierigkeit: der Abstieg auf dem steinigen Steig vom Göttweiger Berg ist zwar nicht schwierig, aber ein konzentriertes Gehen ist notwendig. Gutes Schuhwerk! Im Dunkelsteinerwald sind es Forstwege und einfache Waldpfade.

Kondition: der Anstieg verteilt sich auf zwei Bereiche – hinauf zu den Mammutbäumen und am Schluss wieder zum Stift. Möchtet ihr lieber mit einem Abstieg enden, dann empfehlen wir euch, in Paudorf zu parken. Nachteil: oben am Berg könnt ihr am Ende noch einmal Sonne tanken!

Markierung: Meist sehr gut markiert, einzig ein klitzekleines, aber einfach zu findendes Stück geht „querwaldein“.

Weg-Alternativen: Start in Paudorf. Erweiterung um den Besuch am Waxenberg – ist ausgeschildert, ihr könnt euch spontan entscheiden.

Parken: auf einem der Parkplätze von Stift Göttweig. Der Link zeigt den idealen Parkplatz.

Link: Parken

Landschaft/ Erlebnis/ Fotografie: unterschiedliche Landschaften, Walderlebnis pur, viel Ruhe und tolle Aussichtspunkt

Einkehr/ Rast: bei den Mammutbäumen gibt es einen hübschen Rastplatz, am Ende der Tour lockt das Stiftsrestaurant oder ihr wählt einen der Heurigen in der Umgebung

Unsere Wanderung von Stift Göttweig

zu den Mammutbäumen

Über die Zufahrtsstraße fahren wir auf den Göttweiger Berg und entscheiden uns für den rechten Parkplatz, da hier unser Wanderweg beginnt und endet. Parkplätze gibt es genug und falls wirklich alles voll ist, habt ihr noch weitere Park-Möglichkeiten ringsum. Ein paar Schritte gehen wir Richtung Stift Göttweig zur Aussichtsterrasse, von wo aus wir den ersten Ausblick auf unsere heutige Wanderroute genießen. Rechts davon starten wir auf einem Abschnitt des Jakobswegs bergab. Es ist ein wunderbarer Steig, dem wir folgen und der uns von der Weg-Beschaffenheit an Dürnstein erinnert.

Trailwerk Wachau / Trailarena Göttweig / Mountainbike trifft Wanderer – ein sehr gelungens Beispiel

Auf eines sind wir ja besonders gespannt abgesehen vom Wander-Erlebnis: in den Sozialen Medien haben wir von der relativ neu gestalteten Mountainbike-Strecke am Göttweiger Berg gelesen. Für uns ist da ja immer der Semmering die Horrorvision, wo ein hübscher Berg nun kahl und traurig anzuschauen ist. Für uns gilt bei Wegen – egal für wen sie geschaffen werden – immer die Prämisse „so wenig Eingriff wie möglich in die Natur, schonend und überlegt, nur so viel, wie unbedingt notwendig ist“. So kommen wir schon nach kurzer Zeit auf unserem Steig zur ersten Querung der Mountain-Bike-Strecke. Ja, hier sieht man noch, dass es neu angelegt ist, aber es ist – und das fällt uns immer wieder lobend auf – perfekt vom Wanderweg getrennt und markiert. Entweder das durchgestrichene Rad-Symbol oder die durchgestrichenen Wanderschuhe. So weiß man genau, wo man gehen soll. Diese erste Kreuzung ist optisch mit Abstand die unattraktivste, es liegen noch keine alten Blätter oder dergleichen auf den Steinen. Die folgenden Abschnitte, wo wir mit dem Mountainbike-Weg zusammentreffen, sind allesamt hübsch und fügen sich gut in die Natur ein. Was mir besonders am Schluss unweit des Predigtstuhls besonders positiv auffällt: eine Trennmauer ist mit gesteckten Zweigen errichtet, die nur ineinander geschoben sind, nicht einmal geschraubt oder mit etwa Kabelbindern verbunden. Das finde ich sehr stimmig, hier bleibt einmal nichts übrig außer Holz.

Aber nun genug zu diesem Thema – da wir dieser Rad-Strecke mehrmals begegnen, ist es mir doch wichtig, ein paar Worte dazu zu schreiben. Ich bin ja gespannt, wie ihr das seht, von meiner Seite gibt es dickes Lob an die Erbauer, die sich viele Gedanken gemacht und so zu einer aus meiner Sicht guten Lösung gefunden haben.

Perfekte Parkplätze findet ihr direkt bei Stift Göttweig.
Perfekte Parkplätze findet ihr direkt bei Stift Göttweig.
Immer einen Besuch wert - Stift Göttweig hat viel zu bieten.
Immer einen Besuch wert – Stift Göttweig hat viel zu bieten.
Blick Richtung Mammutbäume - auch wenn sie groß sind, von hier sehen wir sie noch nicht.
Blick Richtung Mammutbäume – auch wenn sie groß sind, von hier sehen wir sie noch nicht.
Immer perfekt markiert können wir einfach dahin schlendern.
Immer perfekt markiert können wir einfach dahin schlendern.
Die Herbstsonne wärmt sanft und schenkt uns ein goldenes Licht.
Die Herbstsonne wärmt sanft und schenkt uns ein goldenes Licht.

Das Altmannibründl bei Stift Göttweig

Dieser Abstieg ins Tal ist landschaftlich sehr schön und wir genießen diese besondere Vegetation. Ihr bleibt einfach gesagt immer am Weg, folgt den Wegweisern und gelangt so zu einer Kreuzung: hier gerade aus weiter gehen. Der bald folgende Reitstatt kündigt sich uns schon mit seinem typischen Geruch an und an ihm vorbei gehen wir immer weiter Richtung Fladnitz. Nach dem Steig ist es nun ein gemütlicher Waldweg, der uns dem Bach entlang bis zu einer kleinen Steinbrücke bringt. Über die Brücke gelangen wir auf eine Wiese, die uns direkt zum Altmannibründl bringt.

Das Altmanni-Bründl - das erste Zwischenziel ist erreicht.
Das Altmanni-Bründl – das erste Zwischenziel ist erreicht.

Hierzu gibt es eine kleine Sage: die als Heilige verehrten Bischöfe Gebhard, Adalbero und Altmann machten als Studenten Rast am Altmannibründl und prophezeiten einander gegenseitig, dass sie Bischof werden würden und jeder ein Kloster gründen würde. Beides trat letztendlich ein: Gebhard gründete Stift Admont, Adalbero das oberösterreichische Stift Lambach und Altmann unser Stift Göttweig.

An der Straße angelangt, wenden wir uns nach links und folgen ihr für kurze Zeit, dann biegen wir rechts auf die „Am-Waxenberg“-Straße ein. Geradeaus gehen wir weiter bis zum Waldrand, es ist ein Wiesenweg dem wir folgen. Im Wald folgt nun eine klitzekleiner wegloser Abschnitt: wenn der Weg endet, geht ihr nach rechts zuerst in den Graben hinunter und dann den Hang hinauf. Es ist zwar steil, aber nicht schwierig. Wenn ihr wie wir ins Keuchen kommt, dann könnt ihr bei Bäumen immer herrlich rasten. Oben angelangt, findet ihr einen Forstweg, dem wir nach links entlang wandern. Die meisten Höhenmeter haben wir nun hinter uns, es geht entspannt leicht steigend dahin. Bei der nächsten Kreuzung wenden wir uns nach links und dann nach rechts. Ihr findet nun immer wieder Wegweiser mit „Mammutbäume“, ihnen folgt ihr! Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Adalbert-Rast zu gelangen, wir entscheiden uns, einfach den Wegweisern nachzugehen.

Die meiste Zeit sind es Forstwege, im letzten Abschnitt ist es ein einfacher Waldweg.

Die Mammutbäume aus Amerika bei Paudorf

Die Adalbert-Rast bei den Mammutbäumen neben Paudorf ist so schnell erreicht und wir machen eine kurze Pause. Immer wieder imposant, diese Baumriesen. Schon als die Kinder noch ganz klein waren, sind wir hierher gekommen. Die Kanzel gibt es zwar nicht mehr, dafür laden Liegeflächen am Fuße eines Mammutbaumes dazu ein, die Welt von unten zu betrachten und die Dimension der Bäume aus dieser Perspektive zu erleben.

Im umsäumten Bereich findet ihr die unterschiedlichsten Bäume, die mit Hinweistafeln gut erklärt sind. Besonders die Nadelbaumarten sind sehr spannend.

Wie klein das Stift von hier unten aus dieser Perspektive wirkt.
Wie klein das Stift von hier unten aus dieser Perspektive wirkt.
Gelb, Rot und Orange, die Farben des Herbstes mit ein bisschen Grün.
Gelb, Rot und Orange, die Farben des Herbstes mit ein bisschen Grün.
Was für ein mutiges Vorhaben, sie vor so langer Zeit hier zu pflanzen.
Was für ein mutiges Vorhaben, sie vor so langer Zeit hier zu pflanzen.
Wie gothische Kathedralen, die in den Himmel ragen.
Wie gothische Kathedralen, die in den Himmel ragen.
Machen schlank, diese Bäume ;) fühlen uns so winzig.
Machen schlank, diese Bäume 😉 fühlen uns so winzig.

Aussichtspunkt Predigtstuhl im Sonnenuntergang

Weiter geht es dann zuerst von der Rast ein kleines Stück zurück bis zum Weg, dem wir nach rechts Richtung Paudorf folgen. Zur Wegführung gibt es nicht viel zu sagen, wir gelangen einfach bergab in den Ort. Geradeaus gelange wir bis zur Bahn – hier findet ihr auch die alternativen Parkplätze, falls ihr im Tal starten wollt. An der Hauptstraße biegen wir nach rechts ab und folgen ihr ein kleines Stück. Hinter einem langgezogenen Haus startet dann bestens markiert unser Wanderweg hinauf auf den Göttweiger Berg. Ein bisschen kommen wir wieder ins Keuchen, das erste Stück ist doch steiler. Dann werden die Steigungen aber sanfter und es geht gemütlich dahin.

Landschaftlich ist der nun folgende Abschnitt sehr spannend. Robinien, windschief und in alle möglichen Richtungen geneigt, hohes Gras und dazwischen Felder voller Brombeeren schaffen eine leicht gruselige Stimmung – ist es das nahende Halloween oder das nur mehr durch die oberen Baumspitzen blinzelte Licht, ich weiß es nicht, aber für mich ist das hier wie ein Hexenwald. Mit Sicherheit ist die Vegetation anders als im Rest der Wanderung und auf unserer Abstiegsseite zu Beginn. Diese Wanderrunde bringt uns wirklich viele landschaftlich unterschiedliche Eindrücke, alle interessant und sehr stimmungsvoll. Ja, und für den Fotografen: alle sehr fotogen! Besonders hier ist uns das Glück hold: wir sind genau zum Zeitpunkt des Sonnenuntergangs unterwegs. Und dadurch, dass wir immer höher steigen, ist uns dieser auch relativ lange ein herrliches Motiv. Der Weg führt uns über den Aussichtspunkt Predigtstuhl, wo wir auf felsigem Untergrund eine stimmungsvolle Weitsicht mit Sonnenuntergang genießen. Lustig, dass es auch hier einen Predigtstuhl gibt – wir denken da ja gleich an den Nationalpark Jasmund auf Rügen, wo es einen sehr berühmten Namensbruder gibt. Dort ist der bekannte Caspar-David-Friedrich-Blick auf die Kreidefelsen und die Ostsee.

Mich erinnern die fernen Menschen im Kontrast zum hohen Durchgang an eine Kirche.
Mich erinnern die fernen Menschen im Kontrast zum hohen Durchgang an eine Kirche.
Zufallstreffer - keine Sekunde zu früh! Predigtstuhl mit Sonnenuntergang
Zufallstreffer – keine Sekunde zu früh! Predigtstuhl mit Sonnenuntergang

Nach diesem Aussichtspunkt ist es ein richtiger Panoramaweg, der uns aussichtsreich weiter Richtung Stift bringt und exakt an der Aussichtsterrasse vom Hinweg endet. Was für eine Wanderung, mit Steig, einsamen Wald, Baumriesen und Hexenwald. Es ist sich auf den Punkt zeitlich ausgegangen – ja, wenn die Tage kürzer werden ist es oft eine Herausforderung für uns, die wir uns ja bekanntlich gerne auf den Wanderungen ein wenig verzetteln und mal länger Aussichten genießen, ein wenig sitzenbleiben und kleine Naturdeko sammeln. Noch dazu, wo dieser Tage die Zeitumstellung kommt. Die nächste Wanderung wollen wir früher starten, das nehmen wir uns fix vor!

Tourdaten

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