Städtereise Salzburg: Altstadtrunde mit Festung und Mönchsberg in Österreich
Salzburg pur, das ist das Motto der Wanderung über die Liebesbrücke zur Getreidegasse, weiter zum Dom und dann hoch zur Festung Hohensalzburg und den Mönchsberg. Egal zu welcher Jahreszeit, selbst wenn es grau in grau ist und der berühmte Schnürlregen vom Himmel fällt – der Charme der Stadt an der Salzach nimmt den Besucher gefangen.
Kurzfassung
Weglänge: 11 km
Höhenmeter Anstieg: 137 hm
Schwierigkeit: einfach auf Asphalt zu gehen
Kondition: Anstieg zur Festung, sonst gemütlich dahin
Sehenswürdigkeiten: Salzburg ist eine einzige Sehenswürdigkeit und wir spazieren hier an vielen vorbei! Getreidegasse, Dom, Festung, Mönchsberg….
Tipp: echte Mozartkugeln von Fürst!
Beschreibung der Stadt-Wanderung
Der Start unserer Wanderung ist die Brücke für Verliebte – der Markartsteg ist voller Liebesschlösser! Schon aus der Ferne sehen wir die Unmengen an Schlössern, die auf der Brücke montiert sind. Ein lieber Brauch, den wir auch schon von anderen Städten kennen und dem wir gerne nachgehen. Obwohl die Schlösser im Einzelnen leicht sind, kommt in der Summe ein großes Gewicht zusammen. Einmal im Jahr machen sich daher Mitarbeiter der Gemeinde ans Werk und entfernen viele Schlösser. Da kommt gleich mal eine Tonne zusammen, die dann im Alteisen entsorgt werden. So gibt es Platz für neue Schlösser!
Auf der anderen Seite geht es über die Straße und dann ein kleines Stück nach rechts. Dort biegen wir durch ein Tor zum Sternbräu ein. Alte Kastanienbäume bilden das Dach des Biergartens. Der Braugasthof wurde 1542 erstmals urkundliche erwähnt, hat eine lebhafte Geschichte hinter sich und erst 2013 wurde er umfangreich saniert. Bei den Umbauarbeiten legten die Arbeiter rund 30 Meter der alten Stadtmauer mitsamt Teilen eines Wehrturms frei, die in das neue Gebäude integriert wurde. Für uns ist es aber noch zu früh zum Einkehren – so gehen wir durch die Passage unter dem Haus in die Getreidegasse.
Hier empfehlen wir wie ein Hans-Guck-in-die-Luft in der Gasse zu schlendern: die Zunftschilder der einzelnen Geschäfte und Gasthäuser ziehen unseren Blick auf sich. Sogar die neuen etwa von Mc Donalds, Salamander oder Nordsee müssen traditionell gestaltet sein und sich ins Gesamtensemble einfügen. Hier nehmen wir uns immer gerne Zeit, um diese Kunstwerke gebührend bewundern zu können. Wir gehen bis ans rechte Ende der Getreidegasse – denn hier wartet die Salzburger Spezialität auf uns: die original Salzburger Mozartkugeln von Fürst in der blau-silbernen Verpackung. 1890 kreierte Paul Fürst die berühmte Leckerei. Für mich als Marzipan-Verweigerer ja nichts, aber mein Gerald kann nicht genug davon bekommen.
Gerne denke ich da an unseren ersten gemeinsamen Besuch in Salzburg zurück. Wir schlendern durch die Altstadt und in einer Auslage sind Mozartkugeln. Klar, da muss er sich welche kaufen. Juhu, die echten. Wir gehen weiter: die nächsten echten Mozartkugeln? Wir kaufen wieder und wieder. Am Ende des Tages haben wir ein ganze Menge „echter“ Mozartkugeln, um dann zu Hause festzustellen, dass wir die vom Fürst nicht dabei haben.
Nach der Cafe-Konditorei Fürst gehen wir noch ein Stück weiter um die Ecke nach links. Die barocke Pferdeschwemme ist diesen kleinen Umweg mehr als wert.
Zurück geht es wieder in die Getreidegasse, die dann in die Judengasse übergeht. Am Ende sind wir am Mozartplatz angelangt. Hier ist es für uns schon Tradition im Café Glockenspiel einzukehren. Wir lieben es, hier vorm Besuch des Jedermanns zu sitzen und einfach nur die Menschen zu beobachten. Heute gibt es für uns hier ein zweites Frühstück, bevor es hoch zur Festung und auf den Mönchsberg geht.
Der Dom von Salzburg ist unser nächstes Ziel: Heute leer ohne Bühne und Tribüne, nehmen wir die Größe des Platzes vor dem Dom erst so richtig wahr. Ich liebe es ja, Kirchen zu besuchen und so muss ich hier eine kleine Wanderpause einlegen. Bereits 774 wurde der erste Dom geweiht, Teile der mittelalterlichen Vorgänger des heutigen Doms seht ihr in der Krypta. Zweimal zerstörten Brände die Folgebauwerke, 1628 folgte die Weihe des barocken Doms, wie wir ihn heute kennen. Klare Formen, imposante Kuppeln und herrliche Reliefs machen ihn zu einem der bedeutendsten Kirchenbauten seiner Zeit nördlich der Alpen. 1944 trafen Bomben ins Herz von Salzburg und brachten auch die Domkuppel zum Einsturz. Wenn ich jetzt so nach oben schaue, ist es beeindruckend, dass die Restauratoren und Baumeister ihn wieder so perfekt hergestellt haben. Nie wäre ich auf die Idee gekommen, dass es sich um einen Wiederaufbau und nicht das Original handelt.
Vorbei am Dom gehen wir zur Festungsgasse, die wie der Name verrät, hoch zur Festung Hohensalzburg führt. Über den Dächern der Stadt thront die Burg als ein mächtiges Wahrzeichen aus dem 11. Jahrhundert. Meterdicke Mauern, die schier unendlich in den Himmel ragen. Der Blick von unten nach oben lässt uns innehalten – klein fühlen wir uns. Wie sehr müssen sich erst die Bewohner in früherer Zeit unbedeutend und gering gefühlt haben. Was für ein steingewordenes Zeugnis der Machtverhältnisse und ihrer Demonstration!