Städtereise Salzburg: Über den Dächern der Stadt, die Kapuzinerberg-Runde – in Österreich
Meist geht es in Städten ja durch schmucke Gassen und zu DEN Sehenswürdigkeiten. In Salzburg bietet der Kapuzinerberg aber Natur pur und ganz besondere Aussichten auf die Stadt und ihre vielen Dächer, Kirchtürme und auf die gegenüber liegende Festung Hohensalzburg.
Kurzfassung
Weglänge: 5,3 km
Höhenmeter Anstieg: 273 hm
Schwierigkeit: auf Asphalt oder Waldwegen einfach zu gehen, am Basteiweg wie ein Steig! Gutes Schuhwerk Pflicht!
Kondition: Es geht mehr bergauf als erwartet, aber moderat!
Sehenswürdigkeiten: herrlicher Ausblick vom Kapuzinerberg auf die Altstadt, die Salzach und die Festung. Kirchen am Berg.
Tipp: Gabler Bräu oder Bio-Burger als Einkehrtipp, beides erprobt 😉
Beschreibung der Stadtwanderung
Vormittags schüttet es wie aus Schaffeln – nicht der typische eher dünne Schnürlregen, sondern die deftige Version, wo ich mir immer vorstelle, über mir sitzt ein Engerl und kippt einen ganzen Eimer auf mich. Es wird mittags, der Regen bleibt gleich, aber wir starten los. Doch zuerst einmal ein Mittagessen. Daher beginnt unsere Wanderung beim das wir euch auch gleich mal für seine typisch österreichische Küche empfehlen können! Es liegt am Fuße des Kapuzinerberges, der uns noch zeigen wird, dass er den Namen Berg doch zu recht trägt, auch wenn er nicht besonders hoch ist. Wir sitzen in der Richard-Mayr-Stube. Die Einrichtung urig, das Essen hervorragend!
Gestärkt folgen wir einige Zeit später der Fußgängerzone Richtung Salzach nach rechts bis zur Imbergstiege. 261 Stufen – in Worten zweihunderteinundsechzig – wecken unsere Muskeln mal gleich auf. Am Ende der Stiege zahlt es sich aus, einen Blick in die schlichte Kirche St. Johannes am Amberg zu werfen. Die Deckenfresken sind in schwarz-Weiß gehalten und nur durch Gold und einen Grünton aufgelockert. Eine für Kirchen äußerst seltene Kombination.
Es geht noch ein kleines Stück weiter hoch, dann aber schon nach rechts auf den Basteiweg. Gutes Schuhwerk setzen wir voraus und hier habt ihr es auch nötig. Gerade jetzt im Herbst ist es mit den Blättern recht rutschig und es ist abschnittsweise doch recht steil. Aber der Weg oder besser gesagt sein Ausblick ist traumhaft. Gegenüber liegt die Altstadt mit dem Dom und die Festung Hohensalzburg. Immer wieder bieten sich herrliche Fotomotive und falls ihr von den Stufen schnauft: Bänke laden ein, eine kleine Pause zu machen. Es geht längere Zeit der Wehrmauer entlang, dann folgen wir einem Pfad nach oben zum Stefan-Zweig-Weg. Hier wenden wir uns nach links und kommen bald zum Mozart-Denkmal. Wir umrunden es und es geht auf dem Weg weiter ans hintere Ende des Kapuzinerberges.
Die Aussicht auf die nördliche Seite ist nicht so nach unserem Geschmack: der Bahnhof und moderne Bereiche von Salzburg. Ob ihr hier genau unserer Route folgt oder sie ein wenig variiert, ist euch überlassen. Wir haben uns nach den besten Ausblicken Richtung Altstadt entschieden. Auf unserer Runde findet ihr viele davon!
Eines ist für uns ja erstaunlich: es geht ewig bergauf, Stufen um Stufen, Höhenmeter um Höhenmeter. Dabei schaut der Kapuzinerberg von unten gar nicht so hoch aus. Gefühlt gehen wir mehr als doppelt so lang bergauf als erwartet. Spannend.
Beim Franziski-Schlössl ist unser Umkehrpunkt erreicht. Nun kommt der gemütliche Teil – eben oder bald danach bergab. Der nächste markante Punkt auf unserer Wanderung ist das Kapuzinerkloster mit seiner Kirche. Erfreulich für mich als Kirchenfan, dass auch diese offen ist! Oft stehe ich vor verschlossenen Kirchentüren und schaue so gerne hinein und lasse Architektur, Gestaltung und Stimmung auf mich wirken. Ein kleines Stück weiter unten ist eine Aussichtsplattform, die Hettwerbastei. Als Teil der dritten Stadtbefestigung ist sie mit drei Wachtürmchen mit Aussichtsluken ausgestattet und diente dem Schutz der Altstadt und der Brücken. Nach unten in die Altstadt folgen wir dem Kreuzweg über viele Stufen am Gehsteig oder auf der Straße selbst. Beim Bergabgehend stellen wir uns immer die Frage, was besser ist: Bergauf schnaufen oder bergab Knieweh. Nun ja, eines geht meist nicht ohne das andere!
Unten angelangt treten wir durch die Franziskus-Pforte und verlassen den Stefan-Zweig-Weg genau an dem Ort, wo wir unsere Runde begonnen haben: vor dem Gablerbräu! Also wenn ihr wieder Hunger habt…..
Wir entscheiden uns jetzt am späten Nachmittag aber für ein Kaffeehaus – das Habakuk gefällt uns. Wisst ihr überhaupt, was ein Habakuk ist? Um sicher zu gehen habe ich mal im Internet recherchiert und jede Menge Bedeutungen gefunden – für uns ist es aber eindeutig ein Clown! Die vielen Bilder im Kaffeehaus zeigen uns, dass wir es richtig verstanden haben. Und was isst man in Salzburg dann Süßes? Mozartkugeln! Ja, klar, da habt ihr recht: aber es müssen die echten sein, oder? Wenn ihr an Süßspeisen denkt….. Richtig, Salzburger Nockerln! Und ich hör schon den Peter Alexander singen: „Süß wie die Liebe und zart wie ein Kuss…“ Und so sind sie auch!