Salzkammergut Bad Ischl: Wanderung zum Nussensee
Am Fuße des Ischler Hausberges, der Katrin, liegt ein malerischer kleiner Gebirgssee: der Nussensee! Von der Talstation der Katrin steigen wir zuerst zur Ruine Wildenstein auf, folgen der Schitrasse und queren dann mit einem grandiosen Ausblick ins Tal über den Windengraben zum Nussensee. Bekannt für seine kalten Temperaturen und seine idyllische Lage ist der See schon seit der Kaiserzeit ein beliebtes Ziel.
Kurzfassung
Weglänge: 12,1 km
Höhenmeter Anstieg: 523 hm
Schwierigkeit: einfach zu gehen auf Schipiste, Waldweg, Pfad und Feldwegen
Kondition: die Schipiste am Beginn (das muss ja eine schwarze Piste sein..) geht kräftig hinauf. Aber wir haben, da es ja ein Nordhang ist, oft Schatten gefunden, was die Höhenmeter leichter macht.
Markierung: teilweise gut markiert, der Hinweg nicht, da wir eine Rundwanderung machen wollten und so nicht nur auf der Nussenseerunde unterwegs waren. Aber leicht zu finden.
Weg-Alternativen: den Aufstieg Richtung Katrin vermeiden und unten gehen. Wir finden halt: Faulenzen am See muss verdient werden 😉
Parken: Parkplatz direkt bei der Katrin
Link: Parkplatz
Landschaft/ Erlebnis: Ruine, Ausblicke und See
Fotografie: sehr idyllischer See!!!!
Einkehr/ Rast: selbst Jause mitbringen!
Tipp: im Sommer: Badehose einpacken!
Beschreibung der Wanderung
Direkt von der Talstation der Katrin-Seilbahn starten wir auf der Schipiste recht steil nach oben. Beim Blick zurück muss ich feststellen, dass ich hier auf Schi nicht hinunterfahren könnte. Mann, ist das steil und schmal! Und nahezu kein Auslauf. Aber egal, heute bei strahlendem Sonnenschein geht es ja auch bergauf und nicht hinunter. Unser erstes Ziel ist die Ruine Wildenstein. Beim Herfahren mit dem Fahrrad habe ich sie schon aus dem Wald herausragen gesehen, jetzt aus der Nähe ist sie zwischen den Bäumen verschwunden. Dank eindeutigem Weg und perfekter Markierung ist es aber ein Leichtes sie zu finden.
Den Aufstieg zur Ruine säumen Rucksäcke am Wegesrand. Lustig – aber wir haben gleich den richtigen Verdacht: hier findet ein Schulausflug statt! Na, die werden gut schlafen heute nach dem Aufstieg! Bald sehen wir die ersten Burgmauern und die Reste des Bergfrieds. Viel ist nicht mehr vorhanden von der einst stolzen Festung. Aber der Aufstieg hat sich dennoch gelohnt: ein herrlicher Ausblick auf Bad Ischl.
Ruine Wildenstein
Man nimmt an, dass die Gründung der Burg Wildenstein auf das 11. oder 12. Jahrhundert zu datieren ist. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1392 als Veste Wildenstein. Seit 1419 war sie im Besitz der Habsburger und Sitz landesfürstlicher (ab 1452 kaiserlicher) Pfleger, die über das Gebiet ringsum geboten. 1593 brach ein verheerender Brand aus, der besonders die hölzernen Bauten innerhalb der Burg schwer beschädigte. Es folgte ein zweigeschoßiger Wiederaufbau, der von einer Mauer umgeben und von einem Turm überragt wurde.
1647 ging die Burg an Johann Ignaz von Spindler über, dessen Sohn sich Freiherr von Wildenstein nennen durfte.
1715 folgte ein neuerlicher Brand – nun wurde sie nicht mehr aufgebaut, sondern dem Verfall preis gegeben. Ein Verein bemüht sich, die Reste zu erhalten. Eigentümer sind die Österreichischen Bundesforste.
Wenn ihr die Ruine betretet, dann findet ihr eine Info-Tafel über Geschichte und Architektur der Burg. Zahlreiche Bankerl laden zum Rasten ein. Für uns geht es aber weiter, wollen wir doch am Nussensee noch in der Sonne liegen!
Am Hauptweg wenden wir uns auf der Schitrasse nach links. Wollt ihr den See ohne nennenswerte weitere Höhenmeter erreichen, dann könnt ihr die rechts Option wählen, die fast gerade weiter geht. In einigen Schlingen steigen wir auf der Wiese weiter auf, oft können wir im Schatten gehen, was bei strahlendem Sonnenschein angenehm ist. Begleitet werden wir von der Katrin-Seilbahn. Hübsch ist sie, mit ihren bunten, nostalgisch anmutenden Kabinen! Wir nehmen uns schon heute vor, beim nächsten Besuch mit ihr zu fahren. Hinunter, wenn wir die Katrin erklommen haben!
Nach einiger Zeit zweigen wir rechts von der Trasse ab und gehen auf einen Waldweg. Lasst euch nicht irritieren, wenn es plötzlich links und rechts eine Markierung gibt. Hier kreuzt der Steig auf die Katrin unseren Weg! Bald münden wir in den Wildengraben ein, dem wir weiter nach rechts folgen. Es geht nun gemütlich am Berg entlang, angenehm im Wald und im Schatten. Dann taucht der Nussensee zum ersten Mal in unserem Blickfeld auf: unter uns sehen wir ihn idyllisch vom Wald umgeben schimmern.
Wir wandern noch ein Stück weiter, bis wir auf die Zufahrtsstraße zum See treffen. Ihr folgen wir Richtung Ufer. Doch bevor wir es erreichen, zweigen wir rechts auf den Rundweg ab. Bei den meisten Seen führt ein Rundweg eben entlang vom Ufer dahin. Hier ist das gänzlich anders: über Stock und Stein geht es bergauf und bergab auf einem hübschen Steig dahin. Manchmal steht ein Bankerl für eine Pause bereit. Meist sind wir vom Ufer entfernt – durch einen Höhenunterschied. Am anderen Ende senkt sich unser Weg zum Ufer ab und wir können zum ersten Mal die Hände ins Wasser strecken. Ein kalter See sei er, das ist sein Ruf. Erfrischend, wie mein Gerald sagt und immer gerne in die Fluten springt, je kälter desto besser. Daher suchen wir uns auch einen Platz zum Entspannen, Baden und Malen. Das ist hier gar nicht so leicht, Liegewiese wie an anderen Seen gibt es nicht.
Wir finden ein herrliches Platzerl im lichten Schatten der Bäume, wo man sich aussuchen kann, ob man Sonne will oder nicht. Gerald hüpft in die Badehose und so schnell kann ich gar nicht schauen, ist er schon im See und schwimmt.
Ich hingegen packe meinen Aquarellkasten und das Skizzenbuch aus. Darauf freue ich mich heute schon den ganzen Tag. Und bei den Motiven …
Später gehen wir weiter den See entlang. Relativ weit vorne zweigt unser Rückweg ab und führt zuerst einmal ein wenig bergauf durch den Wald. Es ist ein gemütlicher Weg, der in eine Straße mündet, ihr folgen wir allerdings nur wenige Meter nach links, dann zweigen wir auf den Römerweg ab. Bestens markiert geht es entlang von Feldern und Wiesen und vorbei an Häusern bis wir wieder in einen Wald kommen. Es folgt das letzte Wegstück. Hier treffen wir auf den Beginn des Aufstiegs zur Katrin, den Bilderweg. Für uns geht es aber zur Schipiste und dort die steile Abfahrt vom Morgen wieder hinunter.