Rügen: Rasender Roland, die Schmalspureisenbahn
Welcher Rügen-Urlauber kennt ihn nicht, den Rasenden Roland, die berühmte Schmalspurbahn! Dampfend und recht gemächlich verbindet er den Süden der Insel Rügen von Göhren bis Lauterbach. Im Sommer mit Freiluft-Waggon, aber immer mit viel Dampf und Getute. Und oft randvoll! Kein Wunder, es ist eine echte Erlebnisfahrt. Beschaulich, gemütlich und mitten durch die Insel!
Alleine die Bahnhöfe der Inselbahn sind eine pure Augenweide. Meist urige Backsteingebäude voller Liebreiz. In Göhren, dem Start unserer Fahrt, ist es genau so ein Bahnhof, in dem wir unsere Fahrkarten kaufen. Es dauert zwar noch einige Zeit bis zum Start, aber die Sitzplätze im einzigen Open-Air-Wagen sind schon gut besetzt. Wir bekommen noch zwei Plätze und genießen bis zur Abfahrt den Ausblick auf den Bahnhof.
Mittlerweile tutet der Rasende Roland schon mehrmal. Was seine Wirkung nicht verfehlt. Und ehrlich, obwohl wir wussten, dass noch genug Zeit ist (Oder besser gesagt mehr als genug) sind wir beim Tuten gleich mehr in die Pedale unserer Räder gestiegen. So geht es auch den Fahrgästen, die noch am Bahnsteig stehen oder ein Ticket kaufen wollen. Sie beeilen sich!
Dann geht es schon los. Die Lokomotive lässt es ordentlich rauchen, herrlich. Wie in einem alten Film. Gerald ist total selig, er liebt Eisenbahn und Dampfzüge ganz besonders. Der Ausblick auf alle Seiten ist herrlich. Bei Kreuzungen tutet der Rasende Roland und viele Menschen winken uns zu. Ja, er ist so ein sympatisches Zug, da muss man grüßen.
Besonders stimmig ist es, wenn der Rauch aus dem Schornstein aufsteigt und dann seitlich nach hinten zieht. So stellt man sich eine Dampflokomotive vor. Rauchig ist es bei uns nicht, ein bisschen Geruch liegt in der Luft, aber sehr wenig.
Der erste Ort auf unserer Zugreise ist Baabe. Hier steigen einige neue Passagiere zu – der offene Waggon ist aber bereits seit Göhren voll. In Sellin Ost steigen die ersten wieder aus und neue kommen dazu. Als nächstes folgt ein Stopp beim Jagdschloss Granitz. Von der Zugstation ist es ein kleiner Spaziergang bis zum Schloss selbst. Wir bleiben sitzen, bei unserem nächsten Besuch auf Rügen möchten wir uns das Schloss anschauen!
Wenn wir einen „Bruder“ treffen, gibt es ein großes Hallo in den Zügen. Da wird gewunken und fotografiert. Ist schon witzig, einer zweiten Dampflokomotive zu begegnen. Auch die Radfahrer und Fußgänger zücken immer wieder ihre Kameras und Handys, um ein Foto vom Rasenden Roland zu bekommen. Am besten, wenn gerade viel Rauch aus dem Schornstein aufsteigt und wie in einem Western nach hinten an den Waggons vorbei zieht.
In Binz ist wieder ein Halt. Dann folgen ein paar Bedarfshaltestellen, wo der Roland durchbraust. Dann erreichen wir schon unser Ziel Putbus. Rund eine Stunde und zwanzig Minuten dauert die Fahrt hierher. Wer möchte kann aber noch ein Stück weiter bis nach Lauterbach fahren. Dort kannst du auch für die Rückfahrt nach Binz die weiße Flotte wählen und dann dort wieder in den Roland einsteigen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten für Kombinationen aus Zug und Schiff.
Wir bleiben in Putbus, schauen uns die Stadt an und fahren dann mit dem Rasenden Roland zurück nach Göhren.
Unsere Tipps zur Fahrt mit dem Rasenden Roland
Starte deine Fahrt am besten direkt in Göhren. Wenn du draußen sitzen willst, komm mehr als rechtzeitig. Die Plätze sind begehrt.
Nimm dir lieber eine Jacke und eventuell eine Kopfbedeckung mit. Auch wenn er nicht schnell unterwegs ist, der Fahrtwind macht es gerne kühl.
Sonnencreme nicht vergessen, falls du draußen mitfahren willst. Es ist mehr als eine Stunde, die du hier verbringst.
Schau wenn möglich Richtung Lokomotive – dann siehst du den Dampf besonders schön aufsteigen.
Bei der Rückfahrt aus Putbus kommt der Zug aus Lauterbach und hat dann einige Zeit Aufenthalt in Putbus. Trotzdem sind die Plätze außen schnell besetzt. Komm nicht zu knapp zur Abfahrt.
2022 gibt es das 9-Euro-Ticket, das auch im Roland gilt! Sonst ist ein Tagesticket im Vergleich zur Einzelfahrkarte die ideale Entscheidung. So kannst du aussteigen, wo du willst und wieder weiterfahren, wann du willst.
Starte früh in deinen Zugtag, damit du einige Orte besuchen kannst. Etwa am Morgen bis Lauterbach durchfahren, dann zurück nach Putbus. Nach einer Besichtigung kannst du dich dann entscheiden, ob du auf der Rückfahrt noch einen weiteren Stopp in Binz oder Sellin einlegen willst.