Rügen: Putbus, die besondere Rosen-Stadt im Süden der Insel
Ein Rondell aus weißen Häusern gesäumt von zahlreichen duftenden Rosen-Hochstämmen, ein großzügiger Schlosspark und viele kleine Läden voller Kunst und Kunsthandwerk, das macht Putbus aus!
Wie man am besten nach Putbus kommt? Mit dem Rasenden Roland, der nostalgischen Schmalspurbahn! Sie dampft gemächlich durch die Orte im Süden Rügens und bringt dich hierher!
Link zu unserem Artikel: Rasender Roland
Der Bahnhof selbst ist schon eine Einstimmung auf eine überaus charmante Kleinstadt. Backsteine und die ersten Rosenbüsche begrüßen dich hier. Den Wegweisern folgend geht es hinauf in die Altstadt. Der Weg bringt dich direkt ins berühmte weiße Rondell.
Der „Circus“ besteht aus 16 weiß gestrichen klassizistischen Häusern, die um den kreisrunden Platz gruppiert sind. Er gilt als letzer einheitlich ausgeführter Rondellplatz Deutschlands und wurde auf Weisung von Fürst Wilhelm Malte I. ab 1828 errichtet. Mittig liegt ein Park mit einem zentralen Obelisken. Die Wege führen sternförmig ins Zentrum. Die prächtigen Häuser sind von zahlreichen Rosenhochstämmen gesäumt! Spannend anzusehen, herrlich duftend und wahrlich nicht alltäglich sind wir von diesem Platz begeistert. Besonders die Gleichheit der Architektur der Häuser des Enselmbles dieses Rondells ist beeindruckend.
Durch den Circus und dann Richtung Orangerie und Theater führt uns der weitere Weg. Links geht es in die Orangerie und den Schlosspark. Heute dient die Orangerie als Ausstellungsort für wechselnde Kunstausstellungen. Bei unserem Besuch ist leider alles inklusive Kaffeehaus am Beginn des Geländes geschlossen. Wenn du allerdings auf der Suche nach einer Erinnerung für Zuhause oder einem Kunstwerk bist, der Shop gleich rechts vom Eingang ist geöffnet.
Hinter der Orangerie erstreckt sich der Schlosspark. Hier kannst du so richtig die Seele baumeln lassen und das Gelände erkunden. Hier findest du auch den einzigen Überrest des einst so stolzen Schlosses: die Seeterrasse.
Das Schloss selbst stand am Ort einer einstigen Slawen-Burg und wurde im 14. Jahrhundert errichtet. Es folgten zahlreiche Umbauten und Erweiterungen, eine gotische Umgestaltung, ein Zubau in der Renaissance und letztendlich ein klassizistischer Umbau. Auftraggeber dafür war der Putbusser Stadtgründer Malte. 1865 zerstörte ein Brand weite Teile der Burg, die aber sehr schnell im Stil des Neoklassizismus umbaute. Ein Binnenhof in der Mitte wurde abgerissen und ein Saal errichtet, an den sich eine zum Schwanenteich ausgerichtete Terrasse anschloss. Durch diese Maßnahme ging der letzte Rest des mittelalterlichen Baus verloren und die Gesamtproportionen wurden wesentlich abgeändert.
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges begann mit Plünderungen und Materialabbau der Verfall des Schlosses. Schauspielschule und Kunsthochschule zogen für einige Zeit ein. 1955 folgten Versuche, das Schloss wieder herzustellen, die jedoch bald eingestellt wurden. 1957 beschloss man aus ideologischen und finanziellen Gründen das Schloss abzureißen. 1962 wurde es gesprengt.
Diese Infos für dich, da wir uns zuerst mal gewunder haben, wo denn nun das Schloss zu diesem großartigen Park ist. Das Gebäude, das du im unteren Bereich des Parks direkt gegenüber der Orangerie siehst, ist der Marstall. Die ehemaligen Stallungen des Schlosses werden heute als Veranstaltungsort verwendet! Hier finden etwa 600 Personen Platz.
Verlässt du den Schlosspark wieder bei der Orangerie geht es nach links weiter zum Theater. Entlang der Straße findest du Kunst, Kunsthandwerk und liebliche kleine Geschäfte. Wenn du wie wir gerne guckst und dir eine Erinnerung an den Urlaub kaufst, dann plane hier etwas mehr Zeit ein! Es gibt so viel zu schauen.
Das fürstliche Schauspielhaus stammt aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts. Trotz zahlreicher Umbauten besitzt es viel von seiner alten Bausubstanz und seinem historischen Aussehen. Das Theater Putbus ist das älteste durchgehend bespielte in Mecklenburg-Vorpommern.
Auch in dieser Straße findest du unzählige herrlich duftende Rosenbüsche! Ja, Putbus ist zu recht eine Rosenstadt!
Von Putbus kannst du mit dem Rasenden Roland bis zur Ostsee in den Ortsteil Lauterbach fahren. Dort legt die Weiße Flotte an – so kannst du dich entscheiden, ob du retour lieber mit der Dampflokomotive oder dem Schiff fahren willst.
Link zum Artikel: Weiße Flotte
Wir schlendern zurück zum Bahnhof, wo wir auf den Rasenden Roland warten und so zurück nach Göhren fahren.
Fazit und Tipp zum Ausflug nach Putbus
Circus, Schlosspark und die viele Kunst und das Kunsthandwerk machen Putbus zu einem perfekten Ausflugsziel. Unbedingt mit dem Rasenden Roland hinfahren, da allein der Bahnhof schon einen Besuch wert ist. Plane rund zwei, drei Stunden Aufenthalt ein, so kannst du die Stadt besichtigen und noch ein wenig flanieren. Möchtest du längere Zeit im Schlosspark sein und auch Lauterbach mit seinem Hafen besuchen, dann ist es ein Ganztagesausflug.