Rügen – Jasmund: Wandern vom Königsstuhl nach Lohme
Hoch über der Ostsee mit herrlichen Ausblicken geht es durch die Buchenwälder nach Lohme. Der kleine Ort ist schnell erkundet, der Strand mit seinen Grasfeldern und den vielen großen Steinen so faszinierend. Zurück bleiben wir so lange als möglich direkt an der Küste, steigen dann auf und wandern durch den lichten Wald retour.
Kurzfassung
Weglänge: 18,6 km
Höhenmeter Anstieg: 284 hm
Durchschnittliche Gehzeit: 5:22 – bedenkt hier immer, dass dies die reine Gehzeit ohne Pause ist! Am besten mal mit diesen Werten (und genügend Pufferzeit) vergleichen und so seine eigene Durchschnittszeit berechnen, kann schneller, aber natürlich auch langsamer sein!
Schwierigkeit: Der Waldweg ist einfach und gut zu gehen. Am Strand ist gutes Schuhwerk Pflicht! Nicht schwierig, aber doch sehr uneben.
Kondition: wenige Höhenmeter. Die Gesamtlänge macht die Wanderung anstrengend.
Markierung: recht gut markiert und einfach zu finden.
Parken: am Wanderparkplatz des Königstuhls
Link: Parkplatz Hagen
Landschaft/ Erlebnis/ Fotografie: herrlich, Ostsee pur plus hohe Wälder
Einkehr/ Rast: in Lohme Einkehrmöglichkeit. Die meisten Lokale sperren aber erst am Nachmittag auf. Wir waren im Panoramarestaurant Mittagessen und sehr zufrieden.
Beschreibung unserer Wanderung Königsstuhl – Lohme
Ob du zu Fuß vom Parkplatz zum Königsstuhl gehst oder lieben diese Kilometer mit dem Bus absolvierst, kannst du nach Lust und Laune entscheiden. Wir lieben diesen Wegabschnitt vorbei an Teichen, Opfersteinen und durch den imposanten Buchenwald sehr.
Das letzte Stück gehst du entlang der Zufahrtstraße für die Busse zum Königsstuhl. An der linken Seite siehst du ein Gebäude und zahlreiche Info-Tafeln. Vorher zweigt unsere Route in den Wald ab. Hier findest du einen Wanderwegweiser mit unserem Ziel „Lohme“.
Der nun folgende Abschnitt ist wunderschön – hoch über der Ostsee schlenderst du auf einfachen Waldwegen dahin, genießt immer wieder die wunderbare Aussicht und kannst so richtig die Seele baumeln lassen. Die Wegführung ist denkbar einfach: immer der Küste entlang! Verlaufen gibt es nicht!
Du kommst auf dieser Route am Ort des ehemaligen Leuchtfeuers vorbei – es wurde abgebaut und steht nun auf Arkona. Im zweiten Weltkrieg wurde es von den Engländern bombadiert, Krater zeugen davon. Die Betonfundamente zu deiner Linken stammen aus der DDR.
Nun geht der Weg bergab und wird deutlich schmaler, jedoch immer gut zu gehen. Du überquerst eine kleine Brücke, siehst in schmale Täler und näherst dich immer mehr deinem Umkehrpunkt, Lohme. Am Schluss gibt es aktuell eine kleine Umleitung, die dich aus dem Wald heraus in eine kleine Siedlung bringt. Hier lockt ein Kaffeehaus, der Kaffeegarten. Mitten in einem hübschen Garten kannst du hier Kaffee und Kuchen genießen.
Da bereits Mittag ist, zieht es uns zu einem Mittagessen. Die meisten Lokale sperren erst am Nachmittag auf, sehr spannend. Das Panoramarestaurant ist geöffnet. Auf der Terrasse hören wir das Rauschen der Ostsee und genießen unser Mittagessen. Gerald kann mal wieder nicht anders und muss ein Fischexperiment wagen. Ja, der Hering, der hat Gräten,… Ich bin mit meinem Wild-Gulasch schon lange fertig, der kommt er erst zu Fisch Nummer zwei von drei. Aber, kein Problem, wir haben ja Zeit!
Als nächstes geht es hinunter Richtung Hafen. Zuvor bewundern wir ein wunderhübsches Backsteinhaus in nächster Nähe des Lokals. Was für eine Idylle! Der Abstieg erfolgt über viele Stufen, hier kannst du einen weiteren kulinarischen Halt im Cafe Niedlich einlegen.
Der Hafen ist – wie ganz Lohme – sehr überschaubar. Ja, hier ist nicht viel los. Nicht mal eine Bude mit Fischbrötchen. Bis jetzt der Ort auf Rügen, wo am wenigsten passiert. Am Hafen wenden wir uns nach rechts und starten unseren Rückweg.
Die Küste ist hier so gänzlich anders als wir es von Rügen kennen. Große Steine und dazwischen Kies aus Granit und Gneis, wenige Feuersteine. Dazwischen immer wieder „Felder“ aus Gräsern. Das frische Grün bringt einen wunderbaren Kontrast zur blauen See und den Steinen in vielen Grau- und Rottönen. Allein für diesen Strand hat sich die Wanderung schon ausgezahlt.
Parallel zu uns verläuft im Wald der Wanderweg – wenn du genug vom Strandgehen (was wir uns aber nicht vorstellen können 😉 ) hast, dann kannst du immer wieder die paar Meter aufsteigen. Wir bleiben unten bis zur letzten Möglichkeit zum Aufsteigen. Vorbei am Königsstuhl bis Sassnitz kannst du nicht hier unten gehen!
Der Waldpfad steigt langsam an. Nach kurzer Zeit kommt eine Abzweigung mit Schild. Die etwas kryptische Aufschrift lässt uns nach rechts weiter gehen. Nach links endet der Weg bald wieder unten am Strand, von wo wir kommen!
So gelangen wir nach oben auf den Küstenhochweg, dem wir nach links zurück folgen. Diesen Abschnitt kennen wir schon vom Hinweg. Wenn dein Pfad in einem großen Bogen um einen Talabschnitt herum geht, zweigst du nach rechts von der Küste weg in den Wald ab. Nach einiger Zeit lässt du diesen hinter dir und kommst auf eine große Lichtung. Vor dir siehst du einen Golfplatz. Er liegt um Schloss Ranzow, den Turm des Schlosses siehst du! Entlang des Waldrandes geht es neben der Anlage weiter. Oben stehtst du bei einer T-Kreuzung an, hier biegst du nach links ab. Wenn du genau schaust, siehst du die Wanderwegweiser mit den Orten samt Kilometer-Angabe.
Wir bleiben nur ein kurzes Stück auf dieser Forststraße, dann biegt rechts ein schmaler Pfad ab. Er bringt uns weiter Richtung Parkplatz. Alternativ kannst du auf dem Hauptweg bleiben, der zum Königsstuhl führt. Auf ihm ist der Weg zum Parkplatz länger.
Bald kommen wir an einem Haus mitten im Wald vorbei, hier mündet unser Pfad in einer Forststraße. Auf ihr geht es den Wegweisern nach. Statt direkt zum Parkplatz gehen wir über Hagen. Eine kleine Einkehr habe wir uns nach den vielen Kilometern schon verdient! Im Cafe „Inselglück“ genießen wir eine hausgemachte Torte. Stachelbeer-Topfen für mich, Sanddorn für Gerald. Nun sind es nur mehr wenige hundert Meter bis zum Parkplatz.