Rügen Ausflug und Wandern: Kap Arkona – Vitt – Leuchtturm
Das nördliche Ende von Rügen schmücken gleich drei Türme, der Schinkelturm, das Leuchtfeuer und der Peilturm! Einzigartig an der deutschen Ostsee-Küste und so stimmungsvoll! Das malerische Fischerdorf Vitt, ein DDR-Bunker und ein historischer Burgwall aus der Slawenzeit runden das abwechslungsreiche Ausflugserlebnis rund um Kap Arkona ab!
Für uns gehört ein Besuch auf Kap Arkona, dem Kap der drei Türme, zu jedem Rügen-Urlaub unbedingt dazu. Es ist schon ein liebgewonnenes Ritual, zuerst den Rügenhof zu besuchen, dann zum Fischerdorf Vitt zu wandern und dabei immer wieder einen Blick auf die Türm zu erhaschen. Es sind 7,5 Kilometer und 85 Höhenmeter, wenn du unserer Runde folgst. Das GPX und den Plan findest du am Ende des Artikels
Unten im Dorf angelangt bewundern wir die Kreidefelsen, halten Ausschau nach Hühnergöttern und kehren gerne ein. Dann schlendern wir dem Pfad der Küste entlang bis zum ersten der drei Türme, dem Peilturm. Hier findest du im nahen Umfeld den Burgwall der Slawenzeit. Im Turm selbst gibt es Kunsthandwerk, Schmuck und diverse Erinnerungsstücke zu kaufen.
Von hier geht es weiter zu den anderen beiden Türmen – Weg und Ziel sind eindeutig, da kann sich keiner verlaufen. Besonders nett finden wir die Hochzeitsnamen auf den Platten vor dem Schinkelturm. In ihm kann geheiratet werden!
Das Leuchtfeuer von Kap Arkona ist voll funktionstüchtig. 164 Stufen führen hinauf – dann gibt es einen Rundumblick über das Meer, die Insel und bis nach Hiddensee. Bei gutem Wetter kannst du sogar die weiße Steilküse der dänischen Insel Mon sehen.
Wenn du oben am Turm stehst, bis du alles zusammen gezählt 75 Meter über dem Meeresspiegel.
Leuchtturm, Schinkelturm und Peilturm
Seit 1905 ist der neu errichtete Leuchtturm in Betrieb. 90 Jahre leuchteten zwei Kohlebogenlampen, seit 1996 sind es zwei Spezialglühbirnen. Ihr Licht kann noch in einer Entfernung von 22 Seemeilen gesehen werden. Alle 17,1 Sekunden erstrahlt ein Orientierungslicht, das aus einer Abfolge von drei Blitzen besteht.
Quadratisch und aus rotem Backstein ist der Schinkelturm. Nach dem Leuchtturm in Travemünde ist er der zweitälteste Leuchtturm an der deutschen Ostseeküste. Trotz seiner geringen Höhe von 19 Metern strahlt er gesamt 60 Meter über dem Meeresspiegel auf die See hinaus. Die Zunahme des Schiffverkehrs machte es notwendig, einen höheren Leuchtturm zu errichten. Das Leuchtfeuer am Schinkelsturm hatte 1905 ausgedient.
Der Peilturm ist eine ehemalige Peilfunkstation der Reichsmarine. Errichtet wurde er 1927 – durch die Geheimhaltung aufgrund der militärischen Nutzung weiß man wenig über den Betrieb der Anlage. Nach 1945 verkam der Turm zusehens und wurde zur Ruine. 1996 erfolgte die aufwendige Sanierung. Der Turm ist 23 Meter hoch, auf rund 20 Metern Höhe befindet sich eine Aussichtsplattform. 111 Stufen musst du überwinden, bis du den herrlichen Ausblick genießen kannst!
Bunker Kap Arkona
Direkt neben den Leuchttrpmen ragen Duzende Lüftungsrohre aus dem Boden heraus und zeugen vom Geschehen unter der Erde. Bereit 1915 enstand der erste Bunker auf Kap Arkona. Dieser ist jedoch nicht renoviert und kann nicht besichtigt werden.
Die NVA-Bunker können mehrmals täglich im Rahmen von Führungen besucht werden. Der kleinere von beiden stammt von der Wehrmacht und wurde zur Zeit der DDR als Dienststelle der Küsten-Brigade verwendet. Heute findest du darin eine Ausstellung zur Geschichte von Kap Arkona von den Slawen bis ins Heute.
Der größere Bunker stammt aus 1979 und umfasst insgesamt 2000 Quadratmetern von mehreren unabhängigen Einzelbunkern. Er diente der Volksmarine als Gefechtsstand und wurde nach der Wiedervereinigung still gelegt.
Eine witzige Geschichte gibt es um die Enttarnung des Bunkers noch zur DDR-Zeiten: zum 30. Jahrestag der Volksarmee gab es den Bildband „Soldaten des Volkes“. Darin befand sich ein Foto von Kap Akona mit der Bunkerbaustelle im Hintergrund. Damit war die Anlage enttarnt. Der Bildband verschwand Tage nach seinem Erscheinen wieder. Bei der Neuauflage fehlte das Bild…..
Das idyllische Fischerdorf Vitt
Leicht bergab geht es ins kleine Fischerdorf, gefühlt tauchen wir in eine Hobbit-Welt ein. Liebliche kleine Fischerhäuser mit Reetdächern, ein uriger Hafen und Entschleunigung pur schon auf den ersten Metern. Ja, wir sind verliebt in Vitt seit wir es das erste Mal vor vielen Jahren sahen.
Wann genau es entstanden ist, weiß man nicht. Es soll im 10. Jahrhundert gewesen sein und für die Slawen ein Fischer- und Handelshafen gewesen sein. Erstmals erwähnt wird es jedoch erst 1290.
Hier ist gefühlt die Zeit stehen geblieben. Kein Stress, keine Eile – dafür Idylle pur! Nimm dir Zeit, haste nicht vorbei, sondern erkunde den Charme des kleinen Ortes!