Berühmter als das Gipfelkreuz der Bleckwand oberhalb vom Wolfgangsee ist das Ofenloch. Jenes Felsentor, durch das der Wanderer einen malerischen Ausblick auf den tiefblauen See im Tal erhascht. Spannend ist, wie schwierig oder gar waghalsig es ist, dort zu stehen und diesen besonderen Ort zu erleben.
So geht es auch uns seit wir mit unserem Wohnmobil Franz einen zehnmonatigen Nebenwohnsitz am Campingplatz in Berau haben. Das Ofenloch fasziniert uns, erinnert uns an die heimische Rax, wo es auch so ein Türl gibt.
Der Erstversuch zum Gipfel der Bleckwand vergangenen Herbst brachte uns nur zur Hütte. Zu spät gestartet, zu kurze Tage im Herbst. Aber diesmal muss es sein, da sind wir uns sicher! Über die Bleckwandhütte geht es auf einem feinen und einfachen Steig hoch bis zum Ofenloch und dem nahen Gipfelkreuz.
Aber schon zuvor müssen wir oft stehenbleiben und die Aussicht auf den Wolfgangsee und das Bergpanorama genießen. Gegenüber der Schafberg, dahinter die nächsten Seen. Richtung Süden immer höhere Berge, vereinzelt schon mit Schnee am Gipfel! Es ist wohl eine der aussichtsreichsten Touren, eine die von der Technik her einfach, aber landschaftlich überwältigend ist.
Unser Abstieg bringt uns zuerst über einen Steig im Wald und danach über Almen hinunter. Der Herbst hat das Salzkammergut erreicht, zaubert kräftig bunte Wälder und starke Kontraste zum blitzblauen Himmel! Wanderwetter und Wandergegend vom Feinsten! Wenn du im Salzkammergut auf Urlaub bist, nimm dir Zeit für die Bleckwand!
Kurzfassung Wanderung Bleckwandhütte - Ofenloch - Bleckwand
Weglänge: 7,4 km
Höhenmeter Anstieg: 554 hm
Durchschnittliche Gehzeit: 3:52 - bedenkt hier immer, dass dies die reine Gehzeit ohne Pause ist! Am besten mal mit diesen Werten (und genügend Pufferzeit) vergleichen und so seine eigene Durchschnittszeit berechnen, kann schneller, aber natürlich auch langsamer sein!
Schwierigkeit: Forststraßen, Waldpfade und Steige. Im Trockenen sehr griffig, bei Nässe sicher rutschig. Zwar nicht schwierig, aber im Norden wenig Sonne. Bedenke das, wenn der erste Schnee liegt oder es eisig ist. Der Abstieg im Süden und oft in der Sonne.
Kondition: der Aufstieg ist sanft bis zur Bleckwandhütte. Der Steig zwar steiler, aber dennoch angenehm zu gehen.
Markierung: wir wählen vom Parkplatz einen alternativen Aufstieg zur Bleckwandhütte, da wir Rundtouren lieben. Dieser ist weniger markiert, aber total logisch. Ab der Hütte bis zum Auto perfekt markiert.
Parken: entlang der Straße.
Achtung: die Auffahrt ist eine Mautstraße! Unten zahlt man, der Schranken kommt erst später. Die Straße ist sehr eng, eigentlich einspurig. Aber immer wieder Ausweichstellen.
Link: Parken
Hier entlang der Straße parken, nicht am Parkplatz vom Almgasthaus Schwarzeneck (wo du aber unbedingt nachher einkehren solltest!)
Landschaft/ Erlebnis/ Fotografie: was für eine Landschaft, Bergerlebnis pur, der Wolfgangsee unter uns....
Einkehr/ Rast: Die Bleckwandhütte liegt eher am Beginn der Wanderung nach dem ersten Aufstieg
über die Forststraße. Dieses Mal ist sie geöffnet, beim vergangenen Besuch war sie zu, obwohl es laut Webseite nicht so sein sollte. Seither haben wir sicherheitshalber eine Jause mit. Tolle Aussicht von der Terrasse!
Link: Bleckwandhütte
Am Ende der Wanderung leigt das Almgasthaus Schwarzeneck. Unsere Empfehlung. Wir haben Kaspressknödelsuppe und Kaiserschmarren (frisch für uns gemacht, himmlisch) gegessen. Es war genial. Auf der Sonnenterrasse sitzen und genießen.
Link: Schwarzeneck
Link zum GPS-Track
Link zu ähnlichen Wanderungen:
Beschreibung unserer Rundwanderung Bleckwand am Wolfgangsee
Mit dem Auto geht es zur Mautstation für die schmale Straße hinauf Richtung Bleckwand. Wir kennen diese bereits von unserer Wanderung zur Bleckwandhütte, wo wir hier ins Tal abgestiegen sind. Sie ist einspurig, immer wieder gibt es aber Ausweichstellen. Weder bei der Auffahrt am Vormittag noch beim Hinunterfahren am Nachmittag treffen wir auf Gegenverkehr. Die meisten Autos kommen im selben Rhythmus wie wir. Vormittags hoch, wandern und am Nachmittag wieder hinunter. Die Mautstation ist gleich am Beginn der Straße im Tal. Halte Münzen oder deine Karte bereit.
Ein Stück weiter oben ist dann der Schranken. Nun geht es in Kehren immer weiter hinauf, manchmal durchqueren wir Tiergatter. Aber Weidetiere sind keine mehr unterwegs im Oktober. Am Ziel angelangt bleiben wir neben der Straße stehen. Etwas weiter oben gibt es weitere Parkmöglichkeiten, falls hier nichts frei ist. Und ganz oben sogar noch einen Parkplatz. Da es eine Rundwanderung ist und du bei beiden Parkplätzen vorbei kommst, ist es egal wo du startest!
Wir folgen der Straße noch ein klitzekleines Stück hinauf, dann biegen wir links auf eine Forststraße ein. Nach kurzer Zeit ist ein Tor, das für uns Wanderer aber seitlich einen Durchgang hat. Bis zur Bleckwandhütte bleiben wir auf dieser Forststraße, manchmal kannst du anstelle des Weges auf einem Steig hochgehen. Du kürzt die Strecke so ab, machst aber die Höhenmeter "knackiger". Also je nach Lust und Laune oder besser gesagt je nach Kondition und Witterung.
So erreichen wir gemütlich die Bleckwandhütte, von wo es einen herrlichen Ausblick auf den Wolfgangsee gibt. Mit uns kommt auch gerade der Wirt zur Hütte. Für uns ist es jedoch noch zu früh für eine Brotzeit und so steigen wir weiter auf.
Gleich hinter der Hütte zeigen dir die Wegweiser den weiteren Weg. Der Gipfel der Bleckwand ist ab hier mit einer halben Stunde Gehzeit angegeben. Wir brauchen sicher länger, schon alleine wegen der genialen Ausblicke. Ab hier ist es ein Steig, der dich nach oben begleitet. Ein Mix aus Wurzeln und Steinen. Gut zu gehen, wenn er auch über weite Teile im Schatten liegt. Also bei Schnee und Eis rutschig sein wird. Auch in diesem Abschnitt kannst du im ersten Teil zwischen Steig und Forstweg wählen.
Dann geht es aber für alle auf einem Steig weiter, wir nähern uns dem Gipfel! Doch zuvor gehen wir noch ein paar Meter nach links, wo es einen hübschen Aussichtspunkt gibt. Dann ist es so weit, das Bleckwandfenster liegt vor uns. Ein Einheimischer erzählt uns später beim Einkehren im Almgasthaus Schwarzeneck die Geschichte vom "Ofenloch", wie er es nennt.
Nachdem der Heilige Wolfgang seine Axt nach St. Wolfgang geschleudert hatte, begann alsbald der Kirchenbau. Der Teufel ist dabei mit so einem Karacho aus St. Wolfgang ausgefahren und hier durch die Felsen. So entstand das Fenster in der Bleckwand, das Ofenloch!
Von hier siehst du bereits das Gipfelkreuz der Bleckwand. Es ist nur mehr ein paar Meter über die Alm entfernt. Ein Tisch mit Bankerl lädt zum Verweilen ein. Auch von hier ist der Ausblick auf den Wolfangsee phantastisch! Besonders an einem solchen Tag wie heute, wo die Sonne vom blitzblauen Himmel strahlt und der Wald herbstlich bunt strahlt!
Weiter geht es geradeaus in den Wald. Dort gibt es zwei Optionen, entweder gerade weiter oder nach rechts hinunter. Das ist unsere Route. Auf einem überaus schönen Steig wandern wir Höhenmeter um Höhenmeter bergab, zuerst im Wald, dann auf einer Weide. Unsere Aussicht reicht nach Süden über die nahen Wälder bis zum Bergpanorama in der Ferne. Was für eine impsante Tour!
Am Schluss gelangen wir auf die Mautstraße, die hier zu einem Parkpaltz führt. Schau zuerst aber noch nach links. Ein hübsches Bankerl mit toller Aussicht steht bereit! Dann folgen wir der Straße bergab zum Auto. Du kannst immer wieder anstelle der Straße auch auf einem Pfad gehen. Wie im Aufstieg bietet auch der Abstieg perfekte Wahlmöglichkeiten.
Am Schluss bleiben wir noch länger im Almgasthof Schwarzeneckalm. Frische Küche und eine Sonnenterrasse sind perfekt, um diesen Wandertag ausklingen zu lassen! Was für eine Tour! So viel erlebt, so beeindruckende Ausblicke! Wenn du hier am Wolfgangsee bist, nutze deine Tage für eine Wanderung auf die Bleckwand! Es zahlt sich mehr als aus!
Tourdaten Wanderung Bleckwand mit Bleckwandfenster
Links zu Gastro, Unterkünften und sonstigen Tipps rund um den Wolfgangsee
Unterkünfte aller Preiskategorien findest du am Wolfgangsee.
Link: Unterkünfte
Wir selbst sind mit unserem Wohnmobil Franz Stammgäste in Berau. Wir können dir diesen Campingplatz aus vollem Herzen empfehlen! Lage direkt am See, Pizzeria und traditionelles Lokal am Platz und perfekt am Radweg.
Unser Lieblingscafe: die Kaffeewerkstatt in St. Wolfgang. Im Sommer auf der Terrasse, im Winter im witzigen Lokal drinnen! Wir lieben solche bunten Kaffeehäuser. Irgendwie finden sie uns und wir sie, sei es hier am Wolfgangsee oder ganz oben im Norden.
Die Pizzeria in Berau ist genial. Auch wenn du kein Hausgast bist, kannst du hier essen gehen! Hier der Link zum Hias
Auf der Postalm lieben wir die Historische Postalmhütte, uriger geht es kaum. Wie wir dort waren, gab es sogar Stubenmusi!
Du möchtest mehr Lokal-Vielfalt: Gastro
Zwei Dinge solltest du fix einplanen:
Schafbergbahn und Schifffahrt. Beides einzigartig im Erlebnis und ein echter Hochgenuss!
Mit dem Schiff dreh am besten eine Runde um den Wolfgangsee, steig aus, wo es dir gefällt und genieße diese Schifffahrt! Wie bei den Hop-On-Hop-Off-Bussen in den Städten!
Die Zahnradbahn auf den Schafberg ist die steilste von ganz Österreich. Knallrot tuckert sie hinauf zum Gipfel des prägnanten Berges hinter St. Wolfgang. Von oben siehst du drei Seen gleichzeitig! Wenn du Zeit hast, bleib über Nacht. Eines unserer Lieblingserlebnisse hier im Salzkammergut: am Schafberg übernachten
Du siehst, Salzkammergut heißt Erlebnis pur! Nimm dir genug Zeit für deine Reise in diese wunderbare und vielfältige Natur rund um die Seen!