Gerade so knapp vor Weihnachten ist die Sehnsucht groß! Nein, nicht nach Geschenken oder Plätzchen, sondern nach einem Winterwunderland. Schnee in großen Flocken, Nadelbäume im Winterkleid und die Landschaft wie aus einem Märchen. Bei uns in St. Pölten hält die weiße Pracht - sofern sie einmal kommt - nur sehr, sehr kurz. Meist nur wenige Stunden. Die Freude beim Öffnen der Vorhänge, der verzückte Aufschrei "Es hat geschneit" - viel zu selten erleben wir das. Aber wir haben großes Glück: ein paar Hundert Höhenmeter weiter gen Himmel werden wir fündig und können den Winter so genießen, wie wir uns aus Kindertagen noch daran zurück erinnern können.
Bei uns ist es nun schon seit die Kinder gehen können Tradition, dass Papa Gerald mit den Söhnen am Heiligen Abend in der Natur unterwegs ist. Beim Schifahren oder Winterwandern verbringen sie einen "Männertag", während ich zu Hause geheim den Christbaum schmücken und alles für den Abend vorbereiten konnte. Geheimagentenmäßig muss ich heute ja nicht mehr sein, aber der Männer-Ausflug ist noch immer fixer Bestandteil unseres Weihnachtsfestes.
Besonders stimmige Winterwanderungen mit relativer Schneegarantie, sofern das Weihnachts-Tauwetter nicht einsetzt, möchte ich euch gerne verraten. Und gerade heuer, wo uns der Corona-Virus noch immer beschäftigt, ist es um so wichtiger viel Zeit in frischer Luft zu verbringen. Und beim Wandern in der Natur und mit viel Abstand zu anderen ist die Ansteckungsgefahr wohl am geringsten! Und der Spaß im Schnee ist für Jung und Alt gleichermaßen befreiend und von allen Alltagssorgen ablenkend! Von einfach bis anstrengend sind Touren für alle Wünsche dabei.
Tirolerkogel - Annabergerhaus
Mein erster Tipp ist der Tirolerkogel. An der Straße zum Annaberg befindet sich rechts der Parkplatz und gleich gegenüber startet auch schon der Wanderweg. Navi braucht ihr keines, einfach der perfekten Markierung nach, die euch direkt zum Gipfelkreuz und zum Annabergerhaus bringt. Schneeschuhe sind hier nicht nötig, der Weg ist perfekt mit Wanderschuhen zu gehen. Die Wanderung ist einfach und für jedermann zu bewältigen, der sich gerne bewegt. Es reicht normale Trittsicherheit.
Von Ramsau auf den Unterberg
Sehr stimmig und für die Füße durchaus spannend ist der Aufstieg zum Unterberg aus der Ramsau. Hier findet ihr einen herrlichen Steig, der euch bis zu den Almen hoch bringt. Im Winter ohne Kühe aus unserer Sicht noch besser. Da der Unterberg ein Naturschneegebiet ist, wird der Lift nur bei genügend Schnee betrieben. Für uns Wanderer ist das auch egal - die Wanderung geht abseits der Pisten. Eines ist hier aber Voraussetzung: Trittsicherheit. Der letzte Abschnitt bevor es auf die Alm geht ist zwar nicht extrem schwierig, aber doch anspruchsvoll was das genaue Setzen der Schritte betrifft. Teilweise liegt der Weg recht tief in den Untergrund eingefräst und es ist recht uneben. Falls ihr in solchen Situationen unsicher seid, dann wählt lieber eine der anderen beiden Wanderungen.
Über den Enziansteig aufs Kieneck
Wenn ihr zu viele Weihnachtskekse oder überhaupt zu viel geschlemmt habt und ein paar Kalorien verbrennen wollt, dann empfehle ich euch über den Enziansteig aufs Kieneck zu wandern. Ja, da geht es recht resch bergauf und mit einem Zwischenabstieg vor dem Gipfel kommt der Kreislauf auch sehr gut in Schwung. Für jeden Keucher entschädigt die wunderbare Natur ringsum und der überaus stimmige Steig. Aufgrund der Streckenlänge und der Höhenmeter ist das eine anspruchsvollere Wanderung für alle, die auch gerne mal ein wenig "reinbeißen" beim Gehen.