Beim Blick vom Ufer des Wolfgangsees nach oben Richtung Schafberg sticht aus dem Wald rechts davon ein markanter Fels ins Auge des Betrachters - der Vormauerstein. Wer ganz genau schaut, der kann das Gipfelkreuz erkennen - unser heutiges Ziel. Eines ist klar: zwischen Seeufer und Gipfel liegen einige Höhenmeter! Einige, ja so um die 900! Im Nachhinein müssen wir klar und deutlich sagen: jeder einzelne hat sich gelohnt! Werden wir von der Vormaueralm mit einem Blick auf den Attersee und dann oben beim Gipfel mit herrlicher Aussicht auf den gesamten Wolfgangsee belohnt!
Kurzfassung
Weglänge: 14,5 km
Höhenmeter Anstieg: 913 hm
Schwierigkeit: Aufstieg bei unserer Routenführung über eine Forststraße, Abstieg über einen Steig - wer das lieber umgekehrt geht, der dreht die Runde einfach um! Steig ist bei normaler Trittsicherheit gut zu gehen.
Kondition: Höhenmeter sind ja massig vorhanden, aber der Aufstieg geht sehr angenehm nach oben
Markierung: gut markiert, Wanderweg 28 meistens
Weg-Alternativen: ihr könnt umgekehrt gehen oder aber anstelle des Abstiegs weiter zum Schafberg aufsteigen - dieser Weg setzt Schwindelfreiheit und sehr gute Trittsicherheit voraus. Es kommt noch einiges an Höhenmetern und Kilometern dazu.
Parken: am Parkplatz am Beginn von St. Wolfgang.
Landschaft/ Erlebnis: was für eine herrliche Tour - 5-Sterne-deluxe!
Fotografie: so stimmige Natur mit den unglaublichen Ausblicken.
Einkehr/ Rast: keine Hütte!!!!! Unbedingt genug zum Jausnen und besonders auch Trinken mitnehmen
Tipp: Es geht ein kleines Stück durch eine Kuhweide. Im Almbereich auf der Vormaueralm sind derzeit keine Kühe, alte Fladen deuten jedoch darauf hin, dass hier welche waren.
Link zum GPS-Track
Beschreibung der Wanderung
Direkt am Beginn von St. Wolfgang findet ihr auf der rechten Seite einen bezahlten Parkplatz. Wir gehen ein kleines Stück stadteinwärts und biegen beim Hotel Peter nach rechts ab. Hier findet ihr auch den ersten Wanderwegweiser! Nun geht es zuerst mal ein wenig hoch und dann auf einem Weg entlang der Wiese nach rechts weiter - wir gehen nun über dem Tunnel. Unser Weg mündet in eine Straße ein, der wir nach links bergauf folgen. Immer höher führt uns die Route, einzelne Häuser liegen neben der Straße und schon beginnt der Wald. Hier gibt es zwei Möglichkeiten - eine führt nach links bergauf, die andere ebener nach rechts. Diese ist unser Retourweg.
Schattig im Wald führt der Weg neben einem Bach bergauf. Ja, es geht gleich weiter mit den Höhenmetern. Wenn die Forststraße in eine weitere einmündet, dann seht ihr links ein paar Meter höher eine Bank und genau auf diesem Weg geht es weiter. Apropos Bank: das ist hier eine feine Sache, es gibt jede Menge Bankerl im Anstieg. Und ich will ehrlich sein: Wir nützen das eine oder andere für eine Pause. Einerseits weil wir doch ein wenig aus der Puste sind und andererseits weil es immer wieder so schöne Aussichten auf den Wolfgangsee gibt, dass wir nicht vorbei gehen können.
So schlängeln wir uns immer weiter nach oben, perfekt markiert, einfach zu finden. Die Felsnase im Wald rückt immer näher und manchmal erkennen wir Wanderer beim Gipfelkreuz. Noch ein letztes Stück, dann ist die Vormaueralm erreicht. Was für ein idyllischer Ort hier oben. Mehrere Almhütten liegen verstreut im Grün der Wiesen, bei manchen gibt es sogar Blumenkästen mit frischen Pelargonien. Unter einem Nadelbaum finden wir auf einer Bank die ideale Rastmöglichkeit und jausnen. Denn eines darf euch nicht täuschen: auch wenn es mehrere Häuschen gibt, einkehren können wir nirgends! Besonders reizvoll an diesem Ort ist, dass wir von hier aus auch den Attersee bewundern können. Bewusst ist uns ja, dass der her "nur hinter dem Berg" liegt, aber es zu sehen, ist dann doch wieder etwas anderes. Nach der Pause heißt es: noch einmal alle Kräfte bündeln und auf zum Gipfelsturm.
Von der Weide führen zwei Steige hoch - einmal links der gemütliche und rechts der schwierigere. Lustigerweise wählen wir intuitiv den für uns richtigen. Und so steige ich links auf, während Gerald rechts nach oben kommt. Links ist auch schneller, so kann ich meinen lieben Ehemann mit breitem Grinsen und leichter Atmung entspannt von oben herab mit einem "Bist auch schon da..." begrüßen. Gleich kommen Erinnerungen an den Film "Im Weißen Rössl am Wolfgangsee" auf, wo Herr Giesecke schnaufend und schwitzend auf den Schafberg kraxelt, weil ihm das listige Töchterchen die Bahn verschweigt. Ganz so wild ist es bei uns ja nicht, aber daran denken und lachen müssen wir doch.
Oben erschließt sich uns ein beeindruckender Ausblick auf den Wolfgangsee - von einem bis zum anderen Ende in all seiner Schönheit! Ja, jeder Höhenmeter hat sich ausgezahlt. Und eines ist uns auch schon klar: wir wollen wieder kommen, im Herbst, wenn die Nebel über dem See hängen und wir die ersten, frischen Sonnenstrahlen einfangen können.
Zurück geht es über meinen Weg zur Alm und dort nach (von oben kommend) rechts weiter Richtung Sommeraualm. Es gibt nur einen Weg, dem wir konstant Richtung Tal folgen. Der Abstieg zur Alm hat zwei kleine Tücken: der Steig ist manchmal recht ausgewaschen und rutschig und es geht ein kleines Stück durch eine Kuhweide. Wir sind ja beide keine großen Weide-Durchquerungsfans, aber diese Kühe hier sind sehr entspannt und gucken uns zwar an, bleiben aber in Distanz. So mögen wir das!
Auch nach der Alm ist der Weg eindeutig, es ist der Zwergerlsteig, wo immer wieder lustige Bilder mit Zwergen-Tipps amüsieren. Einen Teil des Weges kennen wir bereits von der Wanderung zum Schwarzensee.
So gelangen wir vom Steig auf eine Forststraße, der wir nach rechts folgen. Bei einer Teilung in zwei Wege wählen wir den linken (den unteren) und gehen so gemütlich durch den Wald. Es ist der Wanderweg 28, dem wir an einem Hof vorbei folgen und so immer näher nach St. Wolfgang gelangen, wo wir unseren Aufstiegweg treffen. Das letzte Stück geht es auf der Straße zurück zum Parkplatz. Und für uns noch auf einen Kaffee in unser Lieblingskaffeehaus in St. Wolfgang, der Kaffeewerkstatt!