Ein ganz besonderes "Wachau-Schmankerl" ist die Rundwanderung von Weißenkirchen zu den Schildhütten und über den Höhenweg Achleiten zurück.
Schmankerl aus drei Gründen: herrliche Ausblicke aufs Donautal und als Höhepunkt Stift Dürnstein mit Stift Göttweig am Horizont in einer Ansicht vereint, markante Felsformationen im urtümlichen Wald und dann die Wegführung selbst.
Abwechslungsreich vom schmalen Steig bis zum gemütlichen Waldweg, immer eindeutig markiert und bestens in Schuss. Diese Wanderung ist Wachaugenuss pur, einfach herrlich!
Kurzfassung
Weglänge: 10,4 km
Höhenmeter Anstieg: 382 hm
Schwierigkeit: Waldweg, Forststraße, Asphalt und Steig. Der Steig ist zwar schmal, aber einfach zu gehen, da der Untergrund sehr eben ist. Manche Stellen sind sogar mit einem Seil gesichert, was aus unserer Sicht nicht notwendig wäre, aber gerade falls es mal rutschig ist, sicher fein ist. Normale Trittsicherheit reichen hier aus.
Kondition: nur ein Stück ist steiler nach oben (nach dem Cholerakreuz), sonst sehr moderat und über lange Strecken fast eben
Markierung: super markiert
Weg-Alternativen: anstelle des Rückwegs über den Höhenweg könnt ihr auch unten an der Donau gehen. Aus unserer Sicht wäre dies aber schade, da gerade der Höhenweg ein Highlight ist.
Parken: am Bahnhof in Weißenkirchen
Link zu googlemaps: Bahnhof Weißenkirchen
Landschaft/ Erlebnis: Wachau vom Feinsten. Wunderbare Landschaft, 5-Sterne-Tour
Fotografie: achten auf Eidechsen, Landschaft mit Wald, Donautal und Felsen
Einkehr/ Rast: immer wieder Rastmöglichkeiten. Unser Favorit: ein Bankerl am Höhenweg mit Blick auf Dürnstein und dahinter Stift Göttweig.
Tipp: Wehrkirche besichtigen!
GPS-Track
Beschreibung der Wanderung
Auf der Donauuferstraße geht es bis nach Weißenkirchen, wo wir auf dem großzügigen Parkplatz direkt am Bahnhof parken. Diese alten Wachau-Bahnhöfe sind ja wirklich zuckersüß, dieser hier ganz besonders! An ihm vorbei gehen wir bis zur Straße hoch, wo wir uns nach links wenden und gleich danach bei der nächsten Möglichkeit nach rechts. So gelangen wir in den Ortskern von Weißenkirchen. Dieser urige Wachauort gehört zu unseren Lieblingsorten. Daher unser Tipp: schaut euch die alten Häuser genau an, nehmt euch Zeit, die kleinen Besonderheiten zu entdecken. Eine große Besonderheit ist die Wehrkirche, an der uns die Wanderung nun vorbei führt. Abgesehen von ihrer Größe und imposanten Lage über dem Ort ist sie architektonisch besonders spannend: schaut mal von unten hoch - was für ein interessantes, weißes Türmchen mit Sonnenuhr, das einfach so vor der Kirche hingebaut ist. Es ist ein sechseckiger Glockenturm, der uns bei jedem Besuch zuerst ins Auge springt. Hoch hinauf zur Kirche geht es über einen steilen, gedeckten Stiegenaufgang. Oben angelangt, zahlt es sich mehr als aus, die Kirche genauer zu erkunden - sowohl von außen, als auch von innen!
Danach geht es weiter nach "hinten" ins Tal hinein und nach einiger Zeit aus dem hübschen Ort hinaus. Wir erreichen das Cholerakreuz, wo wir von der Straße auf einen Waldweg abzweigen. Ein kurzes Stück entlang des Baches, dann aber führt unser Weg rechts von diesem weg, und es geht bergauf. Nun kommt der anstrengendere Teil der Wanderung, es folgen die Höhenmeter! Aber keine Sorge, es sind wenige und es ist auch nicht wirklich steil! Dafür wird es nun nach den kulturellen Schätzen im Ort so richtig malerisch, und die Natur zeigt sich uns von ihrer schönsten Seite.
Lichter Wald, Felsformationen und immer wieder erste Ausblicke ins Tal verzaubern uns, jetzt mit all den Frühlingsblühern von Schlüsselblumen, Leberblümchen bis zu den süßen Hänselundgretel (Lungenkraut - aber das klingt ja gar nicht so hübsch) ist alles vertreten, was der Frühling im Wald so bunt verstreut hat. Auch die Buschwindröschen und sogar eine Kuhschelle eifern hier um die Wette und färben mit ihren Farbklecksen den noch kahlen Boden ein. Herrlich!
So gelangen wir immer weiter hinauf und in den Wald hinein - die Route ist sehr einfach zu finden, da der gesamte Weg perfekt markiert ist. Verirren ausgeschlossen! Einfach immer schauen, wo die nächste Wandermarkierung ist und weiter geht es.
Am Umkehrpunkt unserer Tour erreichen wir Schildhütten - der kleine Ortsteil von Weißenkirchen beginnt gleich, nachdem wir den Wald verlassen haben. Es sind nur ein paar Häuser - aber wir sind in der Wachau! Was ich damit sagen will: selbst bei nur wenigen Häusern ist hier gerne mal ein Heuriger dabei. So auch hier. Auf der rechten Seite des Weges findet ihr das Weingut Pomassl. Auf der Webseite könnt ihr die Heurigentermine nachschauen und - wenn ihr wollt - eure Wanderung danach planen.
Gleich nach Schildhütten geht unser Wanderweg rechts von der Straße weg - ein riesiger Forsythien-Busch wächst an dieser Kreuzung und die Wandermarkierung weist euch zusätzlich noch den Weg. Zuerst ist es ein Wiesenweg, der uns Richtung Donau bringt. Was nun folgt ist ein wahrlich beeindruckender Ausblick: Vor uns die Weinberge, zu unseren Füßen die Donau in ihrem von Inseln, Auwäldern und Sandbänken sanft geformten Flussbett, in Augenhöhe Dürnstein und dahinter am Horizont Stift Göttweig. Hier bleibt jeder Wanderer stehen und genießt diesen inspirierenden Anblick. Bei diesem Motiv auf einem Gemälde oder auf einem Foto, würde ich vermuten, die Phantasie oder eben der Photoshop hätte da nachgeholfen. Aber nein, es ist die Wachau, die uns diesen Augenschmaus bereitet.
Wir wandern weiter und unser Weg geht zuerst nach "hinten" und dann etwas bergab, um in einem Bogen wieder nach vorne und hinauf zu führen. Auch hier freuen wir uns über die perfekte Markierung! Alles eindeutig, mein GPS hängt am Rucksack, ich muss kein einziges Mal die Wegwahl kontrollieren. Der nun folgende Steig ist zwar recht schmal, aber sehr einfach zu gehen, da die Oberfläche schön eben ist. Keine Wurzeln oder Steine. Was hier besonders fein ist, da er uns ermöglicht, den Blick auf die Aussicht zu lenken ohne ständig auf den Weg zu schauen. So geht es gemütlich, fast eben dahin bis wir "unseren" Jausenplatz entdecken. Ein Bankerl (wobei hier sogar zwei stehen) mit Blick auf das zuvor beschriebene Motiv, einzig der Vordergrund hat sich geändert: statt der Weingärten, rahmen hier die Waldbäume mit prallen Blattknospen das Bild ein. Was für eine Aussicht. Schade, dass ich mein Skizzenbuch samt Aquarellkasten nicht mitgenommen habe. Ich nehme mir aber fest vor, es nun, wo die Temperaturen wieder steigen, einzupacken. Im Winter, wenn die Pausen beim Wandern nur kurz zum Essen sind, lasse ich es zu Hause, da ich das Verweilen weder mir noch meinem Gerald zumuten möchte. Aber jetzt, wo es gemütlich ist, ein wenig länger zu sitzen und die Landschaft zu bewundern, werden die Mal-Utensilien wieder ihren Platz in meinem Rucksack finden.
Dieser wunderbare Höhenweg bringt uns direkt zurück nach Weißenkirchen - vor dem finalen Abstieg machen wir aber noch einen kleinen Abstecher zu einem Aussichtspunkt, ihr seht das auf dem Track. Ihr könnt aber einfach am Weg bleiben und weiter absteigen. Unten spazieren wir zurück zum Bahnhof und zu unserem Auto.