Wandern Weinviertel: vom Goldenen Bründl auf den Michelberg in Niederösterreich

Auf einer einfachen und gemütlichen Rundwanderung geht es vom Goldenen Bründl (wo auch das gleichnamige Lokal als Abschluss der Tour lockt) auf den 409 Meter hohen Michelberg mit einer sensationellen Aussicht aufs Weinviertel und zur Burg Kreuzenstein.

Was für eine Lage für diese Kapelle - so nah am Himmel!
Was für eine Lage für diese Kapelle – so nah am Himmel!

Kurzfassung

Weglänge: 11,4 km

Höhenmeter Anstieg: 239 hm

Schwierigkeit: einfach Wanderung mit wenigen Höhenmetern meist auf Forst- oder Feldwegen. Ganzjährig geeignet.

Kondition: es geht angenehm ein wenig bergauf, meistens aber fast eben dahin

Markierung: gut markiert

Weg-Alternativen: Möglichkeiten zum Verlängern oder Verkürzen

Parken: Parkplatz beim Goldenen Bründl

Landschaft/ Erlebnis: Kapelle am Berg sehr beeindruckend, tolle Aussicht

Fotografie: Weingärten, Kapelle, Weitblick

Einkehr/ Rast: oben Wirtshaus und beim Goldenen Bründl am Schluss.

Beschreibung der Wanderung

Start und Ziel unserer Wanderrund ist der Parkplatz gegenüber des Goldenen Bründls. Hier findet ihr auch gleich den ersten Wegweiser Richtung Michelberg. Wobei ich gleich jetzt sagen möchte: Berg hießt er nur, weil er im Weinviertel liegt…. Denn es ist vom Anstieg und den Höhenmetern nur ein Hügel. Aber vom Ausblick her, da darf er sich ruhig Berg nennen. Denn der ist wirklich überwältigend.

Wir wollen zum Michelberg!
Wir wollen zum Michelberg!
Gemütlich dem Wald entlang!
Gemütlich dem Wald entlang!
Ein schöner Wald mit einer ebensolchen Wiese
Ein schöner Wald mit einer ebensolchen Wiese

Nun geht es für eine längere Zeit eben entlang des Laubwaldes dahin, auf der anderen Seite ist eine hübsche Wiese mit vereinzelt Bäumen bis auch dort wieder ein Wald anschließt. Schon nach wenigen Metern wäre der erste Rastplatz – ein Tisch mit Bänken. Für uns geht es weiter bis zu einer Wegkreuzung, wo von unserem Weg einer nach links abzweigt. Für euch zur Orientierung: auch hier ist wieder eine Sitzgruppe und ein Wegweiser weist euch den Weg.

Überall blüht derzeit der Wiesensalbei - so eine hübsche Pflanze
Überall blüht derzeit der Wiesensalbei – so eine hübsche Pflanze
Die Gräser sind das ganze Jahr über hübsch!
Die Gräser sind das ganze Jahr über hübsch!
Ein schöner Mischwald in verschiedenen Grüntönen
Ein schöner Mischwald in verschiedenen Grüntönen
Teilweise schattig, teilweise sonnig - einfach perfekt!
Teilweise schattig, teilweise sonnig – einfach perfekt!
Es ist sehr ruhig auf diesem Weg und man begegnet wenigen.
Es ist sehr ruhig auf diesem Weg und man begegnet wenigen.
Alte Bäume, junge Bäume - hier findet sich alles!
Alte Bäume, junge Bäume – hier findet sich alles!

Gleich danach geht es über ein kleines Bacherl und wieder lange gerade aus auf diesem Weg. Es ist recht einfach: keiner Abzweigung folgen! Nun steigt unsere Forststraße an, gemütlich geht es nach oben.

So grün - immer wieder toll, wie schnell das im Frühling geht.
So grün – immer wieder toll, wie schnell das im Frühling geht.
Dem Himmel ganz nah - aber es wird noch näher
Dem Himmel ganz nah – aber es wird noch näher
So hübsche Wolken heute am blitzblauen Himmel.
So hübsche Wolken heute am blitzblauen Himmel.
Blick zum Michelberg!
Blick zum Michelberg!

Nach dem Ende des Waldes kommt ihr zu einer Kreuzwegstation mit einem kleinen Holzbankern, wo ihr dem Wegweiser Richtung „Michelberg“ folgt. Schon hier könnt ihr die tolle Aussicht erahnen, denn schon an dieser Stelle ist der Blick aufs Weinviertel toll. Weiter nach oben geht es nun teilweise dem Kreuzweg entlang – zwei Wege bieten sich an: entweder auf dem Forstweg bleiben oder einem kleinen Pfad folgen. Beide führen ans Ziel, der Pfad wird offensichtlich seltener besucht und so ist das Blätterdach recht nieder. Ich mit meinen 1,73 Metern muss mich des Öfteren bücken – also für die wirklich großen unter euch ist sicher die andere Variante besser. Meine ist halt die kürzere.

Hier geht´s rauf! Immer dem Wegweiser nach!
Hier geht´s rauf! Immer dem Wegweiser nach!
Und schon hier reicht der Ausblick weit ins Land hinein.
Und schon hier reicht der Ausblick weit ins Land hinein.
Nun geleitet uns der Kreuzweg nach oben
Nun geleitet uns der Kreuzweg nach oben
Sehr schöne Gestaltung der Bilder des Kreuzweges
Sehr schöne Gestaltung der Bilder des Kreuzweges
Und immer wieder hübsche Wiesen voller blühender Blumen
Und immer wieder hübsche Wiesen voller blühender Blumen
Und noch eine Kreuzweg-Station
Und noch eine Kreuzweg-Station

Oben angekommen rutscht mir – auch wenn ich alleine bin – ein lautes „Wow“ heraus – welch idyllisches Kircherl, das aus meiner Blickwinkel direkt in den Himmel ragt. Mit so einem Anblick habe ich nun wirklich nicht gerechnet, ja ein hübsches Kircherl, aber so ein Anblick.

Der Michelberg – was für ein An- und Ausblick!

Beim Kircherl dann angelangt zeigt sich erst der Rundblick: von der Burg Kreuzenstein im Südosten bis zu den Leiser Bergen nördlich und ganz viel Weinviertel ringsum. Besonders spannend ist der Grundriss der einstigen Pfarrkirche vorne an der Kante. Eine spannende Idee, die Geschichte des Ortes so lebendig zu erhalten. Wir genießen die Aussicht heute recht lange – der Wind ist so stark, dass ich auf kleine schwächere Abschnitte warten muss, bis meine Drohne steigen kann. Aber diesen Anblick will ich unbedingt auch von oben festhalten. Getreu dem Motto „den Mutigen gehört die Welt“ wage ich den Flug – und er gelingt auch

Ganz nah am Himmel ...
Ganz nah am Himmel …
Ein beeindruckender Ort mit ganz besonderer Stimmung
Ein beeindruckender Ort mit ganz besonderer Stimmung
Wie sie ins Tal schaut ... ein unglaublicher Platz!
Wie sie ins Tal schaut … ein unglaublicher Platz!
Seht ihr die Burg Kreuzenstein? Wie sie aus dem Wald ragt?
Seht ihr die Burg Kreuzenstein? Wie sie aus dem Wald ragt?
Und noch einmal von weiter weg....
Und noch einmal von weiter weg….
Egal, wohin man schaut, immer ein stimmiges Bild
Egal, wohin man schaut, immer ein stimmiges Bild
Die Felder als kleine Fleckchen gleich einem Mosaik
Die Felder als kleine Fleckchen gleich einem Mosaik
Schön langsam wird das Korn hoch - jetzt fehlt nur mehr die gelbe Farbe
Schön langsam wird das Korn hoch – jetzt fehlt nur mehr die gelbe Farbe
So ein Glück mit dem Wetter - das Weinviertel ist meist ein Garant dafür
So ein Glück mit dem Wetter – das Weinviertel ist meist ein Garant dafür

Gleich in der Nähe gibt es ein Gasthaus – also müsst ihr euch entscheiden, wo ihr einkehrt, hier während der Wanderung oder danach unten im Tal. Oder einen Kaffee oben und Abendessen unten….

Für uns geht es nun wieder hinunter bis zur Abzweigung zum Michelberg und wir folgen dem Wegweiser zum Michaeli-Bründl. Es ist nur ein kurzes Stück über den Feldweg, dann ist auf der linken Seite ein kleines weißes Gebäude, in dem die Quelle ist. Leider ist es sehr, sehr in die Jahre gekommen und es fließt auch kein Wasser. Schade, um dieses sicher einmal nette Bründl.

Das Michaeli-Bründl. So schaut es am hübschesten aus.....
Das Michaeli-Bründl. So schaut es am hübschesten aus…..

Also wieder kehrt und zurück. Nachdem wir nun schon drei Möglichkeiten an dieser Wegkreuzung gegangen sind (Hinweg, Berg, Quelle), bleibt nur mehr die vierte Variante und ihr folgen wir bis zum nächsten Marterl. Dort könnten wir gleich wieder ins Tal absteigen, wir entscheiden uns aber, dem Weg weiter Richtung Norden zu folgen. Nun geht es einige Zeit auf diesem Weg weiter.

Nun geht es in die andere Richtung weiter durch die Felder
Nun geht es in die andere Richtung weiter durch die Felder
Wieder geht es angenehm dahin.... doch bevor es bergan geht, wählen wir den Nebenweg
Wieder geht es angenehm dahin…. doch bevor es bergan geht, wählen wir den Nebenweg

Dann würde der Weg wieder zu steigen beginnen – hier zweigt vom Hauptweg ein zweiter rechts ab: diesen wählen wir und folgen ihm weiter nach unten. Er führt uns in einen Weingarten. Ein Stück geht es nach vorne, dann kommt ein Schild „Privatweg, Durchfahrt verboten“: hier gehen wir nach unten ins Tal. Unten angelangt wenden wir uns nach rechts und stehen quasi an. Der Weg ist aus. Aber: wenn ihr nun nach links schaut, dann entdeckt ihr gleich ein paar Meter weiter eine Forststraße. Wir gehen das kurze Stück durch den Wald (den Spuren nach zu urteilen, machen das alle so) und kommen auf den Forstweg. Diesem folgen wir nach rechts weiter das Tal hinaus.

Wie sich die Felder im Wind wiegen....
Wie sich die Felder im Wind wiegen….
Runter auf einer Wiese zwischen den Weingärten
Runter auf einer Wiese zwischen den Weingärten

Einfach auf diesem Weg weiter gehen bis er an der Stelle, wo wir beim Hinweg Richtung Michelberg abgebogen sind, in unseren Hinweg münden und zurück zum Auto gelangen.

Wenn ihr euch das Goldene Bründl nicht schon vor der Wanderung angeguckt habt, dann könnt ihr es jetzt besuchen. Es ist gegenüber vom Parkplatz etwas rechts vom Gasthaus.

Das Goldene Bründl - vielleicht sehr ihr ja den Ring...
Das Goldene Bründl – vielleicht sehr ihr ja den Ring…

Liebt ihr Sagen? Wir schon und hier gibt es eine besonders schöne:

In der Zeit als Rudolf von Habsburg gegen den Böhmenkönig Ottokar kämpfte ritt Rudolf an einem sehr, sehr heißen Tag durch den Rohrwald. Er suchte eine Quelle für sich und sein Pferd – plötzlich vernahm er ein Plätschern. An der Quelle angelangt sah Rudolf einen goldenen Becher stehen, aus dem er trank. Danach wollte er den Becher mitnehmen, da hörte er eine zarte Stimme aus der Quelle, die ihn bat, ihren Becher doch hier zu lassen. Er folgte diesem Wunsch. Da erschien ihm die Duellnixe und schenkte dem ehrlichen Mann zum Dank einen goldenen Ring, der ihm Glück bringen sollte. Und – wir kennen ja die Geschichte vom Kampf Ottokar gegen Rudolf: in der Schlacht von Dürnkrut und Jedenspeigen versiegte der Habsburger den Böhmenkönig. Der Glücksring sollte so lange bei den Habburgern bleiben, bis es keinen männlichen Thronerben gebe. Maria Theresia brachte daher den Ring zum Brunnen zurück und schmiss ihn hinein. So mancher hat ihn schon am Boden den Bründls glitzern gesehen – er zeigt sich aber nur Menschen, die noch nie in ihrem Leben gelogen haben….

Hier noch der Link zum Gasthaus zum Goldenen Bründl

Tourdaten

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