Wandern Waldviertel: Rosenburg – Ödes Schloss – Steinegg im Kamptal in Niederösterreich
Das Kamptal ist zu jeder Jahreszeit perfekt fürs Wandern und Naturerleben – abwechslungsreich von den Wegen und Steigen, grandios von der Landschaft und so viele kleine Details am Wegesrand! Unsere heutige Tour führt uns vom Kraftwerk Rosenburg über einen Abstecher zum Öden Schloss und weiter nach Steinegg, wo wir die Flussseite des Kamp wechseln und über den hängenden Stein zurück gehen.
Kurzfassung
Weglänge: 16,5 km
Höhenmeter Anstieg: 518 hm
Schwierigkeit: d Wechsel zwischen Steigen, Waldpfaden und Forststraße – normale Trittsicherheit, gute Sohle. Rutschig bei Nässe – da und im Winter heißt es aufpassen beim Steig.
Kondition: Höhenmeter sind angenehm verteilt auf die 16 Kilometer
Markierung: sehr gut markiert
Weg-Alternativen: Bei wenig Zeit nur zum Öden Schloss und wieder retour.
Parken: Parkmulden vor dem Schranken am Ende der Sackgasse
Landschaft/ Erlebnis: grandiose Natur, eine 5*-Natur-Wanderung! (nicht umsonst kommen wir hier immer wieder her)
Fotografie: Stativ nicht vergessen, tolle Foto-Motive
Einkehr/ Rast: viele schöne Rastplätze zB beim Öden Schloss. Wir fahren in dieser Gegend immer gerne zur Graselwirtin, weil sie ganztägig warme Küche hat.
Tipp: im Sommer: Badehose einpacken! Gutes Schuhwerk! Genug zum Trinken, es geht am Rückweg noch einmal bergauf.
Beschreibung des Weges
Start und perfekter Parkplatz ist die Zufahrtsstraße zum Kraftwerk Rosenburg – hier gibt es immer wieder Parkbuchten, wo ihr bequem euer Auto abstellen könnt. Dann folgt ihr einfach der Zufahrtsstraße zum Kraftwerk, das ihr bald auf der linken Seite seht. Genau gegenüber ist die Rauscher-Mühle. Hier beginnt unser Wanderweg. Noch vor dem Gebäude zweigt er rechts ab und führt uns hinten am Haus vorbei. Mittlerweile ist diese Abzweigung sehr gut markiert, ihr könnt sie nicht verfehlen. Der Weg wird zu einem Waldpfad, auf dem es gemütlich von der Steigung, aber von der Trittsicherheit schon mit der nötigen Konzentration dahin geht. Manchmal sehr leicht, dann wieder ein wenig über Felsen. Gefährlich ist es aber nicht – einfach genau schauen und, besonders wenn es rutschig ist, aufpassen. Der Kamp fließt nun neben uns her und zeigt sich von seiner schönsten Seite mit Gräsern, Inseln und den verschiedensten Wasservögeln. Wir entdecken heute ein Schwanenpaar, das sich gerade auf Futtersuche befindet.
Dieser Abschnitt ist besonders schön – und das zu jeder Jahreszeit. Wir waren hier bei Frost und Kälte, im Herbst mit buntem Laub und im Frühling, wenn die Natur erwacht. Entscheiden, welche Saison uns am liebsten ist, können wir nicht – weder vom Wandern, noch vom Fotografieren. Einfach immer wunderschön!
Wenn unser Waldpfad in eine Forststraße mündet, geht es nach rechts hinauf Richtung Ödes Schloss. Nach einer kurzen Steigung erreichen wir die Abzweigung links hinein zur Ruine. Diesen Abstecher empfehlen wir euch – es zahlt sich aus, auch wenn von der Ruine selbst nur mehr ein paar Mauern stehen. Sie liegt auf einem Kegel, dessen Seiten zum Teil senkrecht zum Kamp abfallen – der Der Blick ins Kamptal ist phänomenal. Und falls ihr schon eine Pause machen wollt – hier ist der perfekte Jausenplatz. Dabei könnt ihr die Reste der mittelalterlichen Höhenburg erkunden.
Zurück auf dem Hauptweg geht es weiter bergauf auf dem Forstweg – es ist perfekt markiert, immer wieder findet ihr Wegweiser mit „Steineng“, unserem Umkehrpunkt. Trotzdem die Eckpunkt der Strecke: zuerst steht ihr an einer T-Kreuzung an, ihr geht nach links und dann – hier stehen derzeit Bienenstöcke – müsst ihr die Forststraße nach rechts verlassen. Noch einige Zeit geht es hier weiter, dann müsst ihr einmal aufpassen: hier ist zur Zeit ein Holzstoß und exakt dahinter zweigt unser Wanderweg in einen Walpfad ein.
Schön langsam nähern wir uns Steinegg – es ist gerade mittag und so hören wir schon die Glocken der Kirche (und wenig später den Alarm, weil es Samstag ist). Das letzte Stück ist noch einmal wir schon zu Beginn ein hübscher Steig – nicht schwierig, aber halt genau schauen! In Steinegg kommen wir am Ortende auf die Straße, überqueren die Kamp-Brücke und zweigen gleich wieder in den Wanderweg nach links entlang vom Kamp ab. Der Weg ist perfekt bis zum Schluss in weiß-rot-weiß markiert. Falls ihr euch an einer Stelle unsicher seid, schaut einfach, wo ihr die nächste Markierung findet. Wir haben unseren Garmin die ganze Zeit über nicht gebraucht, sondern uns nur anhand der Markierung orientiert.
Nicht lange und wir verlassen den Fluss und es geht gemächlich, aber stetig bergauf. Danach geht es recht eben dem Berg entlang, mal ein wenig rauf, dann wieder ein wenig runter, aber sehr weite Strecken gerade aus. Es ist ein lichter Mischwald, den wir durchqueren und der uns gerade jetzt im Frühsommer angenehmen Schatten spendet. Eines begeistert uns optisch neben den vielen Aussichten auf den Kamp und das Flusstal besonders: ein Meer aus Klatschblumen und Glockenblumen rahmt den Waldweg ein – was für ein bezaubernder Anblick. Und dazwischen Inseln aus Margarine wie weiße Sterne im Grün der frischen Wiese. Dazu karger Felsen. Mutter Natur spielt hier „alle Stückerl“, die wir nicht schöner planen könnten.
Nach einer Kehre kommt plötzlich Stift Altenburg in unser Blickfeld – wunderbar, es von einer anderen Ansicht und auch aus einer anderen Perspektive genießen zu können. Hier ist einer vom Weg her der schönsten Abschnitte des Rückweges – er erinnert uns an unsere Lieblingssteige in der Wachau, schmal, dem Bergrücken entlang und perfekt eingebettet in die Natur ringsum. Genießt die Natur und besonders auch die Stille hier, immer wieder finden sich Felsen, auf denen ihr Kraft tanken oder einfach die Augen in der Weite der Landschaft ruhen lassen könnt.
Zuletzt geht es noch ein kleines Stück auf einem Waldweg dahin, aber ebenso schön und bestens markiert wie zuvor. Dann sehen wir schon das Kraftwerk – unser Ziel! Diese Runde war bis jetzt die längste Variation – perfekt dafür, wenn man den ganzen Tag Zeit hat und so die Zeit vergessen kann. Für uns dauert es ja immer viel, viel länger, als wenn ihr „nur“ wandert – mit Fotos und Drohnenflügen braucht es mehr Zeit. Heute haben wir aber nun schon einen Riesenhunger und da hatten wir schon des Öfteren ein Problem mit dem Einkehren und warmen Essen am Nachmittag. Wir sind ja meistens so um 15:00 mit den Wanderungen fertig. Und dann? Ja, da gibt es in der Nähe die Graselwirtin – wer sich schon ein wenig mit dem Waldviertel rund um Horn beschäftigt hat, der kennt ihn, den Räuberhauptmann Grasel, der Robin Hood des Waldviertels. Und nach ihm ist dieses Gasthaus benannt – im Keller findet sich sogar eine leere Zelle. Aber das beste ist: hier gibt es warme Küche auch am Nachmittag! Und es schmeckt sehr, sehr lecker!
Link zur Grasel-Wirtin