Wandern Wachau: Oberkienstock – Sankt Lorenz – Hirschwand – Seekopf
Oft schon sind wir vom Wanderparkplatz in Oberkienstock über den Meurersteig direkt zum Seekopf aufgestiegen – und den selben Weg wieder hinunter. Wunderschön – aber Rundwanderungen sind halt doch unsere Favoriten, einfach weil man so noch mehr sieht und erlebt. Daher haben wir uns diesmal für eine Runde über Sankt Lorenz entschieden!
Kurzfassung
Weglänge: 9,6 km
Höhenmeter Anstieg: 614 hm
Durchschnittliche Gehzeit: 4:29 – bedenkt hier immer, dass dies die reine Gehzeit ohne Pause ist! Am besten mal mit diesen Werten (und genügend Pufferzeit) vergleichen und so seine eigene Durchschnittszeit berechnen, kann schneller, aber natürlich auch langsamer sein!
Schwierigkeit: die gesamte Wanderung findet auf einem Steig statt. Mal ist es steinig, mal sind es die Wurzeln, die heraus schauen. Alles bei normaler Trittsicherheit kein Problem, konzentriert gehen und auf den Weg achten reicht völlig aus.
Kondition: es geht angenehm, aber doch halt 600 hm hinauf. Die Steigungen sind aber recht moderat.
Markierung: gut markiert
Weg-Alternativen: aus unserer Sicht ist das die schönste Runde, da Auf- und Abstieg unterschiedlich sind, alternative Aufstieg wie Abstieg
Parken: am Wanderparkplatz an der Donau
Link: Parkplatz
Landschaft/ Erlebnis/ Fotografie: Wachau vom Feinsten. Wunderbare Landschaft, 5-Sterne-Tour
Einkehr/ Rast: mitten in der Wachau gibt es viele Heurige – da habt ihr die Qual der Wahl. Rastplatz oben beim Seekopf
Tipp: im Sommer: Badehose einpacken!
Beschreibung der Wanderung
Unser Auto parken wir aber trotzdem auf dem Wanderparkplatz in Oberkienstock. Nur gehen wir diesmal entlang der Donau auf dem Weg bis nach Sankt Lorenz oder besser gesagt genau bis zur großen Nase. sie sieht aus, als wäre hier ein Riese begraben und nur die Nase ragt aus der Erde. Wir mögen diese Skulptur sehr gerne und finden es eine sehr witzige Idee! Hier seht ihr auch die Wanderwegweiser, die uns den Weg zum Seekopf anzeigen.
Zuerst geht es hoch zur Bundesstraße, der wir ein kurzes Stück stromabwärts folgen. Schon nach ein paar Metern sehen wir auf der gegenüberliegenden Straße den Einstieg zu unserem Zuweg zum Welterbesteig, auf dem wir weiter wandern werden. Es geht auf einem einfachen Steig hoch, nicht besonders steil, aber schon kurz darauf haben wir tolle Aussicht auf die Donau.
Bei unserem ersten Stopp müssen wir doch etwas länger als geplant verweilen: zu genial ist die Aussicht auf den hübschen Wachau-Ort Weißenkirchen. Zwei Bankerl laden zum Genießen ein – und das tun wir auch ausgiebig.
Geniale Aussichtspunkte auf die Wachau
Danach geht es mit gemütlichen Steigungen weiter nach oben. So wird es auch die ganze Wanderung über bleiben: es sind zwar am Ende des Tages rund 600 hm, die wir als Anstieg hinter uns bringen, aber es ist sehr moderat mit den Steigungen und – das muss man halt auch sagen – die phantastische Natur um uns lässt uns die Anstrengung des Aufstiegs vergessen.
Der Weg ist sehr leicht zu finden, da das „W“ des Welterbesteiges uns die gesamte Wanderung begleitet. Einzig einmal wären zwei Optionen zur Auswahl: zuvor passiert ihr einen recht desolaten Hochstand auf der linken Seite und rund zehn Meter weiter gibt es die Möglichkeit nach links oder rechts zu gehen (geradeaus steht ihr an): hier wählt ihr die rechte Seite, die auch von der Logik, wir wollen ja stromaufwärts, die eindeutig richtige ist. Bald danach kommt auch schon wieder die Wandermarkierung.
Immer wieder raschelt es im Laub – aber nicht immer sehen wir den Verursacher der Geräusche: doch heute ist ein Glückstag und wir können mehr als zehn Eidechsen wirklich gut beobachten: von den schillernden Smaragdeidechsen bis zu den braunen (und perfekt getarnten) Eidechsen.
Leise sein – Smaragdeidechsen!
Also leise sein und wenn es raschelt, stehen bleiben und schauen. Heute konnten wir auf einen Meter Entfernung diese besonderen Tiere beobachten!
Wir haben ja mit einer landschaftlich sehr schönen Wanderung gerechnet: dieser Aufstieg übertrifft jedoch alle Vorstellungen. Und wieder einmal zeigt uns die Natur: die Vorstellung ist wunderbar, noch wunderbarer das Erlebnis. Felsformationen wie in der Sächsischen Schweiz oder eben unserer geliebten Wachau, Föhrenwälder mit knorriger Gestalt und dazwischen Eichen im frischen Frühlingsgrün. Schon beim Aufstieg ist uns klar: diese Route kommt in die Liste unserer persönlichen Lieblingstouren!
Der Steig ist angenehm zu gehen, normale Trittsicherheit reicht völlig aus. Einzig ein kurzes Stück im Zwischenabstieg ist ein wenig steiler, aber auch hier reicht aufmerksames Gehen aus, um diese wenigen Meter zu überbrücken.
Der finale Anstieg ist ebenso sanft wie die bisherige Wanderung, der Weg schlängelt sich um den Hang herum, bis wir die Anhöhe erreichen.
Hier finden sich die Wegweiser für die weitere Strecke: wir entscheiden uns, zuerst zur Hirschwand aufzusteigen.
Die letzten Meter bis zum Gipfel der Hirschwand sind mit einem Seil gesichert. Für schwindelfreie und trittsichere Wanderer kein Problem – aber auch, wenn man wie Sonja nicht ganz schwindelfrei ist, könnt ihr es probieren.
Die Hirschwand – ein Klettererlebnis
Ein Umkehren ist jederzeit möglich und es ist vom Klettern nicht wirklich schwierig. Am besten vorort entscheiden, ob ihr es euch traut. Eines müssen wir allerdings sagen: wer unten bleibt, verpasst eine überwältigende Aussicht – bis nach Stift Göttweig reicht der Blick, die Wachau liegt uns zu Füßen. Dicke Empfehlung für Mutige hier hoch zu klettern!
Danach geht es für uns hinüber zum Seekopf. Die alte Warte war ja schon seit vielen Jahren baufällig, jetzt ist sie weggerissen. Ob der Ausblick fein war, können wir gar nicht sagen, da wir uns auch bei unserem ersten Besuch nicht mehr hinauf trauten. Daher gibt es auch kein Foto vom „Gipfel“ – hier ist eine Baustelle. Aber dank einer Bank ist hier der perfekte Platz für die Jause – Einkehrmöglichkeit gibt es auf dieser Runde leider keine. Aber: wir sind ja mitten in der Wachau, da lockt doch danach eine Vielzahl an Heuigen!
Hinunter geht es über den Meurersteig – ein gemütlicher Steig nach unten, einfach zu gehen, aber halt auf den Weg schauen und bewusst steigen. Auch hier kann man nicht vom richtigen Weg abkommen. Einfach nach unten dem Steig folgen. Raus kommen wir beim Parkplatz – einfach perfekt!
Angenehm schattig im Sommer!
Diese Wanderung verläuft in den Bergen am südlichen Ufer der Donau – dh am Nordhang der Berge. Dadurch ist häufig Schatten, auch ist sehr oft ein dichtes Blätterdach über uns: dadurch kann diese Tour auch noch bei heißeren Temperaturen als im Frühling gemacht werden, zu einem Zeitpunkt, wo viele Steige hier doch schon recht heiß sind. Aber es bedeutet auch, dass ihr im Frühling doch noch eine wärmere Jacke einpacken solltet.
Tourendaten
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