Wanderung Alpen: vom Gscheid-Kircherl zum Göller in Niederösterreich
Gippel und Göller – die beiden ungleichen Geschwister gehören zu unseren Lieblingsbergen. Jeder auf seine ganz spezielle Art wunderschön! Beim Göller ist es der Aufstieg über Waldpfad und Steig der uns besonders begeistert – ein Erlebnis vom ersten Meter an…
Kurzfassung
Weglänge: 10 km
Höhenmeter Anstieg: 833 hm
Durchschnittliche Gehzeit: 5:43 – bedenkt hier immer, dass dies die reine Gehzeit ohne Pause ist! Am besten mal mit diesen Werten (und genügend Pufferzeit) vergleichen und so seine eigene Durchschnittszeit berechnen, kann schneller, aber natürlich auch langsamer sein!
Schwierigkeit: Waldpfad, steiniger Steig, vor dem Gipfelbereich steil und schwieriger, aber es ist mit normaler Trittsicherheit gut machbar!
Kondition: gleich vorab – es ist ein „echter“ Berg und damit gilt es viele Höhenmeter zu überwinden, ins Schwitzen kommt ihr sicher. Aber es geht bis zu den Latschen recht angenehm bergauf, nicht zu steil, aber halt durchgehend.
Markierung: gut markiert und leicht zu finden – geht nur der eine Weg hoch
Weg-Alternativen: größere Runden mit Abstieg nach Kernhof – dadurch kommt es zu einer langen Strecke auf der Straße, ev zwei Autos
Parken: Wanderparkplatz gegenüber Gscheid-Kircherl
Link: Parkplatz
Landschaft/ Erlebnis/ Fotografie: sehr schöne Gipfelwanderung, der Weg ist besonders malerisch.
Einkehr/ Rast: keine Hütte!! Genug Jause mitnehmen. Da es am Gipfel gerne sehr windig ist, bietet sich an, die Pause im Bereich der Latschen zu machen, da ist es windgeschützt. Oder am Übergang zum Wald in den Felsen
Beschreibung der Wanderung
Die Anfahrt zum Wanderparkplatz ist genauso wenig zu verfehlen, wie der gesamte Aufstieg: einfach Richtung Kernhof fahren, dort auf der Hauptstraße durch und weiter bis ihr das Gscheid Kircherl auf der rechten Straße auf einem kleinen Hügel thronen seht. Genau gegenüber ist der Wanderparkplatz. Und hier startet auch der Weg Richtung Gipfel.
Hier wandern wir los und bis zum Gipfelkreuz gibt es schlichtweg keine Möglichkeit, den falschen Weg zu wählen. Es gibt nur den einen!
Zu Beginn ist es ein Waldpfad, der gleich sanft nach oben startet. Ja, es geht ständig bis auf wenige ebene Passagen bergauf – aber angesichts der Höhenmeter und der eigentlich recht kurzen Strecke kein Wunder. Viele Schneerosen säumen den Weg und sind im Frühlings sicher ein wunderbarer Blickpunkt. Jetzt sehen wir nur mehr die Blätter und manchmal noch vereinzelt Blüten.
Wunderschöne Stimmung mit viel Totholz
Dafür sind die Frühlingsblüher hier. Besonders beeindruckt uns auf diesem Wegabschnitt das Totholz – knorrige morsche Bäume, liegende Stämme, alte Wurzeln. Wir lieben diesen besonderen Charme der grauen Riesen, gerade jetzt im Kontrast zum frischen Frühlingsgrün.
Bevor es in die Latschen geht, haben wir großes Glück: hier wohnt eine Gämse und wir können sie gut beobachten. Auch beim Abstieg ist sie wieder hier und schaut uns an. Wenn ihr gerne Tiere beobachtet – leise sein und bei den Felsen auf der linken Seite des Weges schauen!
Ein windgeschützter Rastplatz bei den Felsen
Hier am Fuß dieser Felsgruppe ist auch einer unserer liebsten Pausenplätze – gut vom Wind geschützt und mit toller Aussicht. Beim Aufstieg seht ihr nun so richtig gut euer Ziel, den Gipfel.
Ab jetzt geht es in die Latschen und damit beginnt der anstrengendste Teil der Wanderung: nun wird es merklich steiler. Nicht gleich, zuerst kommt noch ein Stück mit gemütlichen Wiesen zwischen den Latschen, wo ihr euch in die Sonne legen könnt, danach aber geht es los. Für uns ist es immer viel leichter beim Aufstieg, wenn wir das Ziel schon sehen können, das hilft uns ungemein. Vielleicht ist das ja bei euch auch so? Der Aufstieg geht über einen steinigen Steig, man muss aber nie die Hände zu Hilfe nehmen. Einzig auf den Weg und bei uns derzeit noch auf den rutschigen Schnee müssen wir aufpassen. Genau steigen und konzentriert sein reicht völlig aus. Es ist aber immer zwischen den Latschen, nie am Rand oder sonst gefährlich.
Am Gipfel erwartet uns ein schönes Gipfelkreuz und eine grandiose Rundumsicht. Ob Ötscher auf der einen und Schneeberg auf der anderen Seite, es ist herrlich, den Blick schweifen zu lassen. Wir verweilen diesmal nur kurz hier oben – der Wind ist einfach doch recht stark und es wäre zu ungemütlich, sitzen zu bleiben.
Von hier aus könntet ihr weiter gehen zur Göllerhütte und dann nach Kernhof absteigen – dafür ist allerdings ein zweites Auto nötig. Für uns heißt es daher, wieder den selben Weg abzusteigen, den wir herauf gekommen sind. Was uns aber hier mehr als recht ist: diesen landschaftlich so besonders schönen Steig geht man gerne ein zweites Mal!
Tourdaten
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