Wandern Alpen: am Annaberg auf die Anna-Alm über Schuhbaum und Hennesteck in Niederösterreich
Bisher waren wir ja nur im Winter zum Schifahren am Annaberg, dabei ist es gerade an warmen Sommertagen ein wunderbares Wandergebiet, das durch Wälder und über Almen nach oben zum Gipfelsieg am Hennesteck und danach zum Einkehren auf der Anna-Alm einlädt. Der Teich zu Füßen des Hennesteck wuselt nur so von Kaulquappen und mit den blühenden Blumen ringsum herrscht hier Bergidylle pur. Und von drüben lacht der Ötscher zu uns rüber!
Kurzfassung
Weglänge: 13,4 km
Höhenmeter Anstieg: 601 hm
Schwierigkeit: Wechsel aus Asphalt, Waldweg, Schotterweg, Wiese und Steig. Der Steig ist mäßig steil und mit normaler Trittsicherheit gut zu gehen. Bergschuhe!
Kondition: weite Teile geht es langsam steigend dahin, dann auf dem Steig steiler hinauf. Dieser Abschnitt ist jedoch nicht besonders lang, aber – gerade bei heißen Temperaturen – schon schweißtreibend. Mit normaler Grundkondition kein Problem! Angenehm ist, dass der Aufstieg im Schatten des Waldes liegt.
Markierung: gut markiert
Weg-Alternativen: verschiedene Möglichkeiten zum Aufstieg auf die Annaalm, bewusst haben wir uns gegen den Aufstieg vorne im Schigebiet entschieden, da dort sehr wenig Schatten ist! Wer nicht bergab gehen will, kann mit dem Lift nach unten fahren.
Parken: am Parkplatz bei den Liften
Landschaft/ Erlebnis: Berglandschaft, Almen, Kühe, viele Schmetterlinge und Blumen
Fotografie: Natur pur mit wunderbarer Tier- und Pflanzenwelt, tolle Fernsicht auf den Ötscher und die umliegenden Berge
Einkehr/ Rast: Anna-Alm Berghütte direkt neben der Liftstation Link zur Berghütte: Anna-Alm
Tipp: die neue Attraktion am Berg: die Annaberg Zipline: mit rund 120 km/h geht es vom Berg ins Tal hinab. Hier der Link: Annaberg Zipline
Beschreibung der Wanderung
Start unserer Tour ist der Liftparkplatz gleich nach der hübschen Ortschaft Annaberg auf der rechten Seite. Beim Schifahren geht es von hier ja gleich den ersten Hang hinunter – wir wenden uns aber nach hinten und steigen in den Wanderweg ein. Auf einem Tiererlebnis-Weg mit Nistkästen und zahlreichen Infos gehen wir das erste Stück, bis wir nach links auf einen schmalen Waldpfad abzweigen. Nun geht es erstmals bergab. Wir erreichen so das untere Ende der Piste und gehen Richtung Berg weiter. Für alle, die noch schnell ein „Örtchen“ aufsuchen möchten: hier ist eine WC-Anlage auf der rechten Seite.
Nun folgen wir dem asphaltieren Weg nach hinten ins Tal – lasst euch nicht verunsichern, auch wenn wir hier schon direkten Blick zu unserem Ziel am Berg haben, wir möchten in einem schönen Bogen nach rechts auf den Gipfel aufsteigen. Warum? Der Weg direkt würde steil und in der prallen Sonne nach oben gehen und er ist auch landschaftlich nicht so attraktiv wie die Kehre nach hinten ins Tal. Hier gehen wir inmitten von wunderschönen Blumenwiesen, Weiden und dann durch den Wald auf einem Steig nach oben.
Der Weg ist sehr angenehm zu gehen und besonders jetzt, wo Unmengen an Blumen blühen und viele Schmetterlinge, Bienen und Hummeln herumschwirren ist es ausgesprochen genussvoll. Nach einem Bauernhof geht es durch ein Gatter auf eine Weide und gleich nach links. Achtung: zumindest bei unserem Besuch war gleich hinter dem Gatter eine große Kuhfladen, in die ich gestiegen bin. Ja, der Blick sollte auch in der schönsten Natur nicht nur in die Weite gehen. Kühe sind in diesem Abschnitt derzeit keine, aber das kann sich bis zu eurem Besuch ändern. Die Weide geht entlang des Waldes dahin, wodurch wir immer wieder auch im Schatten unterwegs sind. Dann führt uns der Weg in einen hellen Wald, an dessen Ende das nächste Weidetor in eine Kuhweide führt. Es dürften noch junge Tiere sein, die hier gemächlich weiden und uns nur einen kurzen Blick schenken. Ich bin ja bei Kühen sehr vorsichtig, haben wir schon des Öfteren auch wenig entspannte Tiere getroffen, hier aber fühle ich mich gut. Wir gehen nicht auf dem Weg weiter, sondern zweigen gleich nach dem Übertritt nach links auf einen Steig ab. Er führt uns zuerst durch die Wiese und dann im Wald nach oben, das ist jetzt das steilste Stück unserer Tour. Es ist ein einfacher Steig, mit normaler Trittsicherheit gut zu bewältigen. Angenehm im Schatten der Bäume gehen wir so nach oben, dort angekommen führt uns unser Pfad nach links Richtung Hennesteck.
Es geht nun noch weiter bergauf durch ein Waldgebiet, wo sehr viele Bäume umgefallen sind. Der Weg ist eindeutig erkennbar und auch gut markiert. Nach einiger Zeit öffnet sich vor uns der Ausblick auf einen hübschen Teich, in dem sich die Wolken spiegeln. Vorher gilt es aber noch, den Gipfelsieg zu erreichen: nach rechts zweigt ein Steig zum Hennesteck ab. Es sind nur mehr rund fünf Minuten, bis wir das Gipfelkreuz berühren können. Ihr wisst ja: nur, wer das Kreuz berührt hat, war auch wirklich da und nur dann zählt der Berg 😉 Andere Wanderer klären mich aber auf, dass eigentlich das Gipfelkreuz umarmt gehört! Nun ja, ich belasse es mal beim Berühren!
Nach dem Abstieg gönnen wir uns eine Pause beim See. Unmengen an Kaulquappen und schon die ersten kleinen Frösche tummeln sich im türkisen Wasser. Auf dem Himmel sind knuffige weiße Wolken, die sich im See spiegeln, was für eine Idylle. Und in der Ferne lacht der Ötscher herüber, als möchte er uns daran erinnern, dass wir heuer noch nicht da waren. Aber keine Sorge, wir kommen noch!
Ein Stückchen geht es nun den Weg weiter zur Annalm. Auf das Einkehren haben wir uns schon seit dem Steig sehr gefreut – obwohl heute hier sehr viel los ist, bekommen wir einen Tisch und können uns wenig später über Schweinsbraten und Kaspressknödel freuen. Gestärkt geht es nun für uns hinunter ins Tal. Zuvor beobachten wir die neue Attraktion am Annaberg, die Zipline. Wie die absaust! Und wie unterschiedlich die Menschen reagieren, manche kreischen und rufen den lieben Gott um Hilfe, mache bleiben still und genießen und vielen entlockt es Begeisterungsschreie. Unser Sohn ist einer von ihnen – „Wow, so cool, ein echtes Erlebnis!“ ist sein Kommentar.
Bis wir bei ihm unten im Tal sind, muss er sich ein wenig gedulden. Wir steigen über den Forstweg ab, dann gibt es einen zweiten Weg – hier seht ihr gleich die Wandermarkierung – rechts von ihm weg. Diesen wählen wir. Leider wurden hier grobe Steine und Geröll aufgetragen, was den Abstieg in diesem Teil recht mühsam macht, da es sehr, sehr rutscht. Einfach kein Gehgenuss. Zum Glück ist dieser Streckenabschnitt nicht allzu lang, aber den Sinn dieser Weggestaltung verstehen wir nicht. Danach geht der Forstweg wieder gewohnt angenehm weiter, bis wir auf der rechten Wegseite in einen Steig mit dem Wegweiser „Annaberg“ abzweigen. Das ist wieder ein schöner Abschnitt, der uns auf einem schmalen Waldpfad nach unten ins Tal bringt.
Hier wenden wir uns nach einer Kuhweide nach links und folgen der Straße zum Liftbereich. Nun gilt es noch einmal seitlich von der ersten kurzen Piste aufzusteigen und wir sind wieder bei unserem Auto. Vor dem Wegfahren werfen wir noch einen Blick zurück zum Gipfel, der mit seinem Herzerl über den grünen Wiesen und Wäldern thront.
Tourendaten
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