Wandern Waldviertel: Burg Rappottenstein – kleiner Kamp in Niederösterreich
Was gibt es bei einer Wanderung Besseres als wenn eine beeindruckende Landschaft auf ein ebenso grandioses Baudenkmal trifft? So ist es mit der Burg Rappottenstein und dem kleinen Kamp. Eine einfache Rundwanderung verbindet die beiden und zeigt dem Wanderer und Fotografen eine Fülle von Motiven.
Kurzfassung
Weglänge: 10,2 km
Höhenmeter Anstieg: 233 hm
Schwierigkeit: ist einfach zu gehen, nur zwei kleine Abschnitte, wo man auf Wurzeln und Steine achtgeben muss.
Kondition: es geht angenehm dahin mit wenigen Steigungen und wenn, dann sehr moderat
Markierung: gut markiert
Weg-Alternativen: unten am Kamp wieder retour, dann verpasst ihr aber tollen Blick auf die Burg.
Parken: Burg Rappottenstein
Landschaft/ Erlebnis: märchenhafte Burg und malerischer Fluss….. einfach genial
Fotografie: Kamp – Stativ für Langzeitbelichtungen, schöner Wald und hübsche Au, Burg
Einkehr/ Rast: auf der Wanderung keine Einkehrmöglichkeit, ev. bei der Burg Rappottenstein
Tipp: im Sommer: Badehose einpacken! Dann könnt ihr euch im Kamp abkühlen!
Beschreibung der Wanderung
Über dem Ort Rappottenstein im Waldviertel thront die Burg, von der aus unserer Wanderung startet. Es gibt mehrere Parkplätze direkt im Nahbereich der Burg, eine Besichtigung empfehlen wir jedoch als Abschluss. Schon der erste Eindruck ist mehr gewaltig – ebenso wie die Burg selbst, die auf für das Waldviertel so typischen Felsen errichtet ist, was sie noch imposanter macht. Bevor es für uns los geht, müssen wir die Zeit für ein paar Fotos nutzen. Danach geht es am Burgtor vorbei und gleich dem Wanderweg nach rechts runter ins Tal. Es ist ein schmaler Pfad auf der Wiese, auf der Seite der Burg sehen wir schon jetzt die ersten Felsformationen, die wir so am Waldviertel schätzen.
Nach der Wiese ist es ein kleiner Steig, der uns bis hinunter zum Kleinen Kamp führt. Eine hölzerne Brücke bringt uns auf die andere Seite. Flußabwärts müssen wir ein wenig verweilen und auch unser Stativ auspacken – gewaltige Felsbrocken liegen im Fluß und warten darauf beklettert und fotografiert zu werden.
Hinab ins malerische Kamptal
Danach folgen wir dem Weg weiter ein wenig bergan und stoßen auf einen Wegweiser: wir zweigen entgegen dessen Richtung aber gleich nach links ab und folgen dem Kamp weiter flußaufwärts. Es geht durch einen kleinen Wald und schon bald taucht die nächste Brücke, die Heubrücke, auf, die wir wieder überqueren. Nun bleiben wir auf dieser Seite für den Rest der Wanderung.
Es ist ein gemütlicher Waldweg, dem wir weiter folgen. Derzeit sind die Bäume ja noch ohne Laub – im Sommer ist es hier sicher schön kühl und schattig. Eine große Felsformation auf der linken Seite des Weges weckt unsere Aufmerksamkeit – hier finden wir eine Infotafel zum Naturdenkmal „Blockmeer Schütt“, wo wir Wissenswertes zur Entstehung der vielen Granitblöcke und Formationen nachlesen können.
Einfach dahin wandern: immer dem Kamp entlang
Der Weg ist einfach zu finden: immer dem Kamp entlang ist das Motto!
Wir müssen aber oft anhalten: zu schön sind die Fotomotive hier, zu interessant die Steine und zu romantisch die Landschaft. Nehmt euch Zeit, genießt diese Stille, die nur vom Plätschern des Kamp unterbrochen wird.
Bei einer Lichtung ist auf der anderen Bachseite ein Haus und die Wandermarkierung zeigt in diese Richtung. Wir bleiben jedoch auch hier auf unserer bisherigen Wanderseite. Weiter geht es durch den lichten Wald und wieder entlang des Flusses.
Steinformationen – so typisch für das Waldviertel
Nicht nur der Fluß hat mit den Steinen wunderschöne Anblicke zu bieten, auch mitten im Wald oder am Wegrand tauchen plötzlich Steinformationen auf, die wunderschön sind. Wir als Liebhaber des Waldviertels und der Sächsischen Schweiz in Deutschland müssen immer wieder feststellen, dass es hier große Gemeinsamkeiten gibt. Vielleicht lieben wir ja deshalb beide so sehr.
Nun sind wir in dem Abschnitt der Schütt angelangt, wo die Steinblöcke in großen Mengen und unterschiedlicher Größe direkt im Wasser liegen und den Flusslauf eigentlich unsichtbar machen. Man hört das Rauschen, aber einen Fluss sieht man nicht mehr.
Und plötzlich ist der Kamp verschwunden
Ist viel Wasser vorhanden, dann rinnt er in Kaskaden über die Steine, bei wenig Wasser verschwindet der Kamp darunter. Ein spannender Ort! Besonders weil das Wasser des Kamp hier eine besondere Farbe hat: es ist bernsteinbraun, durch Huminsäuren gefärbt.
Der drauf folgende Abschnitt des Weges ist erstmals seit dem Weg zu Beginn ein kleiner Pfad, der über Wurzeln und Steine führt. Nicht schwierig zu gehen, aber wir passen schon auf, wohin wir steigen. Danach sind wir am Umkehrpunkt angelangt: ihr könnt nun den Fluss wieder zurück gehen oder aber, wie wir einen anderen Weg wählen. Dieser führt uns zuerst über den Kamp hinauf und wir können von oben den mäandernden Flusslauf beobachten.
Danach geht es auf einer Forststraße weiter hinauf, dieser Abschnitt ist optisch am wenigsten spannende Teil, aber das ist eigentlich ein Jammern auf hohem Niveau, wie man so schön sagt, denn auch hier finden sich zahlreichen Felsen und schöne Ansichten.
Granitblöcke wie von Riesenhand geworfen
Oben angelangt zeigen sich zur Rechten wieder eine besonders stimmige Felsengruppe, während links ein Hof mit Pferden liegt. Was für eine Weide – immer wieder liegen Steine wie von Riesen hingestreut da. Weiter geht es für uns durch den lichten Wald.
Haben wir nun doch schon überlegt, das nächste Mal unten zurück zu gehen, wissen wir jetzt, dass wir auf jeden Fall wieder diese Variante wählen würden: denn wie aus dem Nichts taucht unvermittelt Burg Rappottenstein am Horizont auf.
Burg Rappottenstein – eine mächtige Festung
Mächtig und nun auch mit der nötigen Distanz fürs Fotografieren einfach perfekt. Was für ein Anblick, was für ein Motiv! Danach folgen wir dem Wanderweg weiter, der uns exakt zu unserem Parkplatz bringt.