Für alles gibt es doch die ideale, die beste Zeit, oder? So auch fürs Wandern rund um das Mohndorf Armschlag im südlichen Waldviertel. So Mitte Juli, manchmal auch schon früher blühen hier die zarten, rosa und roten Mohnfelder. Und wer von euch schon einmal diese filigrane Pracht bewundert hat, der möchte diese Sternstunde von Mutter Natur immer wieder erleben. Am besten geht das bei einer Wanderung rund um das Mohndorf, denn so könnt ihr die gute Waldluft, die traumhafte Gegend und die entspannende Stille gleich mitgenießen.

Kurzfassung
Weglänge: 10 km
Höhenmeter Anstieg: 140 hm
Schwierigkeit: sehr einfache Wanderung auf Asphalt, Feld- und Waldwegen. Bei trockenen Verhältnissen reichen Trekking-Schuhe völlig aus.
Kondition: sehr wenige Höhenmeter, einfach.
Markierung: gut markiert, aber oft ist die Markierung ein wenig später als die Abzweigung....
Weg-Alternativen: umgekehrte Richtung oder Start in Sallingberg, auch hier gibt es einen Parkplatz in der Ortsmitte in der Nähe des Parks
Parken: am Parkplatz im Mohndorf Armschlag
Landschaft/ Erlebnis: Waldviertel pur, Juli: Mohnblüte!
Fotografie: stimmiger Wald und feine Waldviertler Landschaft, Mohnblüte!!!!!!
Einkehr/ Rast: bei der Mohnwirtin in Armschlag, Teichstüberl und Gasthaus in Sallingberg
Tipp: im Sommer: Badehose einpacken! Der Teich am Beginn von Sallingberg schaut superfein aus. Der Wald schaut nach Schwammerl aus.....
Link zum GPS-Track
Beschreibung der Wanderung ab dem Mohndorf Armschlag im Waldviertel
Start unserer Wanderung ist der Parkplatz im Mohndorf Armschlag - hier findet ihr einen Stellplatz für Wohnmobile, eine Toilette und wirklich viele Parkplätze. Wir entscheiden uns heute für den Mohnleutweg, der mit 2,5 Stunden Gehzeit angegeben ist und die Nummer 11 trägt. Direkt am Parkplatz finden wir keine Wandermarkierung, so wenden wir uns zuerst einmal nach rechts und gehen die Straße entlang. Vorne, wenn sie in die Hauptstraße mündet, ist unser Weg zum ersten Mal markiert. Er führt uns weiter nach rechts. Ein kleines Stück geht es der Straße entlang, dann zweigen wir auf einen Wiesenweg ab. Hier geht es über ein kleines Bächlein und danach teilen sich die Wege.
Die Nummer 13 ist der ganz rechte Weg, der etwas bergauf geht. Unsere Nummer 11 ist der mittlere Weg, er führt als Waldweg direkt in den lichten Nadelwald hinein. Lasst euch nicht verunsichern, die Wandermarkierung mit der Nummer kommt erst weiter vorne wieder. Wenn ihr in einen anderen Weg einmündet, geht es nach links aus dem Wald heraus. Im Freien wenden wir uns bald wieder nach rechts. Hier ist alles gut markiert und leicht zu finden. Was wir aber nicht finden, sind Mohnfelder. Um uns sind schöne Getreidefelder, Wiesen und Wald - aber blühender Mohn? Leider nichts. Die Idylle hier macht das aber mehr als wett und so können wir schon jetzt sagen: diese Wanderung ist mit Sicherheit zu jeder Jahreszeit eine Augenweide!
Wir kommen zu dem Ort Sallingberg im Waldviertel
Bald kommen wir in den kleinen Ort Sallingberg. Am Beginn lockt ein Badeteich samt hübscher Liegewiese - Gerald möchte gleich zuerst in die Badehose und dann in den Teich hüpfen. Dafür haben wir heute leider keine Zeit - die Wetterprognosen sind für Nachmittag nicht so toll und falls wir noch Mohnfelder sehen, dann hätten wir diese gerne im Sonnenschein! An einem heißen Sommertag könnt ihr hier eine geniale Pause einlegen.

Nun gehen wir durch den Ort, an der Hauptstraße halten wir uns links und gehen den Hügel hinauf. Ein hübscher Ortskern, sogar mit einem kleinen Park in der Mitte. Hier finden wir noch etwas besonders Kreatives (Eigentlich wollte ich Witziges schreiben, nur das passt nicht ganz - und kreativ ist diese Idee auf jeden Fall). Ein wirklicher Baumriese ist nur mehr als Stammrest vorhanden - sein oberes Ende ist zu einem Marterl mit kleinem Kreuz geschnitzt worden. Müsst ihr euch unbedingt anschauen, wir haben so etwas noch nie gesehen. Dann geht es weiter zum Karlsplatz mit einem Ritter. Ja, nicht nur Wien hat seinen Karlsplatz, auch hier in Sallingberg gibt es einen, aber der ist merklich beschaulicher.

Bei der Statue des Heiligen Florian geht es nach links und wieder aus dem Ort heraus. Vor dem Wald wenden wir uns nach rechts und nach kurzer Zeit ist auch wieder eine Wandermarkierung zu sehen. Warum sie nicht gleich bei der Kreuzung steht, sondern erst einige Meter später verstehen wir nicht ganz, aber auch hier gilt: lasst euch nicht verunsichern, die Wandermarkierung kommt noch. Vorbei am Arzt- und Zahnarzthaus gehen wir Richtung offenes Feld und dort nach links auf einen Feldweg, der bald in den Wald führt. Es ist ein sehr schöner, moosiger Abschnitt mit vielen Nadelbäumen und kleinen Laubbäumen. Im Wald ist der Weg sehr gut markiert und so gelangen wir wieder ins freie Feld.
Mohnblüte im Waldviertel
Dort geht es geradeaus vor zur Straße - und hier ist es, das erste Mohnfeld auf der gegenüberliegenden Straßenseite. So zart und doch so stabil im Waldviertler Wind - und so besondere Farben, dieses zarte Lila und das kräftige Rot, die so eine kontrastreiche Spannung ergeben. Dazwischen schon die ersten fertigen Mohnkapseln - was für eine Pracht. Weiter geht es geradeaus aus der kleinen Siedlung in die Felder.


Hier machen wir einen kleinen Abstecher von unserer geplanten Runde - ein großes, voll erblühtes Mohnfeld leuchtet herüber! Da kann man ja nicht einfach so vorbei gehen, oder?
Blühende Mohnfelder, die Farbenpracht bei Armschlag
Hier ist es perfekt für uns: ein Feld mitten in der freien Natur, keine Häuser ringsum und auch keine Straßen. Nichts stört am Foto oder Video. Das lieben wir! Was wir total witzig finden, dass bei den Mohnfeldern immer ein bisschen was los ist. Hier bleiben alle Radler und Wanderer stehen, machen Fotos, plaudern und genießen einfach diesen einzigartigen Anblick. Dann kommt auch noch der Landwirt von nebenan zu einem kleinen Tratscherl hinzu. Klasse, wenn so spontan ein gemütliches, kleines Beisammensein entsteht.



Nun gehen wir ein wenig zurück, um unserem Weg Nummer 11 Richtung Wald zu folgen. Auch dieser Waldabschnitt ist sehr stimmig - Waldviertel halt, was soll man sonst sagen. Danach sind wir auch schon fast im Mohndorf angelangt. Aber hier wartet noch etwas auf uns - und vielleicht auch euch, wenn ihr in den nächsten Tagen hierher fahrt: ganz knapp vor dem Ort ist noch ein nicht erblühtes Feld, knapp vor dem Aufgehen der zarten Knospen! Da freuen wir uns jetzt schon, wenn wir wieder da sind. Wir kommen nun ins Dorf zurück, wenn wir unten bei der Straße anstehen, wenden wir uns nach links und sind bald beim Auto.

Bevor wir aber nach Hause fahren, steht noch ein Besuch bei der Mohnwirtin an. Darauf freuen wir uns ja schon seit Tagen, gibt es doch hier wirklich viele Spezialitäten rund um den Mohn bei der Wirtin der Wirtshauskultur Niederösterreich. Vom Mohnkäse über die Suppeneinlage und spannenden Hauptspeisen bis hin zu vielen süßen Leckereien als Nachspeise. Mann, Mann, Mann - das Schwierigste ist nun die Entscheidung, denn hier hat man wirklich die Qual der Wahl. Bei der Nachspeise sind wir uns am schnellsten sicher: eine Potpourri aus Mohnknödel mit Hollerkoch, Mohnnudeln und Mohneis. Herrlich! Und eines muss Gerald immer kaufen: Mohnezelten, eine Waldviertler Spezialität, die er heiß liebt. Und da wir vom Mittagessen so richtig voll sind, schaffen es diese sogar bis nach Hause. Denn meistens verspeist er sie schon auf dem Heimweg!

