Für uns beide ist der Lunzer See ein ganz besonderer Ort - haben wir doch vor mittlerweile 17 Jahren dort geheiratet, mitten auf dem See in Elektrobooten. Jedes Jahr an unserem Hochzeitstag im September kehren wir an den "Ort des Geschehens" zurück und gehen wandern. Lunz am See ist der Ausgangspunkt für viele wunderschöne Wanderungen, von gemütlich mit wenigen Höhenmetern bis hin zu sehr anstrengend und lange dauernd. Heuer haben wir uns für den Maißzinken entschieden, dem Lunzer Hausberg und genießen einen grandiosen Blick von oben herab auf unseren Herzenssee.

Kurzfassung
Weglänge: 12,9 km
Höhenmeter Anstieg: 608 hm
Schwierigkeit: abwechslungsreich mit Forststraße, Waldpfad, Alm und ein wenig Asphalt. Normale Trittsicherheit, keine exponierten Steige
Kondition: es geht angenehm, aber doch halt einige hm hinauf. Die Steigungen sind aber recht moderat. Und immer wieder gibt es feine Rastmöglichkeiten
Markierung: gut markiert
Weg-Alternativen: Abstieg statt über den Wald mit einer weiteren (kleineren) Steigung ab dem Gasthof auf der Straße - dann geht es nur mehr bergab
Parken: am gebührenpflichtigen Parkplatz in Lunz
Landschaft/ Erlebnis: See aus der Nähe beim Umrunden und von oben, Wald und Almen samt Kühen
Fotografie: Mit dem See könnt ihr euch mit Langzeitbelichtungen "spielen", oben tolles Panorama und wunderbare Ausblicke auf den See
Einkehr/ Rast: Oben am Gipfel gibt es einen "Keller" mit Getränken. Am Abstieg liegt das Almgasthaus Rehberg - das können wir sehr, sehr empfehlen.
Tipp: Euro-Münzen einpacken für das Gipfelgetränk!
Link zum GPS-Track
Beschreibung der Wanderung
Start unserer Wanderung ist der gebührenpflichtige Parkplatz in der Nähe des Lunzer Sees. Am besten ist das Tagesticket - dann bekommt ihr keinen Stress und könnt am Schluss der Wanderung noch die Seele baumeln lassen, ein Eis essen oder die Enten füttern. Fad wird es einem hier mit Sicherheit nicht!






Vom Parkplatz geht es hinunter zum See und dann rechts den Seeuferweg an der Südseite des Sees entlang. Gegenüber vom Bootsanlegeplatz ist eine öffentliche, sehr gepflegte Toilette. Der Weg führt uns zuerst ein bisschen bergauf, wo wir eine interessante Infotafel zum 3. Reich finden, wo Kinder aus den Kriegsgebieten hierher gebracht wurden. Danach führt der Weg in den Wald und gleich hinab zum See. Dann ist es einfach: immer weiter dem See entlang.





Bankerl und schöne Aussichtsplätze direkt am Seeufer laden zu Pausen und natürlich zum Fotografieren ein. Es ist ein schöner Pfad, der uns hier schattig ans andere Ende des Sees bringt.




Dort geht es an der Wetterstation Lunz vorbei hoch zur Straße und nach rechts Richtung Ortsende. Schon nach kurzer Zeit taucht Schloss Seehof auf - ein sehr imposanter Bau, der offensichtlich gerade renoviert und erweitert wird. Es stammt aus dem 14. Jahrhundert, gehörte zwischenzeitlich als Wirtschaftshof zum Kloster Gaming und ging 1897 an Prof. Karl Kuppelwieser über, der einen neobarocken Umbau durchführen ließ.

Wir gehen am Schloss vorbei in den Wald, wo sich der Weg teilt - der linke, bergauf führende ist der Richtige! Nun geht es für längere Zeit auf diesem Forstweg bergauf - und das in der Sonne. Jetzt im September schon ganz angenehm, im Sommer sicher sehr schweißtreibend. Bei mir heute auch: hab ich doch die Sonne und auch die warmen Temperaturen unterschätzt, normalerweise ist es ja hier in Lunz gerne recht "resch" und so habe ich mich für die dicken Socken entschieden. Was ich daraus gelernt habe? Dass ein paar dünne Socken im Rucksack eine gute Entscheidung gewesen wären, die nicht ins Gewicht fallen. Mal sehen, ob ich mir das bis zum nächsten Mal merke...
Unser Weg ist mittlerweile wieder im Wald und es geht schattig weiter bergauf.




Beim Helga-Bankerl zweigen wir in einer scharfen Kehre quasi nach hinten vom Hauptweg ab - nun wird es ein wunderbarer Steig, der uns quer und leicht steigend den Hang entlang begleitet. Dieser Wegabschnitt ist vom Untergrund besonders schön - wir lieben ja so weiche Waldwege, die sich an den Hang schmiegen. Dann mündet Pfad in eine Forststraße - nun geht es zuerst ein kleines Stück nach links, dann aber zeigen uns schon die Wegweiser an, dass es nach rechts weiter bergauf geht. Nach einiger Zeit kommen wir auf eine Weide - aber hier sind keine Kühe (mehr) zu sehen. Diese grasen gemütlich weiter unten, von uns durch einen Zaun getrennt. Dafür heißt es hier auf dieser Querung gut aufpassen: der Boden ist total durchnässt und extrem matschig. Wir gehen eng dem Stacheldraht entlang - ich ein Stück weiter, auch wenn es nicht sonderlich bequem ist. Gerald lässt sich von der Wiese täuschen, hüpft zu früh hinunter und steckt prompt mit den Schuhen im Nass. Dass das Nass nicht gerade durchsichtig sauber ist, muss ich jetzt nicht extra erwähnen, oder? Aber bald darauf findet er eine Lacke, wo die Schuhe wieder ihre ursprüngliche Farbe zurück bekommen.

