Es gibt Plätze, die schlichtweg magisch sind, einem immer wieder verzaubern, egal wie oft man schon dort war. So ein Ort ist die Erlaufschlucht. Das tiefgrün-türkis Wasser, das mal ungebändigt wild, mal sanft plätschernd vorbei fließt. Die schroffen Wände und die moosigen Steine, dazwischen wilde Natur und schmale Pfade. Und eine Stille - einzig die Erlauf, aber kein Autolärm oder sonstige Störfaktoren. Nur auf eines müssen wir aufpassen: dass wir nicht zu lange an den einzelnen Plätzen verweilen und die Zeit gänzlich übersehen - aber ich will ehrlich sein, wir bleiben immer bis zum Dunkelwerden!
Kurzfassung
Weglänge: 13 km
Höhenmeter Anstieg: 317 hm
Durchschnittliche Gehzeit: 4:06 - bedenkt hier immer, dass dies die reine Gehzeit ohne Pause ist! Am besten mal mit diesen Werten (und genügend Pufferzeit) vergleichen und so seine eigene Durchschnittszeit berechnen, kann schneller, aber natürlich auch langsamer sein!
Schwierigkeit: Wanderschuhe mit guter Sohle - es ist auf der Wiese und am Steig rutschig und in der Erlaufschlucht ist es auch immer feucht. Normale Trittsicherheit reicht aus, genau schauen, eventuell mal anhalten. In der Schlucht sind schwierigere Stellen seilgesichert.
Kondition: am Hinweg geht es ein wenig bergauf, aber sehr moderat
Markierung: gut markiert
Weg-Alternativen: bei wenig Zeit nur die Erlaufschluchtrunde gehen
Parken: Parkmöglichkeit beim Start neben der Wehranlage
Landschaft/ Erlebnis/ Fotografie: Landschaftlich einfach genial, wir kommen immer wieder und sind wieder überwältigt. Jede Jahreszeit hat ihren Reiz! Eine 5*-Deluxe-Wanderung! Stativ nicht vergessen - und genug Zeit! Es gibt soooooo viele Motive
Einkehr/ Rast: auf der Wanderung viele Rastmöglichkeiten auf Bänken oder Felsen in der Schlucht
Tipp: im Sommer Badehose einpacken!
Link zum GPS-Track
Beschreibung der Wanderung
Start unserer Rundwanderung ist ein perfekter Parkplatz bei einer Wehranlage in der Lagergasse in Mühling. Bereits hier bietet die Erlauf einen wunderschönen Anblick und wir können nicht anders und müssen schon mal vor der Wanderung einen ersten Fotostopp einlegen. Dann geht es aber über die Brücke der Wehr auf die andere Seite. Schaut dabei flussaufwärts - eine tolle Fischtreppe gibt es zu bewundern. Ich bin ja immer wieder erstaunt, dass die Fische das checken und auch schaffen. Begeistert bin ich von der Gestaltung, so naturnah. Hier seht ihr einen Wanderwegweiser, der aber in die entgegengesetzte Richtung unsere Tour führt. Warum? Wir heben uns gerne das Highlight einer Runde - in diesem Fall die Erlaufschlucht - für den Schluss auf!
Für uns geht es nun auf einem Feldweg weiter bis wir bei einer Baustelle für die neue Umfahrungsstraße anstehen. Früher ist hier der Wanderweg gerade aus gegangen, derzeit wird noch gearbeitet, aber die Überquerung kann danach hier nicht mehr statt finden, es werden Lärmschutzwände aufgestellt und die Straße wird auch viel befahren sein. Nach einem kurzen Gespräch mit den Arbeitern empfehlen sie uns, der Straße Richtung Fluss zu folgen, bis unser Feldweg unter der Straße durchführt. Sie schätzen - und auch uns erscheint es logisch - das so die spätere Streckenführung aussehen wird. Seitlich vorbei an einem Bauernhof kommen wir zurück zum Wanderweg. Wir folgen der wenig befahrenen Straße bis zur Abzweigung zum Wildgehege/Reitstall. Bei diesem angelangt, gehen wir bevor das Tor ist nach rechts und folgen dem Feldweg. Auf der linken Seite kommt ein alter Hof - zur Zeit wird hier das Heu getrocknet - und hier heißt es ein wenig aufpassen, wenn ihr nicht wie wir ein wenig zu weit gehen und kehrt machen wollt. Gleich danach geht unser Wanderweg als Wiesenweg nach links den Hügel hoch.
Da es ein wenig geregnet hat, ist die Wiese nass und wir beide bereuen unsere Entscheidung statt der Wanderschuhe die leichten Treckingschuhe gewählt zu haben. Aber es ist ja warm genug, da machen feuchte Füße nicht wirklich etwas. Nach einiger Zeit geht unser Wiesenweg in einen Pfad am Ende eines Feldes über - er ist deutlich zu erkennen, nur leider ackert der Bauer über ihn hinaus, so dass wir auf dem Ackerboden gehen müssen. Denkt daran, wenn es nass und matschig ist! Es ist aber deutlich als Wanderweg markiert und wird häufig benutzt, da er gut zu sehen ist. So geht es einige Zeit dahin. Schade, dass es hier keine bessere Lösung für Bauern und Wanderer gibt. Danach wird es wieder zu einem Feldweg - und wir suchen mal Zecken, leider übersehen wir einen und Gerald hat dann einen bereits fest gebissenen.
Als nächstes führt uns der Wanderweg über einen Steig hinunter ins Tal - jetzt ist der zweite Moment, wo wir liebend gerne die Wanderschuhe hätten. Auch hier rutschig und recht steil, zwar nicht gefährlich, aber eben steil! Unten angekommen wenden wir uns nach rechts aus dem Wald heraus. Gemütlich spazieren wir entlang von Wiesen und Feldern und vereinzelten Häusern Richtung Purgstall. Einfach weiter dem Weg folgen, der uns dann in die Erlaufschlucht führt. Auch auf dieser Seite ist sie wunderschön - spannender vom Weg her ist allerdings die andere Seite, also wenn es flussabwärts geht. Hier spazieren wir oben auf einem Waldweg dahin, haben aber immer wieder Blick- und Fotografierpunkte zum Hinabsteigen.
Vorne an der Brücke im Ort angekommen überqueren wir diese und steigen nach wenigen Metern über den Fischersteig hinab zur Erlauf.
Wir empfehlen euch unbedingt diese Variante des Wegs zu nehmen - direkt unten dem Fluss entlang ist einfach malerisch und so stimmungsvoll. Es gibt hier nur eine Gefahr: dass es euch so geht wie uns jedesmal und wir uns "verfotografieren" - so wie verquatschen, nur halt mit Fotografieren. Und danach müssen wir uns dann ein wenig tummeln, damit es uns nicht dunkel wird. Aber hier unten ist es so spannend und auch so besonders, dass man es schwer in Worte fassen kann ohne gleich zu kitschig zu werden. Aber ich sag es mal mit den Worten unseres Sohnes (Herr der Ringe Fan): Es ist episch!
Der Weg ist nun ein schmaler Steig, immer wieder unterbrochen von Buchten, Felsformationen und Überhängen. Lasst euch von Wegweisern nicht irritieren (So wie es uns beim ersten Mal gegangen ist und wir viel zu früh wieder nach oben gestiegen sind): ihr könnt unten gehen bis zur Brücke! Dort führt der Pfad nach oben. Die Brücke ist ein Sammelpunkt für Liebesherzen aller Art - falls ihr solche gerne als Erinnerung an besonderen Plätzen montiert, nehmt doch eines mit!
Wir überqueren die Brücke aber nicht, sondern folgen dem Weg auf der rechten Seite weiter. Es geht weiter entlang eines Zaunes, danach wieder freier. Nach einiger Zeit kommt ihr am Russenfriedhof - mitten in einem kleinen Wäldchen sind die Hügel der Massen- und Einzelgräber. Eine besondere Stimmung umfängt den Ort. Ihr könnt den Friedhof besuchen - auch von unserer Seite gibt es einen Eingang. Für uns geht es weiter auf dem Weg des Friedens, dem wir schon einige Zeit folgen. Für mich als Tierliebhaber kommt noch eine besondere Überraschung, als wir den Wald verlassen: Schafe beweiden eine Grünfläche und begrüßen uns lautstark. Ein Stück geht es nun noch weiter im Wald, bis wir ihn verlassen und entlang von Feldern weiter Richtung Ort wandern. Zuerst finden sich nur vereinzelt Hauser, dann gelangen wir aber in eine Siedlung. Durch diese geht es gerade nach vorne zu unserm Auto.