Gelangt man von der Ebenwaldhöhe mit einem kleinen Spaziergang zur Kleinzeller Hinteralm in den Gutensteiner Alpen, so ist der Aufstieg von Norden über das Schindeltal landschaftlich wunderschön, aber doch deutlich anstrengender und länger.
Vorbei an imposanten Forsthäusern und einem rauschenden Wasserfall ist dieser Weg aber sehr zu empfehlen! Und das zu jeder Jahreszeit!
Kurzfassung der Wanderung
Weglänge: 11,5 km
Höhenmeter Anstieg: 602 hm
Durchschnittliche Gehzeit: 4:45 - bedenkt hier immer, dass dies die reine Gehzeit ohne Pause ist! Am besten mal mit diesen Werten (und genügend Pufferzeit) vergleichen und so seine eigene Durchschnittszeit berechnen, kann schneller, aber natürlich auch langsamer sein!
Schwierigkeit: Normale Trittsicherheit, der Großteil der Strecke geht auf einem Forstweg, dann auf einem Waldweg und zuletzt ein schöner, aber einfacher Steig.
Kondition: Konditionell steigt es bis zum Steig langsam an, am Steig steiler, aber noch immer recht moderat.
Markierung: gut markiert
Weg-Alternativen: kurzer Aufstieg von der Ebenwaldhöhe aus
Parken: am Ende der Straße
Link: an dieser Straße, genauen Ort selbst aussuchen Parken
Landschaft/ Erlebnis/ Fotografie: Forsthäuser, Ausblicke auf die umliegenden Berge, Wasserfall - Stativ für Langzeitbelichtung
Einkehr/ Rast: Hinteralm-Hütte, Öffnungszeiten beachten. Wenn geschlossen, ist dort aber ein schöner Rastplatz
Tipp: vor der Weidezeit kein Kuh-Kontakt
GPX-Track
Beschreibung der Wanderung
Vom Kreisverkehr kommend geht es Richtung St. Veit an der Gölsen. Im kleinen Ort Wiesenfeld geht es vorm Gasthaus Wagner-Löffler rechts ins Tal. Dieser Straße folgst du für längere Zeit, bis sie in einem Fahrverbot ausgenommen Anrainer endet. Dort ist neben der Straße, gegenüber eines Hauses der ideale Platz zum Parken.
Nun geht die Wanderung los - zuerst eben ins Tal hinein und schon bald treffen wir auf das erste Forsthaus - was für ein imposantes Gebäude, stilvoll renoviert und sehr hübsch anzusehen. Immer weiter windet sich der Weg hinein in ein landschaftlich überaus reizvolles Tal.
Was für Forsthäuser! Fast schon Forstgüter
Nach einiger Zeit das nächste Forsthaus oder besser gesagt Gutshaus - niemals hätten wir hier mit solchen Gebäuden gerechnet, noch dazu gleich mehreren. Denn auch dieses sollte nicht das letzte sein. Aber zuerst treffen wir noch auf eine kleine Kapelle, die sich perfekt in die Landschaft und das Ortsbild hier einfügt. Und ein wenig weiter - das nächste Gut, jedes eines wenig anders in der Gestaltung und doch aus einem Stil. Was für ein verstecktes Tal und was für versteckte Bauwerke, die unser Auge erfreuen.
Neben uns begleitet uns den gesamten Weg ein Bacherl, das munter über Steine springt und herrlich plätschert. Der Wald ein schöner Mischwald, dazwischen ragen immer wieder Felsen auf. Einer davon ist besonders spannend: ist ihm doch an seinem Spitz ein gewaltiger Teil ausgebrochen. Auch wenn nun schon Frühling ist, freuen wir uns hier über die - vermutlich - letzte Schneewanderung am Beginn des Jahres. Der Weg nach hinten bis es beginnt wirklich anzusteigen, geht nur wenig bergan und ist auch recht lange - aber es ist so wunderschön, das wir jeden einzelnen Moment sehr, sehr genießen.
Dann geht es los mit der Steigung - und bald kommt die wichtigste Kehre: hier wendet sich der Forstweg wieder nach rechts und es steht ein Wegweiser mit dem Hinweis "Wasserfall" - unbedingt folgen, auch wenn wir vom Weg her nichts sehen. Versteckt liegt ein bezaubernder Wasserfall, jetzt hängen sogar noch Eiszapfen seitlich herunter. Einfach herrlich. In der warmen Jahreszeit kann man sich hier herrlich abkühlen.
Für uns geht es aber nun weiter bergauf. Ein gelber Wegweiser zeigt uns bei der einzigen Möglichkeit den falschen Weg zu wählen die Richtung und so steigen wir auf. Nun wird aus dem Forstweg ein Waldweg, weicher Untergrund. Eine angenehme Abwechslung! Nach einer Zeit wird es zu einem sehr einfach zu gehenden Steig. Jetzt mit Schnee heißt es schon aufpassen, dass man nicht ausrutscht.
Ein einfacher Steig führt den Wanderer bergauf
Aber ohne Schnee sicher kein Problem. Immer weiter führt er uns nach oben. Ein einziges Mal ist die Wegführung nicht besonders gut zu erkennen, aber das kann auch am Schnee liegen - hier windet sich der Weg um den Hang herum und geht auf der drüben liegenden Seite weiter. Wenn man aber genau schaut, dann sieht man aber auf einem der ersten Bäume die gelb-weiße Wandermarkierung. Danach geht es aber perfekt weiter nach oben, ein paar Baumstämme müssen überstiegen werden, aber auch das ist kein Problem.
Endlich sind wir oben angekommen und vor uns öffnet sich die Alm. Es ist einfach wunderschön, auch jetzt mit kleinen Schneefeldern und Bäumen ohne Laub, die uns so ihre Wuchsform noch deutlicher zeigen. Mit der Alm haben wir unser heutiges Tagesziel erreicht. Denn von der Hinteralm könnten wir noch verschiedene weitere Ziele anpeilen: einerseits die Reisalpe oder aber den Hochstaff. Für uns geht es aber zur Hinteralm-Hütte, wo wir in der Sonne unsere Jause genießen. Eines lieben wir ganz besonders an dieser Alm: die alten mächtigen Bäume ringsum, gleich ob im Sommer- oder Winterkleid, sie strahlen eine Erhabenheit und Ruhe aus, die ihresgleichen sucht. Hier muss man verweilen und die Stille genießen. Das allerdings geht um diese Jahreszeit besser als im Sommer, da dies doch eine beliebte Wanderstrecke ist. Unser Aufstieg über das Schmidatal ist zu jeder Zeit ruhig und eigentlich ein Geheimtipp. Den Weg von der Ebenwaldhöhe wählen die meisten Wanderer, verkürzt und erleichtert er die Wanderung doch deutlich. Wir möchten euch aber diese Variante wirklich ans Herz legen - schaut sie euch einmal an, ihr werdet begeistert sein. Zurück ins Tal geht es auf dem selben Weg wie herauf.