Von St. Pölten sehe ich ihn ja täglich , wenn ich nach Süden schaue: den Schnee im Alpenvorland. Hier bei uns im Flachland sind die Flocken ja nur kurz, wenn überhaupt zu Gast. Aber drinnen "in die Berg", wie man bei uns sagt, da gibt es ihn noch in Hülle und Fülle. Daher rein ins Auto und hinein ins Traisental bis Türnitz! Und hinauf auf den Eisenstein! Winterfeeling im Schnee, die Naturkräfte so richtig spüren und dazu die klare Bergluft - gibt es nur an wenigen Tagen im Jahr, umso mehr genießen wir es!
Kurzfassung
Weglänge: 11 km
Höhenmeter Anstieg: 729 hm
Schwierigkeit: Trittsicherheit ist bei dieser Wanderung - zumindest im Winter - Voraussetzung . Die meiste Wegstrecke geht auf einem Steig, der durch Steine und Wurzeln anspruchsvoller (und derzeit auch rutschig) ist. Grundsätzlich ist es aber kein schwieriger oder gefährlicher Weg, aufmerksames Gehen ist notwendig.
Kondition: es geht angenehm, aber doch halt einige Höhenmeter hinauf. Die Steigungen sind aber recht moderat.
Markierung: gut markiert
Weg-Alternativen: Aufstieg aus dem Pielachtal über das Gscheid - deutlich länger, aber ebenso sehr schön
Parken: am Wanderparkplatz links an der Straße, gegenüber des Bauernhofes Knedelhof.
Landschaft/ Erlebnis: schöne Bergwanderung auf feinem Steig, oben Weiden.
Fotografie: Wald, Panorama, Bergwelt
Einkehr/ Rast: am Gipfel ist die Julius-Seitner-Hütte - hier gibt es auch einen Winterraum.
Tipp: Winter, Frühling und Herbst nach der Weidezeit - wenn ihr wie wir lieber kein Vieh auf den Almen treffen wollt.
Link zum GPS-Track
Beschreibung der Wanderung
Von St. Pölten aus geht es ins Traisental bis nach Türnitz und dort nach dem Ort rechts abbiegen Richtung Pielachtal auf der Schwarzenbachstraße. Bald kommt rechts ein hübscher Bauernhof und exakt gegenüber sind entlang der Straße die Parkplätze für die Wanderer. Der Wanderweg startet beim Knedelhof nach links - der Weg von rechts ist unser Rückweg.
Schnee ab dem Start - was für eine herrliche Überraschung! Und das erste Glatteis des Winters! Das erste Stück der Wanderung geht auf der kleinen Zufahrtsstraße zum Ortbauern zwar sehr gemütlich, aber ebenso glatt dahin. Kein Problem - es gibt Schneefelder in der Mitte und am Rand. Der Steinbach begleitet uns und so muss Gerald hinunterkraxeln und ein paar Wasser-Aufnahmen machen. Wer von euch ebenso gerne das Wasser und seine Spiele fotografiert, der packt sein Stativ ein!
Beim Ortbauer führt ein kleiner Pfad entlang des Zaunes nach oben oder aber ihr geht den Weg weiter. Beide Varianten treffen bald wieder aufeinander und nun kommt die einzige Abzweigung, auf die ihr gut aufpassen müsst, damit ihr nicht vorbei lauft. Nach einer Kehre ist links am Wanderweg ein Pfeil zu sehen, der auf den Steig verweist, der hier rechts abzweigt. Ich bin ehrlich, zum Glück biegen hier vor uns Wanderer ein - vor lauter Plaudern wären wir fast vorbei gegangen. Aber auch hier ist es kein Problem: der Forstweg bringt euch ebenso nach oben und rund 100 Höhenmeter weiter trifft unser Steig auf ihn. Es geht nur kurz nach rechts, dann geht der Steig auf der anderen Seite des Forstweges weiter.
Dieser Steig-Abschnitt ist kürzer als der vorangegangene und tritt bald wieder auf eine Forststraße. Nun ist es nur mehr ein kleines Stück, das folgt, dann ist dieser Wegteil erledigt. Weiter geht es durch den Wald auf einem Waldweg, immer noch bergauf, aber alle Steigungen sind sehr angenehm zu bewältigen. Was wir heute allerdings merken, ist der Schnee, der das Gehen doch anstrengender macht. Aber auch viel, viel schöner! Jede "Gstetten" schaut im weißen Kleid anmutig aus, der Schnee ist ein Meister im Kaschieren. Er schmeichelt der Landschaft. Immer wieder strecken an schneearmen Stellen Schneerosen bereits ihre Blätter heraus - im Frühling ist es sicher auch wunderschön hier.
Nach dem langen Anstieg im Wald folgt eine Weide. Gleich zu Beginn ist ein kleiner Stadel, hier nutzen wir den windgeschützten Bereich für eine kleine Pause. Ein warmer Tee und unsere Pausenbrote geben uns die nötige Energie für den nun folgenden Abschnitt: Hier im freien Land weht der (auch angekündigte) Wind sehr stark. Manchmal können wir uns richtig hineinlehnen, wenn er uns als Rückenwind unterstützt. So ein Sturm mit tanzendem und wirbelndem Schnee ist für uns etwas Besonderes - wir genießen das Naturschauspiel sehr. Obwohl es rund vier Grad minus hat ist es nicht kalt und die Dezember-Sonne wärmt uns. Über die Weide gelangen wir zum Gipfelkreuz und zur Hütte. Derzeit - wie alles in Österreich - leider geschlossen, aber es gibt einen offenen Winterraum.
Wir gehen an der Hütte vorbei und beginnen mit dem Abstieg. Die Wegweiser führen uns Richtung Wald. Dort geht es in den Wald hinein - wir befürchten, dass es hier zum Gescheid-Sattel geht und bleiben auf der Weide weiter bergab. Ein Stück, dann ist unser Weg aus. Nun könnten wir einfach zurück gehen und doch den Weg in den Wald wählen oder aber querwaldein zum Weg absteigen. Wir entscheiden uns für diese Variante. Schon nach kurzer Zeit treffen wir auf den Waldpfad. Auch im Abstieg ist es ein Steig. Gerade hinunter heißt es gut aufzupassen, damit wir nicht rutschen. Was uns allen natürlich mehrmals passiert. Wir haben ja für den Fall der Fälle Spikes im Rucksack, aber es geht gerade noch ohne. Stecken wären hier allerdings fein gewesen. Dieser Teil der Wanderung ist menschenleer - der Aufstieg war gut bevölkert, aber auf der ganzen Strecke ins Tal treffen wir nur einen einzelnen Wanderer. Oder besser gesagt, wir werden von ihm überholt. Ein alter Herr, der flink wie ein Wiesel hinunter - ja, eigentlich passt hier nur mehr - läuft.
Die Markierung ist hervorragend - die Weggabelung Gscheid-Türnitz ist eindeutig erklärt. Hier könnt ihr euch nicht irren. Immer wieder kreuzt unser Steig Forstwege bis er letztendlich in einen mündet. Dort geht es nach rechts weiter Richtung Tal am Waldrand entlang, weiter unten sehen wir einen großen Bauernhof. Das letzte Stück führt über die Wiese den Zaun entlang zu einem Marterl. Dort wenden wir uns nach rechts, kommen an einem leer stehenden Hof vorbei und gehen immer weiter bergab. Bald sind wir wieder im Wald, der Forstweg ist sehr angenehm zu gehen und führt uns exakt zu unserem Ausgangspunkt beim Knedelhof.