Magst du Märchen? Wir schon, erinnern sie doch an Kindertage beim Vorlesen und an die vielen tschechischen oder ostdeutschen Märchen im Fernsehen. Der kleine Ort Poysbrunn im nördlichen Weinviertel nennt sich Märchendorf - völlig zu recht, dreht sich doch hier alles ums Märchen. Bei einer kleinen Wanderung durch den Ort schauen wir uns das näher an.
Die Kurzfassung
Weglänge: 3,8 km
Höhenmeter Anstieg: 57 hm
Schwierigkeit: ganz einfacher Weg durch den Ort
Kondition: eben geht es dahin
Markierung: gut markiert
Weg-Alternativen: Rübezahl am Ortende auslassen
Parken: Parkplatz beim Froschkönig um die Ecke
Landschaft/ Erlebnis: Witzig durch die Märchen, landschaftlich schön mit Alleen, Schloss und Weinkellern
Fotografie: Witzige Märchenmotive, Allee beim Schloss sehr schön
Einkehr/ Rast: so kurz, da braucht man keine Jause ;)
Tipp: ideal als kleiner Spaziergang nach dem Essen oder vor dem Theater - hier findet der Märchensommer statt
Beschreibung der Wanderung
Die Anfahrt über die Weinviertel-Autobahn und wenige Kilometer auf der Bundesstraße ist sehr bequem und einfach zu finden. Gleich am Beginn des Ortes begrüßt uns ein menschengroßer Froschkönig - und hier um die Ecke findet ihr auch den Parkplatz.
Nun geht es der Straße entlang - klingt nicht recht spannend, aber im Weinviertel ist es oft so, dass parallel zur Hauptstraße durch einen Grünstreifen getrennt eine zweite Straße bei den Häusern verläuft. Es ist hier ja schon auf der Hauptstraße sehr wenig los, hinten fühlt man sich wie auf einem Gehweg, wenn nicht gerade ein Hausbesitzer heim kommt. Immer wieder sind Märchenszenerien aufgebaut - viele kennen wir, manche wie die Kürbishexe haben wir noch nie gehört.
Unser Weg geht bis zum Ortende - hier erwartet uns Rübezahl - erst im vergangene Sommer waren wir ja im Riesengebirge wandern und konnten viele Rübezahl-Statuen bewundern, umso mehr freut es uns, ihn auch hier zu treffen. Seine Sagen haben wir als Kinder besonders geschätzt, vielleicht weil sie in der Natur spielen.
Wir müssen jetzt ein kleines Stück retour gehen. Die erste Straße auf der rechten Seite geht es hinein. Nicht zu verfehlen: hier finden wir Schneeweißchen und Rosenrot samt Bär und Zwerg. Eines von meinen Lieblingsmärchen: endlich eine dunkelhaarige Prinzessin!
Wir gehen die Märchenaloe entlang - nun geht es Schlag auf Schlag mir den Märchen. Besuchen die großen Stuhl des Märchenerzählers und schauen auch nach dem Friedhof ein Stück nach links hinein, um Rumpelstilzchen zu bewundern. Es ist so spannend, wie die einzelnen Märchen dargestellt sind: unterschiedliche Künstler haben sie gestaltet und genau so verschieden sind die Methoden, Stile und Materialien.
Nach einiger Zeit treffen wir auf das Schloss Poysbrunn. Durch eine alte Allee umrunden wir es - hier ist es besonders schön, selten sieht man mittlerweile solche möchten Alleebäume. Und dann wird uns auch noch ein besonders Glück zuteil: ein Nashornkäfer! Noch nie haben wir einen in natura gesehen - was für ein unglaublich schönes Insekt!
Wir kommen nun in eine kleine Kellergasse - wir lieben diese Komposition aus so verschiedene Kellern in Farbe, Gestaltung und auch Zustand. Gerade oft die maroden, fast schon nach Lost Place anmutenden haben ihren eigenen Charme. Und es gilt immer genau zu schauen, um ihre spezielle Schönheit zu entdecken und Details wahrzunehmen.
Unsere Straße führt uns geradeaus zur Hauptstraße, wo wir uns nach rechts wenden und bald wieder zuerst beim Froschkönig und dann beim Auto angekommen sind.