Eine Wüste mitten in Niederösterreich? Nein, natürlich keine echte Wüste, sondern ein klitzekleiner, aber signifikanter Übersetzungsfehler aus dem Griechischen: Eremos bedeutet Einsiedelei, aber eben auch Wüste. Und das hat sich hier im Leithagebirge durchgesetzt. Wildromantische Ruinen, herrliche Landschaft und eine schier unendlich lange Mauer (gefühltes Chinesische-Mauer-Feeling) und dank der Nähe zum Burgenland milde Temperaturen schaffen ein wahres Wander-Eldorado am östlichen Ende von Niederösterreich!

Kurzfassung
Weglänge: 5,6 km
Höhenmeter Anstieg: 195 hm
Schwierigkeit: Wechsel von einfachem Steig, Waldpfaden und Forststraße
Kondition: wenige Höhenmeter, angenehm verteilt. Einzig der Aufstieg zur Ruine ist ein wenig steiler.
Markierung: gut markiert
Weg-Alternativen: Erweiterungen an Länge und diverse Varianten möglich
Parken: am Wanderparkplatz gleich nach der Zufahrt von der Landstraße
Link zu GoogleMaps: Parkplatz "Die Wüste"
Landschaft/ Erlebnis: alter Steinbruch, Ruinen, Wald und eine schier unendlich lange Mauer
Fotografie: sehr viele wildromantische Motive
Einkehr/ Rast: schöne Rastplätze auf der gesamten Wanderung, Einkehren im Ort und gleich am Beginn der Tour beim Parkplatz in der Arbachmühle, bieten laut Infotafel auch TakeAway für Pizza an
Tipp: Besichtigung des Klosters St. Anna mit Labyrinth, Streichelzoo und Spielplatz.
Link zum GPS-Track
Beschreibung der Wanderung
Nur von der Hauptstraße abbiegen und schon sind wir am großzügigen Parkplatz angelangt. Von hier aus geht es der Straße entlang gerade nach hinten. Schon bald sehen wir zum ersten Mal die ehemaligen Klostermauern, die uns auf weiten Teilen der Wanderung begleiten werden und durch den Verfall, die entstandenen Löcher und die Pflanzen ringsum immer wieder inspirierende Motive bilden. Wenige Schritte später gelangen wir zur Leopoldskapelle. Sie bildete gemeinsam mit dem Eingangstor und dem Pförtnerhäuschen die äußere Pforte des Klosters der Unbeschuhten Karmeliter. Innen findet ihr Infotafeln zur Geschichte des Klosters, der Burg Scharfeneck und der Region. Eine spannende Installation der Gesichtszüge des römischen Kaisers Marc Aurel ist an den Wänden der Ruine zu sehen - eine interessante Idee der Gestaltung!








Gleich nach der Kapelle verlassen wir die Forststraße und zweigen links auf einen Waldpfad ab. Es ist ein schmaler Pfad durch den lichten Wald, der uns gemütlich, aber stetig nach oben bringt. Beim Bäckertürl (Hier wurde früher Brot an die Bevölkerung verteilt) treffen wir auf die Klostermauer, die gefühlt unser ständiger Begleiter bleibt. Was für eine Heidenarbeit muss es gewesen sein, diese rund 4,5 Kilometer lange Begrenzung zu errichten. Schaut man die Form der Mauer von oben an, so wirkt sie ein bisschen wie ein Herz. Ein hübsches Bild für eine christliche Anlage.







Wir folgen der Mauer weiter bergauf, immer wieder gucken wir durch die Mauerlöcher und erhaschen so einen Blick auf den ehemaligen Steinbruch, in dem aus Steinen gelegte, große Umrissbilder liegen. Der Waldpfad führt uns bis zur Anhöhe hoch, wo ein Sonnenbankerl für eine kleine Pause auf uns wartet. Oben gibt es die Möglichkeit, einen kurzen Abstecher nach links zu machen: ihr könnt auf der anderen Seite der Mauer den in Betrieb befindlichen Steinbruch von oben betrachten, wenn euch das interessiert. Aber Vorsicht: gleich neben dem Durchgangsweg befinden sich Bienenstöcke!





