Drei Hütten auf einer Tour? Herrlich - wenn nicht gerade Lockdown wäre und folglich alle geschlossen haben. Aber mit dieser Tour entkräften wir jedweden Verdacht, wir gehen nur auf die Berge, wenn es eine Hütte gibt! Unser Hauptziel, die Hainfelder Hütte, bietet mit einer windgeschützten Sonnenterrasse den perfekten Ort für ein kurzes oder auch längeres Entspannen und Durchatmen. Beim Abstieg über den Lindenstein folgen noch ein klitzekleines Kletterabenteuer samt Gipfelkreuz und eine Hofdurchquerung der besonderen Art.

Kurzfassung
Weglänge: 12 km
Höhenmeter Anstieg: 622 hm
Durchschnittliche Gehzeit: 4:56 - bedenkt hier immer, dass dies die reine Gehzeit ohne Pause ist! Am besten mal mit diesen Werten (und genügend Pufferzeit) vergleichen und so seine eigene Durchschnittszeit berechnen, kann schneller, aber natürlich auch langsamer sein!
Schwierigkeit: Aufstieg und Abstieg fast gänzlich auf Waldpfaden, Wiesen und einfachen Steigen. Im Tal entlang der Gölsen auf dem asphaltierten Radweg, einer Nebenstraße
Kondition: im Ort startet der Weg gleich mal sehr resch, dann aber sind die Steigungen sehr gemächlich. Der Abschluss ist nahezu eben zum "Ausgehen"
Markierung: gut markiert und leicht zu finden.
Weg-Alternativen: nach der Lindenstein-Hütte direkter Abstieg zum Friedhof
Parken: Parkplatz neben dem Friedhof oder entlang der Straße im Ort.
Link: Parken
Landschaft/ Erlebnis/ Fotografie: sehr feine Waldpfade, herrlicher Ausblick besonders von der Hainfelder Hütte und ein bisschen Abenteuer beim Kraxeln zum Gipfelkreuz vom Lindenstein
Einkehr/ Rast: theoretisch drei Hütten am Weg - bitte nachschauen, wer offen hat. Bankerl und tolle Aussichtsterrasse bei den Hütten
Link zum GPS-Track
Beschreibung unserer Wanderung
Vom Westen kommend biegen wir in Hainfeld nach rechts Richtung Friedhof ab, fahren ein bisschen bergauf und finden gegenüber der Friedhofsmauer den perfekten Parkplatz für unsere Wanderung. Zuerst gehen wir ein kleines Stück retour und wenden uns an der nächsten Kreuzung nach rechts. Bald sehen wir die ersten Wegweiser und folgen ihnen rechts steil hinauf ans Ortende. Ja, dieser Abschnitt ist steil und so wird uns gleich mal warm - tut so richtig gut, da es recht frisch ist und sogar St. Pölten einen strengen Frost hatte.
Wenn es so steil, aber vom Untergrund einfach bergauf geht, dann dreh ich mich gerne um und marschiere rückwärts. Passieren kann hier nicht viel, aber es müssen gleich mal andere Muskeln arbeiten. Angenehmer Nebeneffekt: das Tempo drosselt sich automatisch und so wird das Keuchen weniger. Gerald findet das recht witzig und probiert es ebenso aus. Ja, taugt ihm - und unseren Bein- und besonders Fußmuskeln tut es richtig gut. So überbrücken wir dieses einzige (!) steile Stück und gelangen zu einer Wiese, auf der wir weiter zum Wald wandern. Gleich am Beginn kreuzt ein weiterer Weg den unseren - wir bleiben aber geradeaus! So verhalten wir uns auch beim folgenden Schnittpunkt, dann aber teilt sich unser Weg auf zwei Möglichkeiten: hier ist es der untere (rechte).




Ein hübscher, einfacher Waldpfad führt uns fast eben um den Berg herum und nach einiger Zeit tauscht die Liasnböndlhütte auf der gegenüberliegenden Seite des Tals auf. Klingt jetzt nach hinunter ins Tal und drüben wieder hinauf, ist es aber nicht - wir bleiben auf unserer Höhenlinie und gelange fast eben hin. An diese Hütte kann sich Gerald jetzt wieder erinnern: vor Jahren durften wir Fotos der Gemeinde Hainfeld und ihrer Betriebe machen, da war er auch auf der Berghütte. Wir halten uns nur kurz auf, schließlich möchten wir noch zwei weitere (geschlossene) Hütten besuchen. Der Weg startet gegenüber der Hütte bergauf und bringt uns auf einem einfachen Steig in Kehren immer höher hinauf durch den blätterleeren Buchenwald. Was wir total spannend finden: eine der Kehren endet bei einer Wiese, die wie eine Schleuse vom Forstweg oberhalb bis hinunter zu einem weiteren Forstweg führt. Schaut wie eine Schipiste aus. Ist uns nicht bekannt, ob hier mal ein Schibetrieb war. Erinnern können wir uns zumindest nicht daran. Ein Bankerl lädt zum Verweilen, doch dafür ist es heute zu kalt. Noch ein Stück geht der Steig weiter nach oben, dann endet er in der Forststraße. Schon länger stechen uns Felsformationen oder Ruinen im oberen Bereich ins Auge - jetzt, wo wir näher kommen, ist es eindeutig: hier waren nicht Menschen die Baumeister, sondern Mutter Natur hat ein paar Felsen in den Wald gestreut. Spannend, denn sonst ist hier nichts Ähnliches zu sehen.







Dafür erspähen wir bereits unser Hauptziel: die Hainfelder Hütte am Kirchenberg - der letzte Teil des Aufstieges ist wieder ein wenig steiler und sogar ein bisschen rutschig, hier an der Nordseite ist es gefroren und wir müssen unserer Schritte fest setzen. Damit ich nicht drauf vergesse: diese Wanderung ist perfekt auch oder besonders im Sommer: sie verläuft großteils an der Nordseite und so im Schatten! Für uns schon ein klarer Plan: sobald es heiß ist, werden wir auf anderer Route wieder kommen - und die Hütteneinkehr genießen. Bisher ging es durch keine Weide! Ein Umstand, den wir in der Weidesaison sehr schätzen.
Zum Pausieren gibt es verschiedene Plätzchen: vor der Hütte oder seitlich ein paar Stufen hoch zu einer weiteren Terrasse. Egal wo, herrlicher Ausblick und viel, viel Sonnenschein inklusive! Uns wird jetzt bewusst, besonders wenn wir zu den anderen Wanderern schauen, die hier rasten: die Zeit für die Thermoskanne voll mit heißem Tee ist angebrochen! Haben wir noch nicht so richtig realisiert, aber schon im Anstieg festgestellt, dass wir uns keine Sorgen mehr machen müssen, dass das Wasser in der Trinkflasche zu warm wird. Seid ihr da immer schon im Voraus gerüstet oder geht es euch wie uns: erst wenn wir sie gerne hätte, fehlt uns die Thermoskanne? Vorher kein Gedanke daran. Aber wenigstens warm genug angezogen sind wir, auch da "überrascht" uns die kalte Jahreszeit gerne mal. Besonders wenn ich auf meinen Gerald höre. Die Frage: "Glaubst geht heute noch die kurze Hose?" spare ich mir mittlerweile, da die Antwort meist "Aber sicher, wird schon wärmer, sonst ist dir heiß!" Ja, und dann schlottern uns die Knie....





