Radfahren Burgenland: Podersdorf – Rust – Mörbisch – Illmitz am Neusiedler See in Österreich
Schon lange wollten wir mal den Neusiedler See mit dem Schiff überqueren – diesmal nutzen wir die Fahrrad-Fähre, um auf die andere Seite und auch wieder retour zu gelangen. So können wir die idyllische Stadt Rust und die Festspielgemeinde Mörbisch am Westufer besuchen!
Kurzfassung
Streckenlänge: inklusive der Schifffahrt 46,3 km. Reines Radeln viel weniger
Höhenmeter: 122 hm
Weg: Asphalt und Feldweg
Beschreibung
Am Hafen von Podersdorf liegt die Fahrradfähre der Schifffahrt Knoll bereit, die uns ans andere Ufer bringen wird. Auf der Webseite könnt ihr euch über die genauen Abfahrtszeiten informieren – wir wählen die Abfahrt um zehn Uhr. Sie verkehrt derzeit nur zweimal je Richtung zwischen den Ufern. Das ist auch der Grund für den Schiff-Start in Podersdorf: die Radfähren zwischen Mörbisch und Illmitz verkehren stündlich und wir so sind wir flexibler bei der Rückfahrt. Die Überfahrt dauert rund eine Stunde und ist wirklich ein feines Erlebnis – der Ausblick von der Seeseite ans Ufer, die Möwen, die unser Schiff umkreisen und wer möchte, kann auch noch einen Kaffee oder andere Kleinigkeiten an Bord konsumieren.
In Rust angekommen geht es für uns zuerst in die Stadt hinein – der Radweg führt vom Hafen gerade hinein in die Altstadt. Nehmt euch genug Zeit für dieses Juwel – die gesamte Altstadt ist denkmalgeschützt und die Bürgerhäuser aus dem 16. bis 19. Jahrhundert bilden mit ihren Fassaden aus dem Barock und der Renaissance ein Gesamtkunstwerk. Vergesst aber dabei nicht, euren Blick ganz nach oben auf die Kamine zu lenken, denn dort sitzen sie in ihren wagenradgroßen Nestern, die Störche! Mitten im Ort, wo Trubel herrscht und so einiges los ist, gibt es eine Vielzahl an Storchennestern. Kein Wunder, dass Rast die Stadt der Störche genannt wird!
Weiter geht es für uns auf dem Radweg Richtung Mörbisch. Der Weg ist perfekt beschildert und einfach zu finden und auch zu fahren. Burgenland halt, da geht es angenehm eben dahin. Und entweder haben wir heute Glück oder auf der Westseite weht weniger Wind als drüben in Podersdorf. Dafür werden die Wolken nun immer dichter und wir beschließen doch, etwas mehr in die Pedale zu treten, als wir es an einem Sonnentage tun würden. Noch dazu, wo die Wetterprognosen auf ZAMG nichts Gutes für den späteren Nachmittag verheißen. Die Wetteranimation auf ZAMG können wir euch wärmstens empfehlen, da man hier die Wolken und den Regen ziehen sieht und sich gut aufs Wetter einstellen kann.
Das letzte Stück nach Mörbisch fahren wir schon im Regen und so verschieben wir die Besichtigung der Stadt auf einen anderen Besuch und fahren direkt in den Hafen. Hier finden die berühmten Seefestspiele Mörbisch statt. Es gibt sogar mehrere Radfähr-Betriebe, die uns zurück ans Ostufer bringen. Ihr habt also die Qual der Wahl, wir entscheiden uns für den, der früher fährt. Bei der Ausfahrt aus dem Hafen können wir noch einen Blick auf die Bühne der Festspiele erhaschen – sehr tolle Perspektive!. Hier ist die Überfahrt kürzer und wir sind schneller wieder am anderen Ufer.
Der Regen ist nun wieder ein wenig schwächer geworden, dafür kommt mehr Wind auf – wir sind uns nicht ganz sicher, was uns da jetzt lieber ist. Aber das können wir uns ja ohnehin nicht aussuchen. Über das Nationalparkhaus geht es entlang des Neusiedler Sees zurück nach Podersdorf. Angesichts des angekündigten Starkregens treten wir stärker in die Pedale und schaffen es so wirklich noch auf letzten Drücker ins Quartier. Und dann regnet es so viel, wie wir es in Podersdorf noch nie erlebt haben. Bis am nächsten Nachmittag durchgehend. Und das ist wirklich etwas total Seltenes, denn das Burgenland wirbt ja mit 300 Sonnentagen im Jahr und wir können das nur bestätigen: hier ist das Wetter fast immer toll!
Die Radtour ist leicht zu schaffen, da es immer eben dahin geht. Einzig den Gegenwind sollte man – besonders ohne E-Bike wie wir – nicht unterschätzen. An schönen Tagen könnt ihr bis zum Abend am Westufer bleiben und alles in Ruhe erkunden. Dann gemütlich mit der Radfähre zurück nach Illmitz und wieder heim nach Podersdorf radeln.