„Der Schrei“ von Edward Munch, wohl eines der berühmtesten Gemälde unserer Welt. Und doch ist Eduard Munch viel mehr als dieses eine Gemälde, von dem es spannende Varianten gibt.
Unweit der Oper und des Barcode-Viertels liegt es, das neue monumentale Gebäude, in dem eine sehr umfangreiche Schau das Werk des norwegischen Künstlers zeigt.
Am Berg und etwas außerhalb des Zentrums lag das Museum noch bis vor Kurzem. So ist es auch in die Stadtpläne eingezeichnet, die am Flughafen zum Mitnehmen bereit liegen. Klar, dass wir das mal nicht hinterfragt habe und auf unseren E-Scootern hoch gedüst sind. Alles zu, schaut verlassen aus. Gut, wir sind zu früh. Dann im Internet recherchiert. Alles klar, falscher Ort!
Wenn du vom Hafen kommend Richtung Oper spazierst, dann fällt dein Blick automatisch auf das imposante Gebäude rechts von der Oper. Der obere Teil fächert sich auf und ragt über die unteren Stockwerke. Seitlich steht Munch - also bleiben da mal keine Zweifel!
Das Ticket kannst du online oder Vorort kaufen. Wir kaufen direkt und entscheiden uns zusätzlich für den Audioguide. Es gibt ihn auch auf deutsch! Die Informationen sind unterhaltsam gestaltet, weder zu umfangreich noch zu oberflächlich. Für uns ist es perfekt!
Dein Gepäck wie Rucksäcke, Regenschirme oder Jacken kannst und musst du in einem Schließfach abgegeben. Den Code kannst du selbst wählen, Münzen brauchst du also nicht!
Dann geht es über Rolltreppen in den vierten Stock. Hier ist das Kernstück der Ausstellungen. Ehrlich, ich wusste nicht, dass Munch´s Werk so umfangreich und unterschiedlich ist. Hier findest du auch sein berühmtesten Werk. Spannend ist, dass es drei Varianten gibt: die bekannte in den dominanten Rottönen, ein zweites wesentlich zarteres und dann noch einen Holzschnitt. Das Grundthema ist gleich, dennoch gibt es leichte Varianten. Mal sind Schiffe am Horizont zu sehen, mal nicht. Die Männer in der Ferne stehen anders. Du siehst nie alle drei Bilder auf einmal. Immer nur eines ist geöffnet, die anderen beiden liegen im Schwarz versteckt. Stündlich zur vollen Stunde wechseln sie.
Klingt nach lang, oder? Ist es aber nicht. Beim ersten Durchgang siehst du Variante 1, dann gehst du ja noch in den sechsten Stock und vielleicht wie wir in den Kinderbereich (unbedingt ;) und ins Restaurant oder die Dachterrasse. Die Zeit hier drinnen vergeht wie im Flug.
Nach dem vierten geht es in den sechsten Stock. Monumentale Werke kreisend um das Thema „Sonne“ überwältigen uns. Niemals hätten wir diese Gemälde Munch zugeordnet. Pastellig leicht, luftig und fast fröhlich anmutend. Die Universität Oslo plante eine Neugestaltung - Künstler waren aufgerufen, Gestaltungsvorschläge zu bringen. Munch lieferte sich mit einem zweiten heimischen Maler einen Wettstreit. Lange gab es keine Entscheidungen, ein Förderverein Munchs kaufte die Werke und stellte sie dann der Universität zur Verfügung.
Für uns geht es noch weiter nach oben. Auf der folgenden Ebene gibt es eine Mischung von Werken verschiedensten Künstler von Picasso bis Klee. Dann besuchen wir den Kinderbereich. Sehr witzig - hier dürfen die Wände beschrieben und bezeichnet werden! In einem Tunnel können die Papierwände mit UV-Stiften gestaltet werden, alles leuchtet farbenfroh! In einem Raum mit dem Schwerpunkt auf die Holzdrucke gibt es für die Kinder Papier und Schnitte zum Abrubbeln.
Ganz oben laden Restaurant und Skybar zu einer Pause ein. Bei schönem Wetter kannst du aufs Dach hinausgehen. In jedem Fall aber genießt du den Blick über die Stadt.
Wie es sich bei einem Museum gehört, findest du im Erdgeschoß einen Shop. Wirklich coole Sachen für Groß und Klein gibt es hier! Bis hin zum Schrei als Radiergummi.
Das Munch-Museum Oslo - wenn du nur Zeit hast für ein Museum, dann ist es unsere Wahl! Architektur, Ausstellung und Gestaltung sind ein Gesamtkunstwerk!
Link: Munch-Museum