Tagsüber ist in Tromsö um diese Jahreszeit ein Wechsel vom Sonnenaufgang in den Sonnenuntergang. Pastell verfärbter Himmel, grandiose Farben pur. Herrlich zum Fotografieren und zum Besichtigen für die Nacht. Wenn die Nordlichter über den Himmel tanzen, gilt es schnell zu wissen, wo man den Fotoapparat aufbauen will oder noch besser, man hat ihn bereits aufgebaut. Denn das Schauspiel kann zwar lange anhalten, aber auch nur für wenige Minuten den Nachthimmel erhellen.
Dann gilt es die Apps der Nordlichtprognose zu befragen: laut unseren beiden Lieblings-Apps gibt es Stufe 3 für 21:00 - klingt vielversprechend! Es könnte klappen!
So gegen 19:00 ist in mir so eine Unruhe, irgendwie fühlt es sich so an, als wäre es bald so weit. Weibliche Intuition? Gspür, wie wir Österreicher sagen würden? Keine Ahnung. Aber nach einigen Überredungsversuchen ist auch Gerald bereit, die Pizza auf später zu verschieben und gleich raus zu fahren nach Telegrafbukta.
Mit dem Bus ist das ja wirklich sehr bequem - wir steigen im Zentrum ein und sind total schnell draußen am Meer. Spikes wieder sehr, sehr fein und mittlerweile auch schnell montiert. Das ist auch gut so: Der Bus öffnet seine Tür, wir steigen aus und - über uns strahlt der Himmel in kräftigem Grün. Sie sind da!
Jetzt heißt es sputen. Runter zum Strand, Kamera und Stativ aufbauen und los geht´s. Ein Locationwechsel zu einem zweiten Standort hier ist noch möglich, dann ist das Naturschauspiel aber auch schon vorbei. Und kommt für diesen Abend auch nicht wieder. Was haben wir gelernt? Prognosen sind super, aber wenn das Gefühl "jetzt" schreit, dann sollte man folgen!