Island: Reiten auf Islandpferden
Es ist die Nummer Eins meiner persönlichen Bucket-List. Und das schon seit ich das erste Mal als Studentin auf einem Isländer saß. Einmal in Island auf Islandpferden ausreiten. Im Tölt durch die Landschaft gleiten. Ja, es ist Winter. Aber das ist noch lange kein Grund, auf dieses Erlebnis zu verzichten!
Im Internet entdecken wir den Islandpferde-Hof Eldhestar . Aus den Touren wählen wir uns eine mit rund drei Stunden reiten und dann Entspannung im Hot Pot eines nahen Bades.
Die Buchung läuft unkompliziert ab, Abholung beim Busstopp 1. Ehrlich, ich bin doch etwas aufgeregt. Zuletzt vor 15 Jahren geritten. Ist das wie Radfahren, verlernt man es nicht? Oder werde ich nicht mal aufs Pferd kommen?
Der Bus bringt uns zum Gestüt, wo wir von unserem Guide empfangen werden. Zu unserer Überraschung eine Deutsche. Gesprochen wird dennoch Englisch, da wir die einzigen deutschsprachigen Gäste sind.
Zuerst ziehen wir uns einen warmen Reitoverall über unsere Sachen an und bekommen einen Reithelm. Mit Schiunterhose und Winterwanderhose unten, Norweger-Pulli und dicher Jacke oben bin ich gut vorbereitet. Der Reitoverall geht super oben drüber.
Dann gehen wir auch schon zu den Pferden. Wir werden nach unser Reiterfahrung gefragt. Je nach Können werden die Pferde zugeordnet. Bei uns ist sogar ein älterer Herr im Pensionsalter, der noch nie (!) auf einem Pferd saß. Mutig, finden wir! Gerald bekommt ein dunkelbraunes, ich ein weißes Island-Pferd. Ach ja, falls du es nicht weißt. Sag niemals, niemals Pony zu einem Island-Pferd! Auch wenn es von der Größe her in diese Kategorie fallen würde.
Unsere Pferde sind top, gehen begeisert vorwärts, müssen nicht ständig angetrieben werden. Wenn du Reiter bist, weißt du, was ich damit meine. Reiten und Radfahren haben eines gemeinsam: man verlernt es nicht, das wissen wir nun. Manches fällt uns beim Reiten selbst wieder ein, manches geht automatisch. Himmlisch, ich bin im Pferde-Paradies!
Unsere drei Stunden-Tour ist genial. Durchqueren eines Flusses, Tölten und über Eis. Sogar durch den „Nebel“ bei den heißen Quellen gehen die Pferde brav durch. Hätte ich jetzt nicht gedacht. Einzig ein wenig mehr Tempo hätte mein Wallach gerne. Mehr Tölt. Da wir aber auch Anfänger dabei haben, wiegt unser Guide die Anstrengung gut ab. Es passt für alle!
Ein Wort noch zu den Temperaturen. Ich bin perfekt mit meinen Schichten angezogen. Von unten wärmt das Pferd. Meine Lederhandschuhe sind der richtige Mix aus Gefühl und Wärme. Am Kopf habe ich unter dem Helm noch eine Haube. Ohne Reitoverall wäre es mit Sicherheit zu kalt.
Viel zu schnell vergeht die Zeit. Schon sind wir wieder zurück am Hof. Nach einem Mittagessen geht es ins nahe Thermalbad, wo wir die nächsten Stunden in einem heißen Pool verbringen. Der ist nur so tief wie ein Kinderplantschbecken. Man liegt einfach drinnen. Und trifft auf echte Isländer. Diese heißen Pots sind ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt.
Im Anschluss gibt es noch Kaffee und Kuchen am Hof plus ein letztes Streicheln der flauschigen Isländer. Dann bringt uns der Bus wieder zurück nach Reykjavik.
Eines steht für mich fest: es werden keine weiteren 15 Jahre vergehen, bevor ich wieder auf einem Isländer reite! Gerald denkt wie ich und erkundigt sich schon mal, ob unser Wohnmobil am Hof stehen kann, während wir einen Mehrtagesritt unternehmen. Das Isländerfieber hat uns wieder gepackt oder besser gesagt nie losgelassen!
Link : Eldhestar
Du kannst direkt am Pferdehof in einem Hotel wohnen! Schau dir mal die verschiedenen Touren an, was für ein Angebot!