Sie gilt als einer der schönsten Orte der Insel: Betancuria, die alte Inselhauptstadt im Inneren Fuerteventuras. Umschlossen von kahlen vulkanischen Hügeln liegt sie in einem geschützten grünen Tal. Kanaren-Idylle pur verströmen die schmucken Gassen mit den weißgetünchten Häusern.
Ruhig ist es hier, wenn nicht gerade der Turm der Kirche läutet, und überaus beschaulich. Der Ortskern ist wirklich klein, Fuerteventura en miniature quasi. Kaum beginnen wir zu schlendern, sind wir auch schon am anderen Ende angelangt. Also ruhig langsam gehen, die einzelnen Häuser auf sich wirken lassen. Über all dem optischen Genuss liegt ein süßer Duft in der Luft. Nein, keine Blumen, die uns betören. Es sind gebratenen Mandeln und sonstige Nüsse, die es am Hauptplatz vor der Kirche zu kaufen gibt. Klar, wir lassen uns nur allzu gerne verführen und können dir somit den Tipp geben, unbedingt ein Sackerl (österreichisch: für kleine Tüte) zu kaufen. Herrlich…..
Kirche Santa Maria de Betancuria
Die Hauptsehenswürdigkeit abgesehen vom charmanten Ensemble ist die Kirche Santa Maria de Betancuria. Gegen ein kleines Eintrittsgeld (derzeit 1,50 Euro) kann sie besichtigt werden – und wer wie ich Kirchen liebt, der sollte sich das nicht entgehen lassen. Vorne beim Hochaltar kannst du nach links weiter gehen – schau dir die wunderschöne Holzdecke und die Gestaltung des zweiten Raumes an. Es ist sehr beeindruckend und so gänzlich anders als unsere Kirchen.
Zur Geschichte der alten Hauptstadt
Die ersten Eroberer der kanarischen Inseln waren keine Spanier, wie man vielleicht aufgrund der heutigen Zugehörigkeit zu Spanien denken könnte. Eine Söldner- und Siedlergruppe aus der französischen Normandie unter der Führung von Jean de Béthencourt eroberte die Insel. Und so kam die Inselhauptstadt bei ihrer Gründung 1404 zu ihrem Namen Betancuria.
Trotz der Entscheidung einen Gegend im Inselinneren als Hauptstadt zu wählen, waren die Einwohner vor Überfällen von Piraten nicht geschützt. 1593 wurde die Stadt durch den Angriff nordafrikanischer Piraten stark zerstört und musste wieder aufgebaut werden. Selbst die Kirche lag in Trümmern, ihr Neubau zog sich bis ins 17. Jahrhundert. Um 1834 wurde Betancuria als Inselhauptstadt von Antigua abgelöst und schließlich Puerto del Rosario als Hauptstadt gewählt.
Zahlt sich ein Besuch in Betancuria aus?
Ja, unbedingt – ein lieblicher Ort, der soviel Charme und Ruhe ausstrahlt. Aber: er ist wirklich klein, um nicht zu sagen klitzeklein. In einer Stunde hast du den Ort inklusive Kirche und gebratener Mandeln gut erkundet. Bist du selbst mit dem Auto da: es locken mehrere, sehr hübsche Lokale – fürs Einkehren empfehlen wir dir noch extra Zeit einzuplanen!
Wir sind mit dem Reisebus auf einer Inselrundfahrt gekommen und hatten genügend Zeit um alles zu sehen, wenn du mehr über die Busfahrt wissen möchtest findest du hier den Link zu Busreise auf Fuerteventura
Cafe und Eatery "La Sombra" in Betancuia
Im Zentrum der kleinen Stadt liegt die Cafe und Eatery La Sombra ein sehr schönes und gutes Lokal, hier kann man kulinarisch richtiges Inselfeeling erleben