top of page

Foto-Tipp: sanfte Farben, zarte Kontraste - der Reiz der "trüben" Tage.

Los geht es, ein Tag mit Wandern und Fotografieren steht an. Aber das Wetter, seit Tagen schauen wir die Wetterprognosen an, überlegen hin und her, wann denn das beste Wetter ist, der Himmel wolkenlos und die Sonnen vom Himmel strahlt. In den kommenden Tagen mit Sicherheit nicht, so viel steht fest. Aber deshalb zu Hause bleiben, auf die Kamera verzichten. Weil die Fotos "eh nicht so schön" werden? Nein, falsch, ganz falsch!


Was für sanfte Farbharmonien - und doch so eine Vielfalt an Nuancen

Ohne jetzt den alten Zeiten nachjammern zu wollen, ist es heute leider gerne so, dass Filter und Bild-Bearbeitung oftmals so üppig verwendet werden, dass das Resultat nur mehr wenig mit dem Bild, das unser Auge in der Natur sieht, zu tun hat. Was schade ist, Mutter Natur zeigt uns so Wunderbares, oder?

Klar, es gibt die Möglichkeit, mehr aus den Fotos am Computer herauszuholen, aber mit Maß und Ziel, wie schon die Ilse-Oma sagte, wobei sie eher die Nascherei meinte bei dieser Aussage.


Oft aber wird zu viel in den Farbtopf gegriffen oder - wie Gerald es gerne nennt - die Filterfee darf zu ausgiebig zaubern. Ich bin ja zu Beginn auch anfällig gewesen für die Filterfee, von der analogen Fotografie kommend war ich überwältigt, was da alles geht. Aber wenn Gerald dann neben mir stand und mit den Armen einer kleinen Elfe gleich flatterte und von einem Ohr zum anderen grinste, dann musste ich lachen und betrachtete mein Bild noch einmal. Und ja, er ist halt der Profi-Fotograf und ein zweites, ehrliches Ja: er hatte immer recht. Zu viel des Guten... wieder zurück zum Bild, das sich mir auch gezeigt hat.


Warum ich euch das schreibe: unsere letzte Wanderung war genau so eine wie ganz oben beschrieben. Besser wird das Wetter nicht. Kein blauer Himmel, keine Sonne, nicht mal richtig viel Schnee. Aber dennoch oder vielleicht gerade deshalb: diese feinen Farbnuancen, diese sanften Farbwelten. Passen sie nicht perfekt zum stillen Jänner, der nach den intensiven Weihnachtstagen mit vielen Lichtern, Feiern und opulentem Schmuck auf leisen Sohlen kommt? Der viele trübe Tage bringt, die ohnehin noch so kurz erscheinen im Vergleich zur langen Nacht.


Es sind zarte Stimmungen, die uns doch sehr berühren, tief drinnen. Die uns mit der Natur verbinden, die noch im Winterschlaf verharrt und sich uns in ihrer nacksten Form zeigt. Bäume in ihrer Silhouette. Wege, die Linien in die Landschaft zaubern, im Sommer von Gras und Bäumen versteckt. Felsen, die plötzlich aus dem Wald wachsen. Kleinigkeiten am Wegesrand.

Markant und schroff, mitten im Wald, der sich vorne ins Nichts auflöst.

Gerade die Wälder bieten phantastische Motive, jetzt wo die Stämme im sanften Kontrast zu den noch vom Herbst am Boden liegenden Blättern stehen. Ein besonders feiner Zauber liegt über der Natur, wenn der Raureif alles mit einer zarten Hülle bedeckt. Egal ob Detailaufnahme eines Blattes oder das Moos am Wegrand oder aber der Wald in seiner Pracht. Die rote Hagebutte am Rosenstrauch oder die Nadeln der Tanne. Raureif zaubert Stimmungen, die eine unwirkliche Schönheit hervorbringen.


Stimmungen, die sich nur in dieser Kombination aus unbunten Farben und Nebel ausdrücken lassen. Bildkompositionen, die nur jetzt so aussagekräftig sein können. Bilder, die zu Legenden und Sagen passen, die episch sind in ihrer Schlichtheit. Ach, ich liebe sie, diese Zauberwelten!


Und wenn der Nebel in der Ferne die Linien verwischt, die Übergänge von der Gestalt ins Nichts verschwinden lässt - sind das nicht Momente, die unser Fotografenherz höher schlagen lassen. Leise zwar, aber höher!

Was für eine Stimmung - berührend und beeindruckend zugleich.

Kontraste, die sich nach hinten immer weiter auflösen.

Charakterstark - zwei Baumpersönlichkeiten

Zarte Details am Wegesrand - hier kommen sie so richtig zur Geltung

Daher freut euch an jedem Tag, an jedem Licht und jedem Schatten, an den Farben in ihrer bunten und unbunten Vielfalt - einfach am Fotografieren selbst, unserem Hobby! Und lasst eurer Phantasie freien Lauf, wenn ihr solche Landschaften vorfindet!







bottom of page