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Deutschland - Sächsische Schweiz: Felsenlabyrinth und Napoleonstein

Manchmal sieht man Fotos in der Werbung einer Tourismusregion, ist begeistert vom Wanderziel und fährt hin. Dort Ernüchterung, einfach perfekt in Szene gesetzt, aber doch eher mau. Und dann gibt es das Felsenlabyrinth. Was für eine Dimension, was für ein Erlebnis, wir sind geplättet und überwältigt. Unsere kühnsten Vorstellungen haushoch übertroffen. Dachten wir mit ein paar Felsen, die labyrinthartig verschachtelt sind. Schon darüber hätten wir uns gefreut, aber es ist ein echter Irrgarten von Mutter Natur geschaffen, den es zu durchqueren gilt. Nummeriert von Eins an führt uns ein Pfad durch enge Gänge, hinauf und hinunter - und wir genießen diese Reise sehr!


Der Eingang ins Labyrinth - hier ahnen wir noch nicht, wie groß es ist.

Kurzfassung



Weglänge: 13 km

Höhenmeter Anstieg: 361 hm

Schwierigkeit: einfache Wanderung meist auf Waldwegen oder Pfaden. Wie immer hier in Kombination mit Stiegen und Leitern, wobei ihr letztere auch auslassen könnt und auf den finalen Zustieg zur Plattform verzichtet.

Kondition: ein bisschen bergauf und bergab, aber angenehm verteilt

Markierung: teilweise gut markiert, manchmal muss man auch genau schauen, wo es weiter geht.

Weg-Alternativen: wer nur ins Felsenlabyrinth möchte, kann auch direkt dort parken und auf kurzem Weg hin gehen.

Parken: am Parkplatz mitten im Ort

Landschaft/ Erlebnis: was für ein Erlebnis, wir sind begeistert.

Fotografie: Felsformationen, Ausblicke, Details...

Einkehr/ Rast: auf der Wanderung selbst keine Hütte, aber viele Rastmöglichkeiten

Tipp: nehmt euch fürs Labyrinth genug Zeit, damit ihr die Route durch den Irrgarten probieren könnt.


Link zum GPS-Track

Felsenlabyrinth
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Beschreibung der Wanderung


Mit dem Auto geht es nach Leupoldishain, wo wir einen perfekten Parkplatz an der Hauptstraße finden. Von hier wandern wir zuerst nach links und kommen an einem Spielplatz vorbei. Gleich danach verlassen wir die Straße und es geht links hinauf Richtung Wald. Unser Weg macht eine Kurve nach links und bringt uns gemütlich, leicht steigend tiefer in den lichten Wald hinein. Der Schillersteig ist meist ein Grasweg - heute, wo es nachts geregnet hat, ist es leicht nass. Daher wählt feste Schuhe, die nicht beim ersten Tropfen gleich durchnässt sind, wenn es geregnet hat.


Bei der nächsten Kreuzung gehen wir nach links auf dem Weg weiter und gelangen so zu einer "Kehre", hier wenden wir uns wieder nach links. Bei der nächsten Möglichkeit biegen wir rechts ab. Diesen Waldweg verlassen wir nicht mehr, bis wir zu einer Straße gelangen. Es ist ein hübscher Wald mit Heidelbeeren, den wir durchqueren. Derzeit sind viele der kleinen blauen Köstlichkeiten auf den Pflanzen und so naschen wir immer wieder.

Die Straße überqueren wir gerade aus, gehen ein kleines Stück nach links und biegen wieder auf einen Waldweg ein. Er bringt uns bergauf zum Napoleonstein auf 413 Metern. Ein schöner Ausblick erwartet uns, den auch schon Napoleon gewählt haben soll, um seine Truppen zu beobachten. Bei guter Fernsicht kann man hie bis ins Osterzgebirge schauen. Auf dem Hochplateau führt der Weg weiter - das ist für uns als Österreicher ja immer besonders spannend hier in der Sächsischen Schweiz - aufsteigen und dann eben weiter wandern, und das ganz schön lange! Am anderen Ende der Steinformation führt unser Pfad hinunter und mündet in die Straße ein. Gleich gegenüber geht es auf unserem Weg weiter. Es ist ein unauffälliger Pfad, lasst euch nicht vom breiteren Weg weiter links anlocken, er ist es nicht! Ein kleines Stück geht es noch durch den Wald, dann gelangen wir zu einer Wiese. Gegenüber sehen wir den nahen Parkplatz des Labyrinths, der gut gefüllt ist. Wir durchqueren ihn, wenden uns nach links und folgen den Wegweisern zum Felsenlabyrinth. Der Waldpfad verläuft zuerst recht eben und dann ein wenig bergauf mit breiten Stufen zu dieser berühmten Steinformation.


Klar, man könnte auch direkt dort parken - wir genießen lieber eine Rundwanderung.
Ein gemütlicher Waldweg bringt uns hin.
Typisch Sächsische Schweiz sind die vielen Steinformationen
Hier geht es entweder gerade oder über Stufen und Steige.

Wow - das ganz, ganz große Wow! Wir betreten die Felsenwelt durch das "Tor" in der Mitte und gehen mal die ersten Meter in der Annahme, dass es gleich wieder zu Ende sein wird. Ein paar Ecken und Nischen, schnell vorbei. Aber das ist es nicht. Links, rechts, hinauf und hinunter führen allerlei Wege. Wir hören andere Besucher suchen: "Wo ist die nächste Zahl?" "Hier, schau, da ist die Zehn" Alles klar - es muss einen Weg durch die Felsen geben. Exakt die perfekte "Mission" für meine Männer! So übernehme ich die Rucksäcke - ja, das macht Sinn, da es teilweise eng am Felsen vorbei geht - und treibe mich in den einfachen Bereichen herum. Einfach ja, aber ebenso malerisch und spannend. Herrlich, die vielen kleinen und großen Menschen in ihrem Treiben zu beobachten. Egal ob sieben oder siebzig Jahre alt, hier packt die Abenteuerlust nach jedem, der sich die Lust und Freude an solchen kleinen Herausforderungen bewahrt hat.


Eine Leiter, die ins Labyrinth führt - oder heraus, ganz wie man es sieht.
Immer wieder Wege und Durchgänge - spannend.
Wo geht es weiter? Zahlen führen durch den Irrgarten.
Es ist viel weitläufiger als gedacht - plant genügend Zeit ein!
Wo könnte es weiter gehen?
Die Natur selbst gestaltet oft die schönsten Bilder!
Oben Brücke, unten Durchgang - zwei Wege, viele Optionen.
Wir bleiben lange, sehr lange - einfach so cool!

Irgendwann - ja, hier vergisst man die Zeit - gehen wir weiter. Am hinteren Ende führt unser Weg relativ steil nach unten, kein Problem, aber heute ist die Erde nass und so ein wenig rutschig. Aber ungefährlich, mehr als ein schmutziger Hosenboden würde nicht als Resultat heraus kommen. Wir schaffen es ohne Bodenkontakt bis zu einem größerem Weg, den wir gerade überqueren. Es geht wieder bergauf - hier heißt es einmal ein wenig aufpassen: die Wandermarkierung würde uns geradeaus locken, wir wählen aber den unauffälligen Pfad in die Felsen hoch. Oben geht es gewohnt gemütlich eben dahin. Das Adlerfarn umrahmt viele der Wege hier, dominiert die Natur. Obwohl es uns als Abwechslung recht gut gefällt, ist die Menge auf dieser Wanderung doch irgendwie erschreckend - schaut es doch sehr nach Verdrängung aller anderen Pflanzen aus. Spannend, wie sich das in den kommenden Jahren entwickelt.


Nach einiger Zeit geht unser Weg rechts weg und bringt uns hinunter auf eine Straße. Ihr folgen wir nach links. Seitlich liegt das Walderlebniszentrum - ihr könnt es besuchen und eine Pause einlegen. Knapp vor dem kleinen Ort Nikolsdorf zweigt links der Zustieg zum Stelzchen ab: unbedingt hinauf gehen. Es sind nur wenige Höhenmeter, ein paar Stufen und eine Leiter, die euch zu einem lieben Aussichtspunkt bringen. Mit Bankerl ein perfekter Jausenplatz.


In Nikoldsdorf wenden wir uns nach rechts und folgen einer Ebereschen-Allee. Wendet euren Blick nach links: die Festung Königsstein lacht herüber und dahinter rechts der Lilienstein. Der Weg mündet in eine kleine Häusergruppe. Das linke zählt zu den hübschesten, die wir bisher in der Sächsischen Schweiz gesehen haben. So idyllisch....


Für uns geht es nun wieder in den Wald und ein wenig bergab, dann nach links. Es ist eine Nebenstraße, der wir nun folgen. Sie bringt uns zur Hauptstraße, die wir überqueren und gleich gegenüber den oberen von zwei Wegen wählen. Lasst euch bei dieser Wanderung nicht von den Wandermarkierungen verwirren, wir folgen nicht einer einzigen Runde, sondern wechseln immer mal wieder die Tour. Gemütlich steigen wir zum Spanghorn auf, es sind einige Höhenmeter, aber die letzten dieser Runde! Auch hier lockt eine herrliche Aussicht und wir sind wie die meiste Zeit auf dieser Rundwanderung alleine unterwegs. Abgesehen vom Felsenlabyrinth haben wir niemanden getroffen. Das zeigt sich an den Wegen, die oftmals schmal, aber gut zu erkennen sind. Hier führt der Pfad wieder durch hohe Farnwälder entlang der Felsen nach vorne. Wir entdecken immer wieder "Tische", die die Felsen oben bilden. Schaut ganz anders aus als in bereits bekannten Gebieten hier. Am vordernen Ende des Plateaus geht es wie immer nach unten und bald mündet unser Pfad in einen breiteren ein, der uns nach rechts Richtung Leupoldishain und zu unserem Auto bringt.


Ausnahmsweise mal auf einer Straße - nur nahezu ohne Autos.
Aussichtspunkt? rauf mit uns!
Eingeklemmt - hat ihn ein Riese geworfen?
Immer gut erkennbar sind die Wege hinauf und hinunter.
Und plötzlich ist sie da: die Festung Königstein!
Und wieder Stufen, die nach oben führen - klar gehen wir hinauf.
In Österreich geht man bei so Schalen ja oft von Opferschalen aus...
Was für eine schöne kleine Aussichts-Ebene.
Schaut aus wie ein Tisch, oder?

Tourdaten




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