Die Kreidefelsen von Rügen - ein Pflichtbesuch bei deinem Urlaub auf der Sonneninsel an der Ostsee. So beeindruckend und aus den verschiedensten Perspektiven zu erleben: von oben aus dem Nationalpark Jasmund, vom Schiff aus auf einer Bootstour oder zu Fuß direkt von Sassnitz aus. Auf den Steinen entlang schlendern, den Blick auf Kreidefelsen und See ruhen lassen und dabei diese einzigartigen Eindrücke genießen!
Kurzfassung
Weglänge: 5,5 km
Höhenmeter Anstieg: 75 hm
Durchschnittliche Gehzeit: 1:40 - bedenkt hier immer, dass dies die reine Gehzeit ohne Pause ist! Am besten mal mit diesen Werten (und genügend Pufferzeit) vergleichen und so seine eigene Durchschnittszeit berechnen, kann schneller, aber natürlich auch langsamer sein!
Schwierigkeit: Gutes Schuhwerk ist hier Pflicht! Achtung, wennn die Steine nass sind, dann ist gleich sehr rutschig!
Kondition: wenige Höhenmeter, aber Steine sind doch anstrengender zu gehen als Asphalt oder ebener Boden
Markierung: einfach zu gehen - immer der Küste entlang!
Parken: verschiedene Parkmöglichkeiten in Sassnitz siehe unten in der Beschreibung
Landschaft/ Erlebnis/ Fotografie: atemberaubend schön - nimm dir genug Zeit!
Einkehr/ Rast: in Sassnitz viele Lokale und am Weg immer wieder Rastmöglichkeiten
Link zum GPS-Track
Beschreibung unserer Küstenwanderung in Sassnitz
In Sassnitz findest du verschiedene Möglichkeiten, dein Auto zu parken, falls du nicht ohnehin deinen Urlaub hier verbringst und zu Fuß ans nördliche Ende des Ortes spazierst.
Direkt am Hafen liegt ein großzügiges Parkhaus. Hier zu parken hat den großen Vorteil, nach deiner Wanderung noch den Tag gemütlich bei einem Abend- oder Mittagessen ausklingen zu lassen. Oder aber ein lecker Fischbrötchen direkt vom Kutter zu kaufen.
Link: Parkhaus Stadthafen
Link zum Fischbrötchen: Räucherkutter
Unser Lieblingslokal: Kutterfisch
Möchtest du näher an den Felsen parken, dann ist dieser Parkplatz ideal, er liegt direkt oberhalb der Altstadt.
Link: Parkplatz Altstadt
Wo auch immer du parkst, einfach dem Hafen entlang Richtung Norden. Am Ende des Ortes geht der Weg nach rechts an einem Denkmal für die auf See gestorbenen Fischer vorbei. Erstaunlich, dass es auch heute noch passiert. Dabei schaut die Ostsee so harmlos aus.
Urlich Müther, der Schalbeton-Künstler!
Kurze Zeit später siehst du zu deiner Linken einen spannenden großen "Beton-Schirm". Dieses Kunstwerk stammt vom Meister des Schalentragwerks aus Beton, Ulrich Müther. Eigentlich lag die Blütezeit des Betonschalenbaus in den 1950ern und 1960ern, danach nahm das Interesse zugunsten des Baus mit Stahl und Glas immer mehr ab. In die DDR passte die zeitintensiche, aber Material sparende Bauweise zu den wirtschaftlichen Möglichkeiten. So bekam Müther den Auftrag für die Kurmuschel 1986. Waren seine Bauten eine Zeit lang wenig geschätzt und wurden sogar abgerissen wir das Berliner Ahornblatt, so versucht man heute seine Bauwerke zu sanieren und zu erhalten. Für uns Österreicher sehr spannend, wir kannten Müther und seine Bauwerke nicht.
Weiter geht es nun Richtung Wald und Küste. Gleich zu Beginn siehst du einen großen Findling im Wasser liegen. Es gibt ja einige Findlinge auf der Insel, dieser hier ist aber eine Besonderheit. Nicht nur mit dem Namen Hiddensee, sondern auch durch seine Beschaffenheit.
Ab dem Findling, eigentlich schon ein Stück vorher, kannst du am Strand entlang gehen. Hier liegen kleine und größere Steine, ein gutes Schuhwerk ist sinnvoll und empfehlen wir dir auch!
Eines heißt es ab jetzt: Augen auf! Ja, natürlich zu den Kreidefelsen, die in strahlendem Weiß erstrahlen und einen herrlichen Kontrast zur grünblauen Ostsee bieten. Die richtigen Schätze liegen jedoch zu deinen Füßen. Hühnergötter und Donnerkeile! Kennst du nicht? Dann ist das dein erster Besuch auf Rügen, da sind wir uns sicher.
Hühnergötter - kennst du sie?
Hühnergötter heißen jene Feuersteine, die ein durchgehendes Loch haben. Die Steine sind meist schwarz und haben eine weiße Kruste. Verwitterung, Brandung oder sonstige mechanische Einflüsse lösen Einschlüsse aus Kreide. So entstehen Hohlräume und im Falls des Hühnergotts ein Loch quer durch den Stein. Hühnergötter sind Glücksbringer! Die kleinen als Anhänger um den Hals, die großen im Hausbereich aufgehängt. Schau genau, vor manchem Haus auf Rügen siehst du wirklich große, die als Pflanzschalen verwendet werden! Hier an der Küste von Sassnitz ist ein wahre Paradies für Hühnergott-Sucher. Wir haben ja schon an den verschiedensten Orten vom Feuersteinfeld bis nach Kap Arkona gesucht, manchmal auch gefunden, aber noch nie so viele wie hier!
Donnerkeile wiederum sind das fossilierte Innenskelett eines ausgestorbenen Kopffüßers. Auch sie kannst du am Strand finden. Wir freuen uns hier in Sassnitz über unseren ersten Donnerkeil - noch nie war uns das Glück zuvor hold! Es ist kein 1a-Donnerkeil, sondern ehrlich gesagt nur zwei Teile, aber die Freude ist dennoch groß. Er soll das Haus vor Gewittern schützen. Optisch ist er gut von Steinen zu unterscheiden: zylindrische und spitzulaufende Form und eine gelblich-rötliche Farbe.
Die Küste bei Sassnitz ist ein wirklich idyllischer Ort, immer wieder liegen Baumstämme oder besser gesagt ganze Bäume herum, verwittert und schlichtweg malerisch. Kein Wunder, dass ein Romantiker wie Caspar David Friedrich von diesem Ort begeistert war.
Du kannst die Küste einfach entlang spazieren - immer wieder gibt es Aufgänge in den Wald, wo du dann gemütlich auf Waldwegen zurück in den Ort gehen kannst. Oder aber du möchtest weiter in den Naitionalpark Jasmund vordringen und den Königsstuhl besuchen. Je nach Lust und Laune und deiner Zeit!